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Bericht vom Leben nach dem Tode

Titel: Bericht vom Leben nach dem Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Ford
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akzeptierten theoretischen Basis, auf welcher ein materialistisch orientierter Wissenschaftler die Strukturmodelle eines fortdauernden und erweiterten Lebens errichten konnte. Myers erklärte dies durch die Demonstration von Gedankenkräften und Gedankenformen, wobei er sich einer Psychologen bereits vertrauten Sprache bediente.
    Es ist nicht erforderlich, die wissenschaftliche Terminologie zu kennen, um Myers zu verstehen. Wir kennen beispielsweise alle die Wendung »in Gedanken verloren sein«. Myers würde fragen: »Verloren – warum und an was?« Natürlich ist man an die »Realitäten« der Alltagswelt verloren. Aber die moderne Naturwissenschaft hat uns bewiesen, daß diese Realitäten illusorisch sind. Der Tisch, der so kompakt aussieht, der menschliche Körper, der so substantiell erscheint, sind, wie die Wissenschaft uns gezeigt hat, hauptsächlich leerer Raum. 27 Die großen relativen Entfernungen zwischen dem kleinen Nukleus und den wirbelnden Elektronen des Atoms zeigen, daß alle scheinbare Solidität im Raum Illusion ist. Der in Gedanken »Verlorene« befindet sich in einer geistigen Welt, wo es keine solchen Illusionen gibt, also ist er im Grunde gar nicht »verloren«. Myers und auch viele andere würden behaupten, daß diejenigen, die nie in geistige Regionen vorgedrungen seien, die in Wahrheit Verlorenen sind – sie sind schlafwandelnde Roboter. So wäre denn der in Gedanken verlorene Mensch der Wirklichkeit am nächsten, denn sie ist ihrer Natur nach geistig.
    Die »verteilten Botschaften« waren mit Myers’ Signatur versehene Nachrichten, die von verschiedenen automatischen Schreibern in Trance empfangen wurden. Diese Botschaften kamen bruchstückweise an, so daß der Text eines einzelnen Mediums allein keinen Sinn ergab. Sobald diese Fragmente aber nach einem bestimmten Code (nach dem damals gebräuchlichen Clearinghouse-System) zusammengesetzt worden waren, stellten sie eine völlig klare Aussage dar. 28 Es wurden dazu Medien ausgewählt, die einander nicht kannten und die keine Ahnung von den entlegenen klassischen Quellen hatten, die Myers zusätzlich zu seiner Signatur zu benutzen pflegte, um sich zu erkennen zu geben. Der allgemeine Charakter und die Kontinuität dieser Botschaften blieben ein Vierteljahrhundert lang unverändert, obwohl man mit ganz verschiedenen Medien-Teams arbeitete. Medien fielen aus durch Tod, Krankheit oder andere Gründe und wurden durch neue ersetzt, von denen manche noch nie von Cross-Correspondences gehört hatten und allesamt keine speziellen Kenntnisse von klassischer Literatur hatten.
    Ich möchte mit Myers’ Schilderungen der Lebensbedingungen im Jenseits anläßlich einer Sitzung mit Mrs. Leonard beginnen, bei der, wie schon berichtet, Sir Oliver Lodge mit seinem Sohn Raymond Verbindung aufgenommen hatte. Lodge hatte Myers zu dessen Lebzeiten nicht persönlich gekannt. Das Interesse des Physikers an der Parapsychologie war erst zu Beginn des Jahrhunderts, kurz nach Myers’ Tod erwacht. Die Bekanntschaft der beiden Männer war also rein »außersinnlich«.
    Lodge erzählte seinem Sohn von einer Bemerkung, die der verstorbene Myers durch ein anderes Medium gemacht hatte und die besagte, daß die Existenzstufe, auf der sich Raymond momentan befände, dem entspräche, was wir mit »Illusion« bezeichnen würden. Lodge wollte wissen, was Raymond von dieser Behauptung halte. Raymond erklärte, Myers, mit dem er inzwischen so gut bekannt sei, daß er ihn mit »Onkel Fred« anrede, sei gerade bei ihm, und sie würden gemeinsam versuchen, diesen Zustand zu beschreiben. Raymond sagte, daß es viele Parallelen zwischen der Stufe, auf der er und Myers sich befänden, und der irdischen Existenzform gebe. Hier wie dort, so sagte er, würden viele der Dinge, die wir brauchen, durch göttlichen Plan geschaffen und viele andere, vor allem die materiellen Güter unseres Lebens, würden mit den eigenen Kräften aus den zur Verfügung stehenden Grundstoffen geschaffen. Und in beiden Fällen ist der Seinszustand zeitbegrenzt, sozusagen nur für vorübergehenden Gebrauch gedacht, bis das Individuum bereit ist, zur nächsthöheren Lebensstufe weiterzuschreiten. Im irdischen Leben seien die Gegenstände aus etwas gemacht, was wir mit Materie bezeichnen. In Raymonds Sphäre seien alle Bedarfsartikel zwar von den Wesen selbst, doch aus einem viel feineren Material durch Geisteskraft geschaffen.
    »Ihr lebt in einer Welt der notwendigen Illusionen«, sagte Raymond, »die ihr

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