Bernsteinaugen und Zinnsoldaten

Titel: Bernsteinaugen und Zinnsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge

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halten konnte – er konnte nicht einmal beruhigend seine Steine berühren. Orr kümmerte sich überhaupt nicht darum, ob er sich beide Beine brach und zum Höhleneingang zurückkriechen mußte … Orr kümmerte es auch nicht, ob er sich das Genick brach oder im radioaktiven Schlamm ertrank …
    Plötzlich blieb Jary in der Dunkelheit stehen. Was war los mit ihm – weshalb empfand er so? Er blickte zurück und fiel gegen eine Felswand, da der tanzende Strahl seiner Helmlampe ihn schwindlig werden ließ. Er konnte kein anderes Licht erkennen. Orr war bereits außerhalb seines Sichtbereiches. Er bewegte absichtlich die Hände und zwang sich so dazu, wieder vernünftig zu werden.
    Orr hätte ihn das nicht tun lassen, wenn Gefahr für sein Leben bestand. Orr war ein Feind von Verschwendung.
    Jary stieß sich von der Wand ab und besah sich die Flecken getrockneten Schlamms, die seinen Anzug überzogen. Das meiste davon war beim Gehen abgefallen, und die Dosimeter registrierten den Rest kaum noch. Er ging weiter, bewegte sich aber nun langsamer und bewußter, da der Sims, auf dem er ging, ständig schmaler wurde. Schließlich hatte er es ja nicht eilig, die Trogs zurückzubringen, damit Orr erneut beweisen konnte, wie vergeblich es gewesen war, sie zu befreien … wie vergeblich sein eigenes Leid gewesen war, wie vergeblich alles war …
    Und plötzlich verstand er. Corouda war es. „Corouda …!“ Er schleuderte das Wort wie eine Anklage in die Finsternis. Dieser verdammte Corouda tat ihm das an. Corouda, der die eigentliche Folter durchgeführt hatte … dieser Bastard Corouda, der vorgegeben hatte, ihn herausholen zu wollen, um dann sein falsches Mitgefühl wie ein Skalpell gegen ihn einzusetzen. Er hatte ihm gesagt, weil er sich nicht an seine Verbrechen erinnern konnte, sei er schuldlos, sei er grundlos bestraft worden. Er hatte versucht, ihm einzureden, daß er jahrelang ohne Sinn und Zweck gelitten hatte. Nein, er war schuldig, schuldig! Und Corouda hatte ihm das angetan, weil Corouda wie alle anderen auch war. Das ganze Universum haßte ihn, mit Ausnahme von Orr. Er hatte nur Orr. Und Orr hatte ihm gesagt, die Trogs zurückzubringen, sonst … Unerwartet glitt er aus und ließ sich auf die Ellbogen fallen, damit er seine Hände schonte. Er hatte nur Orr …

    Isthp: Der scheinende Mobile muß uns verstehen. Wie kann uns das gelingen, Mng ? Sie können unsere Kommunikation nicht fühlen?
    (Schwaches Dunkel)

    Mng: Aber sie sehen uns. Wir müssen ihnen einen Artefakt zeigen, vielleicht einen Druckanzug, damit sie unsere Fähigkeiten und unseren technologischen Standard erkennen können.
    (Schlammtümpel vibrieren durch ausströmende Gase)
    (Lichtmuster)

    Isthp: Exakt! Ich werde meinen zweiten Geschwinden wecken. Er ist mein kleinster, vielleicht kann er immer noch einen Anzug tragen … Ich rufe …
    (Sucht den Anzug und bringt ihn nach oben)
    (Verbindet euch gemeinsam zum Kreis)

    Ahm: Wir werden das nicht zulassen. Wir sind die Mehrheit, wir untersagen Kontakt mit dem Mobilen der Fremden. Wir werden euch aufhalten, wenn ihr es doch versuchen solltet.
    (Kalte Flüssigkeit schwappt über Basalt)

    Isthp: Doch sein Stamm ist ein Geschöpf guten Willens, das mußt sogar du zugeben, Ahm – er hat unsere Mobilen befreit.
    (Meine Muster sind zerbrechlich)
    (Sie pulsieren sanft und glühen)

    Ahm: Ich sah die großen, scheinenden Finger nach mir greifen … Furcht, Hoffnung … um meine Mobilen zu befreien … Aber wir müssen ihnen klarmachen, daß wir allein gelassen zu werden wünschen! Laßt uns den scheinenden Mobilen als Warnung verwenden, sollten die Fremden wiederkommen. Er macht die unsichtbaren Fremden sichtbar und verschafft uns damit Zeit zur Flucht.
    (Komm in den Kreis)
    (Komm näher)
    (Seltsame Strahlung)

    Mng: Nein, wir müssen um mehr bitten! Wir müssen ihm zeigen, daß wir eine intelligente, wenn auch fremdartige Lebensform sind. Wir müssen um Hilfe bitten, uns von diesem, dem Untergang geweihten Ort wegzubringen!
    (Schließt das Netz)
    (Kommt näher, Mobile)
    (Licht in der Finsternis)

    Ahm, Scwa, Tfod, Zhek: Nein. Nein.
    (Strahlung, seltsames Licht)

    Isthp: Ja, geliebter Freund Mng – wir werden unsere Freiheit zwischen den Sternen bekommen. Schau doch, schau mit all deinen Mobilen. Er zeigt sich persönlich! Er scheint …
    (Seltsame Strahlung)
    (Licht funkelt wie Gamma durch Bleiglanz)
    (Rasch! Bringt den Anzug hoch)

    Ahm: Der Scheinende kehrt zurück! Seht euch