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Bernie und Chet

Titel: Bernie und Chet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Spencer Quinn
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Myrons Gesicht sagte mir, dass dieses Gespräch keinen guten Anfang nahm.
    »W ollen Sie einen kaufen?«, fragte Myron.
    Bernie blies den Atem durch seine geschlossenen Lippen und brachte sie damit zum Flattern, was ich jedes Mal wieder toll fand, aber es war nie ein gutes Zeichen. Ich spürte, dass hier irgendwas in die falsche Richtung zu laufen begann, und plötzlich überkam mich der Drang, auch etwas in die falsche Richtung laufen zu lassen, vielleicht indem ich mein rechtes Bein über Myrons Mokassin hob – verrückt, ich weiß. In diesem Moment mischte sich Suzie ein.
    »W ir sind immer noch im Planungsstadium«, sagte sie.
    »W as planen Sie denn?«
    »B ewässerungsanlagen für ein Wohnungsprojekt, das um einen Golfplatz herum entsteht.«
    Bernie warf ihr einen kurzen Blick unter hochgezogenen Augenbrauen zu.
    »W o?«, fragte Myron.
    »D as darf ich Ihnen im Moment noch nicht sagen«, erklärte Suzie.
    Myron nickte, eines dieser Nicken, das sagte: Ihr Gegenüber ist ziemlich gewieft. Von meinen Artgenossen war keiner gewieft, aber mit Gewieftsein kannte ich mich aus: In der Wildnis gab es jede Menge davon – denken Sie zum Beispiel nur mal an Füchse. »I st der Vertrag noch nicht unter Dach und Fach?«, fragte er.
    »S ie haben es erfasst«, sagte Suzie.
    »S ie brauchen also eine komplette Wasserversorgung, einschließlich Vermessung, Planung, Installation?«
    »R ichtig.«
    »W ie viele Einheiten?«, fragte Myron.
    Suzie zögerte einen Moment. Bernie sagte: »W ir dachten an so etwas Ähnliches wie das Projekt, das wir uns neulich angesehen haben.«
    Jetzt war es an Suzie, Bernie einen kurzen Blick zuzuwerfen – als ob … als wären sie gut aufeinander eingespielt, ein Team. Unmöglich. Das Team waren Bernie und ich.
    »W elches Projekt meinen Sie?«, fragte Myron.
    »E rinnern Sie sich an den Namen?«, fragte Bernie.
    »W er könnte den vergessen?«, sagte Suzie. Damit brachte sie Bernie zum Lächeln. »P innacle Peak Homes an den Puma Wells«, sagte sie.
    Der Ausdruck auf Myrons Gesicht veränderte sich; er sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. Ich hatte das einmal versucht. »N a dann viel Glück«, sagte er.
    »W ie bitte?«, erwiderte Bernie.
    »D as werden Sie brauchen, wenn Sie sich die zum Vorbild nehmen.«
    »S timmt mit Pinnacle Peak Homes an den Puma Wells etwas nicht?«, fragte Suzie.
    Myron drehte sich weg und machte ein Geräusch, als würde er ausspucken, aber es kam keine Spucke aus seinem Mund. Spucken war etwas, das ich sehr mochte, ich hätte es auch gern gekonnt, aber dieses trockene Spucken ergab keinen Sinn für mich.
    »K önnten Sie das näher erklären?«, fragte Bernie.
    »H m?«
    »M ein Partner meint«, erläuterte Suzie, »o b das Bewässerungssystem in Pinnacle Peak nicht Ihrem Standard entspricht?«
    »G anz und gar nicht«, sagte Myron. »E s entspricht dem neuesten Stand der Technik – ich habe mich schließlich persönlich darum gekümmert, es selbst entworfen, wir haben sogar einen Tunnel unter dem 16 . Fairway zu den alten Brunnen gelegt, was davon noch übrig ist. Im gesamten Staat wird es nichts Grüneres geben als diesen Golfplatz.«
    Etwas, das ich an Bernie gar nicht gern sehe, ist, wenn diese Ader auf seiner Stirn zu pochen anfängt. Immer wenn ich das gesehen hatte, war hinterher etwas Schlimmes passiert. Und jetzt pochte sie. Suzie schien es aus dem Augenwinkel ebenfalls zu bemerken. Sie sagte: »K lingt nach einer guten Idee, Myron. Und wo liegt das Problem?«
    »D as Problem?«, sagte Bernie, und seine Stimme wurde lauter. »D as Problem mit dem Verlegen von Tunneln …« Er unterbrach sich. Ich hätte es beinahe nicht mitbekommen, wie Suzie ihm blitzschnell auf den Fuß trat.
    »D as Problem?«, erwiderte Myron. »M eine Rechnungen sind bis heute nicht bezahlt – oder ist das dort, wo Sie herkommen, kein Problem?«
    »D as ist das Schlimmste«, sagte Bernie, die blaue Ader beruhigte sich, war kaum noch zu sehen.
    Myron sah Bernie an, nickte wieder leicht, die Sorte Nicken, die bedeutete, dass sie also auf derselben Seite standen, vielleicht sogar Freunde werden könnten. Das hieß, dass er überhaupt nicht kapierte, was hier vor sich ging. Wusste er denn nicht, wie kurz er davor gestanden hatte, in diesem Wasserfall zu landen? Ich gab die Hoffnung noch nicht ganz auf.
    »D a haben Sie verdammt recht«, sagte er. »D as Schlimmste. Was soll ich machen – alle Rohre wieder aus dem Boden reißen?«
    Bernie setzte zu einer Antwort an, aber

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