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Berndorf, Jacques (Hrsg)

Berndorf, Jacques (Hrsg)

Titel: Berndorf, Jacques (Hrsg) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Eifel 2
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antwortete: »Der Kommissar sagt, man hat den Mattes gefunden. Er wurde ermordet.«
    »Dat is ja ein Ding«, meinte Theo.
    Der Kommissar sah ihn kühl an und sagte: »Das scheint Sie weder zu überraschen noch zu bedrücken.«
    Theo zuckte zusammen. »Doch, schon. Bedrücken eigentlich nee, also, naja, wir konnten uns nich leiden, dat weiß jeder. Aber ermorden tut man doch hier keinen.«
    Der Polizist grinste. »Eins in die Fresse aber schon mal?«
    Karola mischte sich ein. »Ach, das wissen Sie schon?«
    »Wir wissen noch viel mehr, gute Frau«, versetzte der Kommissar. »Aber darüber sollten wir vielleicht nicht hier auf der Straße sprechen.«
    »Wir haben hier keine Geheimnisse voreinander!« Theos Bruder Hans trat dazu. Er hatte sein Haus verlassen und interessierte sich offensichtlich sehr für den Besuch.
    »Wer sind Sie denn?«, fragte der Kommissar.
    »Das ist mein Schwager«, antwortete Karola.
    »So, dann bleibt es ja in der Familie«, grinste der Polizist. »Es ist so: Wir haben gestern eine Leiche aus dem Fluss geborgen. Es handelt sich um den Förster Matthias Röder. Nachforschungen in seinem persönlichen Umfeld haben ergeben, dass Sie, Frau Karola Weihe, ein Verhältnis mit dem Toten gehabt haben. Wusste Ihr Mann davon?«
    Theo traf es wie ein Tritt eines Ochsen. »Nee«, entfuhr es ihm spontan. Er sah Karola an, die ausdruckslos zurückglotzte.
    »So so«, antwortete der Polizist. »Aber wir haben das sehr schnell herausgefunden. Ist kein Geheimnis hier im Ort, dass Ihre Frau Sie betrügt – bitte entschuldigen Sie, Frau Weihe. Und wir mussten nur zwei und zwei zusammenzählen, um auf den Förster zu stoßen. Und zudem wissen auch alle, dass der Förster und Sie, Herr Theo Weihe, einen Zwist wegen ständiger Schwarzfischerei hatten. Es ging aber offenbar nicht nur um ein paar Fische. Eifersucht ist ein sehr starkes Mordmotiv, wie Sie wissen.«
    »Aber das ist doch kein Grund, den Mattes umzubringen!«, rief Theo aus.
    Ungerührt entgegnete der Kommissar: »Ich habe hier einen Durchsuchungsbeschluss für Ihr Haus, Herr Weihe. Wir interessieren uns besonders für Ihre Angelausrüstung, wie Sie sich denken können.«
    Theo überlegte fieberhaft. Die verdammten Biber hatten den Mattes offenbar aus ihrer Behausung geworfen. Noch nicht einmal die konnten den Blödmann leiden. Die Angelschnur, der Haken, alles deutete natürlich auf ihn. Dass die Karola mit dem Mattes – daran hätte er nie gedacht. Scheißendreck, dachte Theo.
    Karola schüttelte den Kopf. »Ach, wissen Sie, Herr Kommissar, ich hab ja immer gewusst, dass das nicht gut geht. Irgendwann musste der Theo ja drauf kommen. Und der Hellste ist er ja nun mal nicht. Es tut mir so leid. Ich habe schuld, dass er den Mattes erstochen hat – mit seinem Fischmesser.« Sie sah den Polizisten mit großen Augen traurig an.
    »Nein!«, rief Theo. »Ich hab den Mattes nicht erstochen!«
    Der Kommissar grinste wölfisch. »Habe ich etwa schon erzählt, wie der Mord verübt wurde? Ich denke nicht.«
    Karola antwortete mit betrübter Miene: »Theo hat es mir gestanden. Ich konnte ihn nicht anzeigen, es tut mir so leid.«
    »Oh Scheißendreck!«, sagte Theo flehend. »Glauben Sie mir, ich war‘s nich. Echt nich!«
    »Das können Sie dem Untersuchungsrichter gerne genauso noch mal sagen«, antwortete der Kommissar. »Theo Weihe, ich verhafte Sie wegen des dringenden Verdachtes auf Mord an dem Förster Matthias Röder.« Und zu seinem Kollegen gewandt fügte er hinzu: »Abführen, ins Auto mit ihm!«
    Theo fühlte sich unsanft gepackt und zum Polizeiwagen hingezerrt. Hilfesuchend sah er sich um. Er sah Karola an. Jetzt erst begriff er, was sie eben gesagt hatte. Woher wusste sie ...? Theo wurde schlecht. Er drehte sich vom Polizeiauto weg und machte einen Schritt auf Karola zu, bevor er unsanft von dem eisernen Griff des Uniformierten gestoppt wurde.
    »Karola?«, murmelte er.
    Sie glotzte nur frech zurück. Wie hatte sie den Mattes umbringen können? Und warum, wenn sie ein Verhältnis mit ihm hatte? Und wie hatte sie den schweren Mann in den Fluss schaffen können? Theo war übel. Die Knie wurden ihm weich. Er sackte in sich zusammen und konnte soeben noch von dem Polizisten aufgefangen werden. Mit glasigen Augen sah Theo auf Karola.
    Sein Bruder Hans hatte seinen Arm um ihre Schulter gelegt. Er rief ihm zu: »Theo, ich werde mich gut um Karola kümmern, keine Angst!«
    Der Kommissar trat zu Theo und klopfte ihm auf die Schulter. »Glauben Sie‘s oder

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