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Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller)

Titel: Berlin Gothic 6: Die versteckte Bedeutung (Thriller) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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    „Scheiß auf besserer Mensch“, kam es vom Bett zurück. „Ich will einfach nur Lennart nicht aus der Wohnung werfen, ja?“
    „Und wenn er dich zugrunde richtet? So wie du heute aussiehst, das hab ich noch nie gesehen, Max. Ich will dich doch gar nicht nerven, nur … ich meine, hast du dich mal im Spiegel angesehen? Ich weiß, so lange kennen wir uns noch nicht, aber seitdem du mit Boll zu tun hast … es ist, als würde alles viel zu schnell gehen, als würdest du … irgendwo reinrutschen … ich weiß gar nicht, wie ich das sagen soll.“
    Er legte den Arm über die Augen, ließ die Hand offen mit dem Rücken aufs Kissen sinken.
    „Max?“
    Aber er antwortete ihr nicht mehr.
     


     
    Tagebuchaufzeichnung
     
    Es wird Blut regnen.
    Leiber werden die Kanäle verstopfen. Eiter wird in den Ausgüssen nach oben gespült werden, Schreie werden die Straßenschluchten erfüllen.
    Die Menschen werden begreifen, dass das Ende gekommen ist. Sie werden fliehen und auf den Straßen gejagt werden. Sie werden zu Boden gehen, von ihren Mitmenschen überrannt werden, ihre Gesichter werden in den Schlamm gepresst werden, wenn der Hintermann seinen Fuß auf ihren Hinterkopf setzt.
    Sie werden die Mäuler aufreißen, aber ihre Schreie werden im Schlamm erstickt werden.
    Häuser werden einstürzen, der Schutt wird die fliehenden Familien unter sich begraben. Rettungsfahrzeuge werden über Kreuzungen rasen und Flüchtende in voller Fahrt erwischen. Scheibenwischer werden eingeschaltet werden, um das Blut von der Frontscheibe zu wischen. Waffen werden bei Plünderungen geraubt werden, denn jeder muss sich beschützen. Autos werden gestoppt, Fahrer herausgezerrt werden. Tankstellen werden explodieren, weil eine Frau losfährt, ohne den Schlauchstutzen aus dem Tank genommen zu haben.
    Kinder werden verletzt werden und sich verändern.
    Hunde werden auf zitternden Beinen über den Bürgersteig rutschen.
    Kranke werden in ihren Betten vergehen und ihre giftigen Säfte verspritzen.
    Köche werden in Suppen kotzen, Schweine werden aus ihren Ställen ausbrechen und zwischen den Häusern hindurchjagen.
    Mädchen werden ihre Unschuld anbieten, um aus der Stadt zu entkommen. Aber niemand wird für ihre Dienste noch zahlen.
    Männer werden sich nehmen, wonach sie verlangen, und im nächsten Augenblick wird ihr Haupt vom Rumpf getrennt werden.
    Tiere werden an den Leichen fressen, die sich in den Schleusen stapeln, Vögel werden über die Stadt niedergehen, dass es die Sonne verdunkelt.
    Rauch wird aufsteigen, schwarz und fettig, während die Menschen mit rauen Kehlen und entzündeten Augen durch die Gassen irren. Rauch von den Scheiterhaufen, auf denen die Leichen verbrannt werden. Rauch von den Häusern, die in Flammen aufgehen, Rauch von den Autowracks, die sich entzündet haben, Rauch von den Müllbergen, die abgefackelt werden, weil niemand mehr da ist, um den Dreck zu entsorgen. Rauch, der einen erbärmlichen Gestank mit sich bringt - einen Geruch der Fäulnis, der die Menschen schwächt, Krankheiten überträgt und ihre Sinne aufreibt. Abreibt, abschabt, abätzt.
    Gegenseitig werden sie sich die Schuld zuschieben, weil das Brot schimmelig ist und die Suppe stinkt, weil der Arzt einem Verletzten das Bein abnehmen muss, ohne ihn betäuben zu können. Sie werden sich lauthals beschimpfen und vier werden einen umbringen, um ihn zum Schweigen bringen.
    Sie werden ihn liegen lassen und die Hunde nicht vertreiben, die der Leiche ins Gesicht beißen.
    Sie werden eine Frau im Keller in die Ecke drängen, zwei werden sie halten, einer wird dran sein und einer warten.
    Sie werden sich nicht in die Augen sehen können, nach dem was geschehen ist. Die Lust, die sie im Griff gehabt hat, wird nicht bis zu ihrem Hirn vorgestoßen, sondern in der Leistengegend eingesperrt geblieben sein.
    Und kaum werden sie aus dem Keller zurück an das Licht des trüben Tages geschlichen sein, wird sie wieder das helle Gellen der Sirenen, der Schreie, der Panik treffen, das zwischen den Mauern entlangzieht.
    Die Stadt wird heimgesucht werden und sie wird in die Knie gehen.
    Aber es wird kein Gespenst sein, kein Teufel, keine Phantasterei, was die Menschen heimsucht -
    ICH werde es sein, der sie heimsucht, der das über sie bringt -
    ICH, wenn ich Bentheims Vision wahr werden lasse.
    Ich brauche keine Zombies - die Menschen sind sich selbst Zombie genug -
    egal was Felix vorhat.
    Vergiss, worauf er abzielt. Er hat Bentheims Botschaft entstellt.
    Ich aber

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