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Berlin Gothic 7: Gottmaschine (Thriller) (German Edition)

Titel: Berlin Gothic 7: Gottmaschine (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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hatte sie von diesem verdammten Prosecco eigentlich getrunken?
    „Ja … alles in Ordnung.“
    „Soll ich kommen?“
    „Wohin?“
    „Zu dir.“
    Sie musste grinsen. „Bist du wahnsinnig?“
    „Bist du allein?“
    „Natürlich nicht! Ich bin auf einer Presseveranstaltung - wir sind mindestens zweihundert Journalisten hier.“ Sie konnte durch die Verbindung hindurch spüren, wie wenig ihm das passte.
    „Ich mache mich auf den Weg. Du klingst … hast du was getrunken?“
    „Nicht der Rede wert.“ Woher wusste er das?
    „Ich will nicht, dass dir etwas passiert, Lisa.“
    „Was soll mir denn passieren?“
    „Bleib, wo du bist, es dauert nicht lange.“
    Was sollte das denn? War sie jetzt nicht mehr in der Lage, allein bis nach Wolfsburg zu fahren? „Mach dich nicht lächerlich, Felix, es ist alles in Ordnung - “
    Und warum hast du ihn dann angerufen, fuhr sie sich selbst an.
    „Das glaube ich nicht, Lisa. Ich kann es an deiner Stimme hören.“
    Was war es nur, das sie so traurig machte? Würde sie denn niemals ihr Leben selbst in die Hand nehmen!
    Da hörte sie, wie er auf sie einredete, als wüsste er nur zu genau, wie verwirrt sie war, als spürte er, dass der Moment günstig war, um sie mit seinen Worten zu überfallen.
    „Ich will, dass du mir vertraust, Lisa, bedingungslos, rückhaltlos. Ich will dich, Lisa, jeden Zentimeter von dir, jedes Gramm, jeden Lidschlag. Ich will dich, seitdem ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Ich will, dass du mir gehörst, mit jedem Gedanken, den du denkst, jedem Gefühl, das du hast, jedem Traum, der dich durchkreuzt. Ich will dich mit niemandem teilen, Lisa, will kein Schwanken, kein Wanken, kein Zögern, kein Warten. Ich will dich ganz und ich weiß, dass wir darin aufgehen werden. Ich will dich jetzt, warm, nah, nackt.“
    Es kam ihr so vor, als würde sich eine Stahlschnalle um ihre Brust legen. Als würde seine Hand aus dem Hörer greifen und sich um ihre Kehle schließen. Als würde sein Willen sie wie ein Luftdruck von unsagbarer Kraft treffen - und zugleich erregen.
    „Ich will dich in eine Maschine einspannen, Lisa, ich will, dass du hinter Glas schwitzt. Ich will dich hinabreißen in eine Schwärze, eine Hitze, einen Strudel, dass dir die Sinne vergehen, dass du vergisst, was du an Scham, an Rückhalt, an Selbstgewissheit gelernt hast. In einen Tunnel aus Gefühlen, Empfindungen und Berührungen - einen kissenweichen Stollen, der sich auflöst, schmilzt, gleitet, einen Gang, in dem alles im Fluss zu sein scheint, Lisa … bis ich zu dir komme.“
    Sie schrie auf. Ein Arm hatte sie von hinten umfasst. Sie wirbelte herum.
    Es war Enrico. „Was machst du denn hier?“ Seine dunklen Augen blickten sie neugierig und zugleich scheu an.
    Um ein Haar hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen.


     
    „Wart mal kurz.“ Lisa machte Enrico ein Zeichen mit der Hand und hielt ihr Handy wieder ans Ohr. „Hallo?“ Sie wollte Felix‘ Namen nicht in Enricos Gegenwart aussprechen.
    „Ja?“ Er war noch dran.
    „Ich muss jetzt auflegen.“ Sie fühlte sich, als wäre sie durch Enricos Auftauchen herausgerissen worden aus einem Ozean aus heißem Schlamm.
    „Warum - was ist denn?“
    Sie warf Enrico einen Blick zu, der sich ein wenig abgewandt hatte. Allein der Gedanke, dieses Gespräch mit Felix jetzt fortzusetzen, hatte für sie etwas Erdrückendes. „Ich meld mich.“ Sie kappte die Leitung.
    Enrico drehte sich zu ihr, musterte sie. „Wow, du siehst ja vollkommen aufgelöst aus.“
    Lisa wischte sich unwillig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Was fiel ihm eigentlich ein, sie so zu bedrängen? „Willst du nicht wieder rein, den Wagen angucken? Jetzt müssten sie ihn doch mal langsam enthüllen.“
    „Ich bin nicht wegen des Wagens hier, Lisa.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. Sie konnte ihm ansehen, dass er ein, zwei Gläser zuviel von dem Wein getrunken hatte. „Ich bin wegen dir hier.“
    Ihr entfuhr ein fast heiseres Aufstöhnen. Im gleichen Augenblick ergriff er ihr Handgelenk, nicht brutal und doch mit einigem Ungestüm. „Lisa, ich … “
    Instinktiv wich sie ein wenig zurück - und konnte zugleich sehen, wie ihr Anblick, ihr Zurückweichen, ihr Aufstöhnen ihn nur immer weiter aufstachelten. „Hey, komm zu dir … “
    Da hatte er sie schon an sich gezogen, mit einem Kraftausbruch, den sie ihm gar nicht zugetraut hätte.
    „Du machst mich wahnsinnig“, seine Lippen bewegten sich in ihrem Haar -
    Lisa war so überrascht, dass sie sich erst

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