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Bernsteinsommer (German Edition)

Bernsteinsommer (German Edition)

Titel: Bernsteinsommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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du mich brauchst.“ Lukas erhob sich und ging hinüber zur Treppe.
    „Ich danke dir. Ich komme gleich zu dir rauf.“
    Finn holte noch einmal tief Luft und wählte die Nummer von Edgar Lengrien. Kiras Vater war gleich selbst am Apparat.
    „Finn! Was gibt es, mein Junge?“
    „Um es gleich auf den Punkt zu bringen, Eddie, ich bin aufgeflogen. Kira ist bereits auf dem Weg zu dir nach Hause. Jürgen und Sascha sind bei ihr und lassen sie nicht aus den Augen. Es geht ihr gut, aber sie ist wahnsinnig wütend … äh, so wie ich die Sache sehe, auch auf dich, Edgar.“
    „Was ist passiert?“
    Finn schilderte seinem Chef in kurzen, knappen Worten die Vorfälle des vergangenen Abends. Natürlich erwähnte er mit keinem Wort, dass Kira und er sich in den letzten Wochen näher gekommen waren, als es geplant gewesen war.
    „Mist!“, brachte Edgar Lengrien schließlich hervor.
    „Stimmt. Es tut mir leid, Eddie. Ich habe wahrscheinlich ziemlich überreagiert, aber nach einigen persönlichen Beobachtungen und einem Gespräch mit Magda Quint war ich wohl ein bisschen zu empfindlich in Bezug auf Torben Brockmann.“
    Finn konnte hören, dass Edgar tief Luft holte.
    „Wenn es um Kiras Sicherheit geht, kann es in meinen Augen gar keine Überreaktion geben, Finn! Du hast alles richtig gemacht und alles dafür getan, dass ihr nichts passiert. Es gibt also keinen Grund für irgendwelche dummen Selbstvorwürfe, klar? Komm erst mal nach Hause, Junge, wir werden meine Tochter schon wieder beruhigen. Ihr habt euch doch recht gut verstanden, oder? Ich meine, zumindest bis gestern Abend.“
    Finn legte den Kopf in den Nacken und verdrehte die Augen.„Ja … ja, wir haben uns eigentlich sehr gut verstanden, aber jetzt ist sie natürlich stocksauer auf mich. Sie … sie nannte mich einen Dobermann, aber sie hatte durchaus auch noch andere nette Bezeichnungen für mich in ihrem Repertoire, Eddie.“
    Edgar Lengrien lachte lauthals. „Das kann ich mir bildhaft vorstellen, ich kenne meine Tochter und ihr Temperament zur Genüge. Das hat sie von ihrer Mutter geerbt. Also, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Sieh zu, dass du heute noch eine Fähre kriegst. Nichts gegen Jürgen und Sascha, aber ich will doch lieber wieder dich in ihrer Nähe haben.“
    „Ich weiß nicht, ob das jetzt noch eine so gute Idee ist.“
    „Nun, Kira wird in dieser Sache kein Mitspracherecht haben, so einfach ist das.“ Edgars dröhnendes Lachen drang erneut durch den Hörer. „Bis später, Finn!“
    „Ja, bis dann, Eddie.“
    Er legte den Hörer ab und ging nach oben zu Lukas, der offensichtlich schon damit angefangen hatte, seine wenigen Sachen zusammenzupacken. Die Reisetasche stand jedenfalls offen auf dem Bett.
    Finn lehnte sich gegen den Türrahmen und wartete ab, bis sein Bruder ihn ansah.
    „Setz dich und erzähl mir, was passiert ist“, forderte Lukas ihn auf und ließ sich auf das Bett fallen.
    „Erzählen geht klar, aber wenn ich mich das nächste Mal hinsetze, schlafe ich auf der Stelle ein. Diese nächtlichen Observationen gehörten noch nie zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Mann, ich hasse es, wenn ich nicht genügend Schlaf bekomme!“ So als müsste er seine Bemerkung noch unterstreichen, gähnte er zunächst ausgiebig – und dann erzählte er seinem Bruder, was passiert war.
    Lukas machte ein nachdenkliches Gesicht, nachdem Finn geendet hatte. „Du meinst also, das bedeutet auch, dass sie dich endgültig in die Wüste geschickt hat?“
    „Davon muss man fest ausgehen, ja.“ Finn rieb sich das unrasierte Kinn. „Mann, sie war wirklich verteufelt wütend.“ Plötzlich lächelte er ein wenig. „Was für eine Frau!“Lukas verdrehte die Augen und grinste unangemessen breit. „Dich hat es offensichtlich ordentlich erwischt, mein Großer.“
    Finn seufzte auf und reckte sich.
    „Bleibst du noch hier, oder fährst du heute mit mir zurück nach Hamburg?“, wechselte er das Thema.
    „Wenn du mir noch bis zur Mittagsfähre Zeit gibst, fahre ich mit. Anna muss sowieso schon morgen an die Uni zurück. Ich kann sie also jederzeit in Hamburg sehen. Ich würde mich nur noch gerne von ihr verabschieden, bevor wir fahren.“
    Finn nickte. „Kein Problem, die Mittagsfähre ist früh genug. Ich packe schnell meine Sachen zusammen, und dann lege ich mich ein oder zwei Stunden aufs Ohr. In der Zwischenzeit kannst du deine Anna zum Abschied noch mal ausgiebig küssen. Ist es was Ernstes mit euch beiden?“
    „Sieht alles danach

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