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Berlin Gothic 3: Xavers Ende

Berlin Gothic 3: Xavers Ende

Titel: Berlin Gothic 3: Xavers Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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dich konzentriere, stimmt’s?
    Willst du nicht noch einmal zu mir herüber sehen? Nein? Keine Angst … du brauchst mir nicht den Rücken zuzuwenden … Siehst du, ich schaue auch nicht immer zu dir.
    ABER ICH HAB DICH IN MEINEM KOPF - SPÜRST DU ES?
    Spürst du meine Hand, mit der ich über deinen Bauch -
    Da! Jetzt hat sie wieder geguckt. Das Gesicht ganz verändert - sich plötzlich nur zu bewusst, dass ich sie nicht aus den Augen lasse! Wie ihr Ausdruck sich verschoben hat - fast als wollte sie sich nicht anmerken lassen, wie sehr ihr das gefällt - dass ich an ihr dran bin … dass ich Witterung aufgenommen habe …
    Kaufst du den Gürtel nicht? Soll ich ihn für dich … ich könnte ihn um deine Taille schlingen - nachher - wenn du mich lässt …
    Und? Bist du unschlüssig?
    Pass auf, ich zeige dir, wie es geht.
    Siehst du zu mir herüber? Siehst du, wo ich hingehe?
    Ja?
    JAAAA - so ist gut - siehst du, wie sich unsere Blicke ineinander verhaken? Jetzt sieh her, was ich mache:
    „Hallo?“
    Das ist das Wichtigste, dass die Verkäuferin gleich auf einen achtet.
    „Das hier, ich wollte mir dieses Stück einmal ansehen, ginge das?“
    Hast du es mitbekommen?
    Ja, du bist stehen geblieben, das ist gut.
    Jetzt schauen wir uns nochmal in die Augen - ich könnte in deinem Blick ertrinken … deine Augen sind wie Zuckerschmelz - den zu verspeisen man aufschiebt und aufschiebt und aufschiebt - bis man es nicht mehr erträgt - sich darauf stürzt - und der Schmelz nachgibt …
    „Und das hier - könnten Sie mir das auch einmal zeigen?“
    Schön! Grün. Das müsste zu deinen Augen passen. Jetzt brauche ich gar nicht mehr zu dir herüber zu sehen - ich WEISS, dass du nicht weiter gehst, dass du nicht weitergehen KANNST, dass du viel zu neugierig bist, viel zu angestachelt davon, wie wir uns angesehen haben.  
    Oder?
    „Nein, sehr gut, ich … einen Moment, ich überlege noch … “
    Da ist sie.
    Ja, du lächelst - aufregend, oder?
    Jetzt greift sie sich in ihr Haar!
    Zeig‘s mir - ja - raus damit - raus mit dem Haargummi - lass sie fallen - ich sehe deine Augen durch die Haare hindurch - gut - leg sie frei - gut machst du das!
    Sie ist die Richtige!
    „Bitte?“ Jetzt hätte ich fast die Verkäuferin vergessen.
    „Kann ich bar bezahlen? Sicher, oder? Wunderbar - dann nehme  ich das.“
    Auch die Schachtel ist schön - so eine Kette ist genau, was ich brauche - sie wird sich kühl auf deiner Haut anfühlen - aber dir wird trotzdem heiß sein.
    „Wieviel?“
    1758. Immerhin … Na gut!
    „Quittung, ja, natürlich, ich bitte darum.“
    1758 Euro … gut … egal!
    Sie steht da - jetzt sieht sie aus wie ein Schulmädchen! Weiß nicht mehr, was sie machen soll! Hast du einen Schreck bekommen?
    „Nein, ich nehm’s gleich so. Danke.“
    Jetzt kommt‘s drauf an - jetzt bist du nervös, was? Das steht dir. Weißt du was? Ich bin auch nervös.
    Siehst du, ich komme direkt auf dich zu. Denkst du das Gleiche wie ich? Dass ich die Kette in meiner Tasche habe? Wendest du den Blick ab, ja? Damit ich deinen Hals sehen kann - schön! Alles an dir ist schön!
    So nah haben wir noch gar nicht nebeneinander gestanden, oder?
    Was ist das in deinen Augen - ein Lächeln? Ja - du brauchst nicht zaghaft zu sein - genau - spiel mit mir!


     
    Rückblende: Zwölf Jahre vorher
     
    Lisa öffnete den großen Schrank, der im Esszimmer stand, und holte sieben flache Teller daraus hervor.
    „Grau?“, sagte sie und schaute sich zu Till um, der gerade das Besteck auf den Tisch in der Mitte des Zimmers legte. „Was ist daran so schlimm? Es ist ein Krankenhaus, Till, vielleicht hatte sich der Patient verletzt, sie haben die Wunde mit irgendwas desinfiziert und die Schwester war noch nicht dazu gekommen, das Laken zu wechseln.“
    Sie ging zu dem Tisch und verteilte die Teller darauf.
    „Es war ja nicht nur das graue Laken.“ Till zog einen der Stühle unter dem Tisch hervor und setzte sich darauf. „Es war die Stimmung dort unten, sagt Max. Sowas hat er noch nicht erlebt.“
    Lisas Mutter war am Nachmittag mit den beiden Jungen nach Hause gekommen - mit Max und mit Till. Lisa hatte versucht, herauszubekommen, was im Krankenhaus passiert war, aber so richtig hatte ihr niemand Rede und Antwort stehen wollen. Soviel sie von dem verstanden hatte, was Till ihr gesagt hatte, hatte Max plötzlich so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus wieder herauskommen wollen. Deshalb hatte er auch wieder angefangen zu essen.
    Sie kehrte zum

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