Bericht vom Leben nach dem Tode
Selbstmörder zur Selbstvernichtung treibt«, ließ Myers durch Miß Cummins wissen, »umhüllt ihn auch hier noch wie eine Wolke, von der wir ihn unter Umständen lange Zeit nicht befreien können. Seine emotionale Verwirrung richtet eine Schranke um ihn auf, die nur durch seine eigenen Anstrengungen durchbrochen werden kann, vor allem durch den mit aller Kraft seiner Seele ausgesandten Hilferuf an erfahrenere Wesen.«
Plötzlicher Tod, wie er in unserer Zeit der Kriege und der Unfallkatastrophen alltäglich geschieht, ist ein weiteres Thema, das viele Fragen ausgelöst hat. Auch hier vertritt Myers einen praktischen Standpunkt. »Der Nachteil eines plötzlichen Todes besteht hauptsächlich darin, daß die Psyche keine Zeit hatte, sich umzustellen. Jemand, der plötzlich in jungen Jahren getötet wird, verweilt zuweilen noch eine ganze Zeitlang gedanklich in irdischen Regionen, bevor er sich über seine Situation im klaren ist. In seiner Geistesverfassung begreift er nur langsam, daß er der Hilfe anderer jenseitiger Wesen bedarf, um sich zurechtzufinden, und er zögert oft, ihre Hilfe anzunehmen.« In meiner eigenen Erfahrung als Medium habe ich allerdings auch viele Fälle kennengelernt, bei denen der plötzliche Tod allem Anschein nach keine besondere Abweichung vom normalen Hinübergang zur Folge gehabt hat. Die normale Transition, sagt Myers, ist ein friedliches Gleiten in einen angenehmen, ruhevollen, manchmal sogar seligen Schlaf. Hierbei löst sich der Astralleib – jenes strahlende »Double«, das unseren physischen Leib vom Embryonalstadium an begleitet und das den Medien, die die Fähigkeit besitzen, eine Aura wahrzunehmen, sichtbar ist.
Myers mißbilligt den Gebrauch von Drogen zur Erleichterung und Beschleunigung des Hinübergehens unheilbarer Kranker nicht, obwohl er meinte, daß dem Sterbenden ein paar Vorbereitungstage zugestanden werden sollten. »Unter diesen Bedingungen ist der barmherzige Arzt völlig gerechtfertigt in dem, was das Gesetz immer noch für Mord erklärt.« Man werde sehr viel mehr über Krankheit wissen, wenn die Ärzte den Zusammenhang zwischen Körper und Geist noch besser erkannt haben.
Welche Auswirkungen haben Hirnschäden oder fortgeschrittene Senilität auf das jenseitige Leben? Hier erinnert uns Myers wieder daran, daß das »Double« oder der Astralleib, der Träger der Persönlichkeit nach dem Tode, von der Empfängnis an bei uns ist. Alles, was der physische Körper erfährt, wohnt auch dem Astralleib inne. »Alters- oder Hirnschäden können das Individuum nur zeitweise daran hindern, seine Intelligenz zu bekunden… Nach dem Tode steht der Seele ihr gesamtes fundamentales Erinnerungszentrum und geistiges Vermögen in ihrem Astralleib zur Verfügung.«
Es ist viel darüber gerätselt worden, wie sich der Astralkörper ohne Nahrung erhält. Myers erklärt: »Ätherisches Leben wird durch kosmische Strahlen gespeist, die unsere Umgebung mit wunderbarem Licht erhellen und – in irgendeiner mir unverständlichen Weise – das Leben unserer Körper erhalten.« Es gab und gibt Menschen – z. B. die stigmatisierte Therese Neumann aus Konnersreuth –, die diese Strahlen für die Ernährung ihres physischen Körpers nachweislich bereits auf Erden zu verwenden vermochten. Sie haben viele Jahre ohne irdische Nahrung gelebt. Wie sie das geschafft haben, darüber ist von Medizinern, Psychologen und Theologen unendlich viel gemutmaßt und geschrieben worden. Enträtseln ließ sich das Phänomen bisher nicht – jedenfalls nicht für unsere materialistisch-naturwissenschaftlich denkenden Wissenschaftler.
Myers äußerte die Ansicht, daß es auf anderen Planeten Leben gebe, das dem unseren ähnlich sei. Er glaubt nicht, daß das Unvermögen unserer Sinne und Instrumente, sie wahrzunehmen, als Gegenbeweis gewertet werden könne. Wie er sagt, senden und empfangen wir ja nur auf solchen Wellenlängen, auf die unsere gesamte »Instrumentation« abgestimmt ist. Ein Radio- oder Fernsehgerät, das über eine bestimmte Wellenskala verfügt, kann bekanntlich keine Sendungen von Stationen außerhalb dieser Skala übertragen, selbst wenn diese ganz in der Nähe liegen und von starken Sendern kommen würden. Unsere Unfähigkeit, irgend etwas anderes als irdische Phänomene wahrzunehmen, ändere nicht das geringste daran, daß überirdische, kosmische und spirituelle Aktivität von ungeahnter Intensität ständig um uns her wirksam sei.
Myers’ Report ist sensationell, doch steht er
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