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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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stammen könne. Er machte auch minuziöse Aufzeichnungen über typische Fälle von Irrtümern, Verschwommenheit, Stockung, automatischer Wiederholung und Überblendung während der Kommunikation. Er stellte eine recht überzeugende These auf – zu kompliziert, als daß wir hier näher auf sie eingehen könnten – für die Möglichkeit, daß das jenseitige Wesen sich in einen traumähnlichen rückwärtsgewandten Bewußtseinszustand versetze, um das Medium erreichen zu können. Er wies ferner darauf hin, wie mühevoll es sein müsse für jemanden, der gewohnt war, die fast vollautomatisch funktionierende Maschine seines Körpers bestmöglich zu nutzen, nun plötzlich ganz neue Lebenstechniken zu erlernen, einen ihm völlig fremden physischen Mechanismus zu beherrschen. Die tatsächlichen Ergebnisse entsprächen genau dem, was man in einer solchen Situation erwarten könne: Anfangs Unbeholfenheit und Verzagtheit, doch je länger man trainiere, um so gewandter werde man. Hodgson zeigte immer wieder, daß die Berücksichtigung solcher Handikaps bei seinen Séance-Praktikanten viel sinnvollere Resultate erbrachte, als wenn das Material wie telepathische Eindrücke von lebenden Sendern behandelt würde. Auch machte er auf die Klarheit der Erinnerung kürzlich verstorbener Kinder im Gegensatz zu der Vergeßlichkeit von solchen, die schon vor längerer Zeit als Kinder hinübergegangen waren, aufmerksam. Es entspricht genau dem, was man von sich normal entwickelnden diesseitigen wie jenseitigen Individuen erwarten kann.
    Professor Hyslop widmete sich vor allem der Frage, aus was denn wohl jene andere Sphäre bestehe. Wenn es nicht der gleiche atomare, molekulare, ionisierte, korpuskulare und elektromagnetische Stoff ist, aus dem die irdische Welt besteht, bleiben verschiedene Möglichkeiten, welcher Art er sein könnte. Vieles deute darauf hin, daß das geistige Leben nach dem Tode rein geistig und schöpferisch sei. Zugegeben, da in einem spirituellen Leben kein Raum für sinnliche Gelüste sein kann, bleibt uns wohl nur unsere geistige Kapazität als Grundausstattung. »Es ist das innere Leben, das fortdauert«, schrieb er, »und nicht das körperliche.«
    Da das Innenleben so weitgehend von erinnerter Sinneserfahrung, eingefahrenen Automatismen und eingefleischten Denkgewohnheiten geprägt ist, wird einiges davon uns auch in der anderen Sphäre noch eine Zeitlang anhaften. Der Geist des Verstorbenen, so kann man vernünftigerweise annehmen, wird sich als vorläufigen Notbehelf ein einigermaßen lebenswertes Faksimile der alten Sinneswelt vorspiegeln, während er sich an die Gegebenheiten des Lebens in jener rein geistigen Natur allmählich zu gewöhnen versucht. Diese geistige Welt würde dem Adepten immer realer Vorkommen, bis sie ihm schließlich sogar »sehr kompakt«, wie Raymond sagte, erscheint. Die freundlichen Wesen, die den Neuankömmling in der körperlosen Welt in Empfang nehmen, sind bemüht, ihm in seiner Entwicklung zu helfen. Sie kennen seine einstweiligen Bedürfnisse und nähren vorübergehend die erforderlichen Illusionen, bis der Geist sich genügend angepaßt hat, um mit seiner neuen Situation allein fertig zu werden.
    Hyslop gelang es auch, die beiden scheinbar einander widersprechenden Ansichten über die Zustandsform des Jenseits auf einen Nenner zu bringen. Die einen postulierten, daß das zukünftige Leben sich in einer Welt mit im wesentlichen gleichen Prinzipien abspiele wie in der hiesigen, nur würden diese äußerlichen Merkmale den physischen Sinnen nicht zugänglich sein. Andere vertreten die Meinung, daß die Welt jenseits des Todes rein geistiger Natur sei. »Das ist nicht notwendigerweise widersprüchlich«, schrieb Hyslop. Tatsächlich sind beide Systeme bereits im irdischen Leben miteinander verbunden. Wir führen sowohl ein Leben der äußeren Wahrnehmung wie das eines inneren Bewußtseins, der Reflexion, Imagination und Meditation. »Es gibt keinen Grund, warum solch eine Kombination nicht auch im jenseitigen Universum vorherrschen soll, obschon vielleicht in einer anderen ›Mischung‹.«

 
    Der Frederic-Myers-Report
     
    Ich möchte eine Art Gretchenfrage stellen: Wie stehen wir zu den rein geistigen – man könnte auch sagen: gedanklichen – Vorgängen unseres Lebens und der Welt um uns herum? Würden nicht bei einer Meinungsumfrage, ob materielle (physische) Faktoren heutzutage eine wichtigere Rolle spielen als geistige, die meisten Befragten spontan mit »ja« antworten?

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