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Bernsteinsommer (German Edition)

Bernsteinsommer (German Edition)

Titel: Bernsteinsommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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vielen Jahren für die Firma tätig waren und keinen einzigen Gedanken an einen etwaigen Wechsel verschwendeten. Auch Finn wusste nach seinen Jahren als Polizist die hervorragenden Arbeitsbedingungen sehr zu schätzen, die Edgar Lengrien und Werner Martinelli ihm und seinen Männern boten. Die Freundschaft, die sich so ganz nebenbei, besonders zu Edgar Lengrien, ergeben hatte, war eine willkommene Zugabe.
    Finn stellte seinen Wagen auf dem ihm zugeteilten Parkplatz ab und sprang mit zwei großen Schritten die vier ausladenden Steinstufen zum Eingang des Hauses hinauf. Intuitiv führte ihn sein Weg sofort in den Ostteil des Gebäudes. Auf dem Flur begegnete er einigen Kollegen, die ihn freudig begrüßten, und wechselte mit ihnen ein paar Worte, doch dann machte er sichdirekt auf zu Edgar Lengriens Büro.
    „Sie werden schon erwartet, Herr Andersen“, rief ihm Frau Wendisch, Edgars langjährige persönliche Sekretärin, beschwingt und lächelnd entgegen, als er das Vorzimmer betrat.
    „Hallo, Frau Wendisch. Adrett und hübsch wie immer, wie ich sehe.“ Finn erwiderte das offene Lächeln der älteren Frau.
    „Ach, Herr Andersen, immer müssen sie mich in Verlegenheit bringen.“ Sie lachte. „Nun gehen Sie schon rein; wie gesagt, er wartet schon auf Sie.“
    Finn klopfte kurz, öffnete dann aber sofort die Tür zum Büro seines Chefs.
    Edgar saß hinter seinem mächtigen Schreibtisch aus schwerem Mahagoniholz und winkte ihn sichtlich erfreut heran. Werner Martinelli hatte es sich in einem der beiden Besucherstühle bequem gemacht, die vor dem Schreibtisch standen. Beide Männer erhoben sich und reichten Finn zur Begrüßung die Hand.
    „Setz dich, mein Junge“, forderte Edgar ihn mit seiner leicht kratzigen Stimme auf. „Kann ich dir etwas zu trinken bringen lassen? Kaffee vielleicht oder etwas Kaltes?“
    Finn schüttelte den Kopf. „Nein danke. Ich wollte dich nur kurz wissen lassen, dass ich wieder hier bin, und fragen, was es in der … Sache Neues gibt.“
    Edgar nickte. „Gerade habe ich Werner über die bedauerlichen Vorfälle auf Sameland informiert. Tja, Finn, meine Tochter hat ihren Tanz schon aufgeführt, wenn man das so sagen will.“ Er schmunzelte. „Die Show war sehenswert, glaub mir. Nach dem ganzen Trara endete es damit, dass Kira kurzerhand einen Koffer gepackt hat und erst mal zu ihrer Freundin Christina gezogen ist. Du hattest recht, sie ist unbeschreiblich wütend auf uns alle. So wütend, dass sie zurzeit auf keinen Fall mit mir unter einem Dach wohnen kann, wie sie sagte.“
    Finn musste sich räuspern. Eigenartigerweise hatte er bislang nicht darüber nachgedacht, dass Kira natürlich hier im Haus lebte, sobald sie sich in Deutschland aufhielt. Da dieser Fall bisher noch nicht eingetreten war, seit er selbst hier arbeitete, war ihm der Gedanke schlichtweg nicht gekommen. Sein Magenbegann zu kribbeln. „Das tut mir leid, Edgar. Ich hab es gründlich verbockt, wenn du jetzt …“
    „Red keinen Unsinn, Finn! Ich habe dir doch schon am Telefon deutlich gesagt, dass du in meinen Augen alles, aber auch wirklich alles richtig gemacht hast. Außerdem ist dieser Job beileibe nicht gewöhnlich, darüber sind wir uns wohl alle einig. Nebenbei bemerkt, wusste ich natürlich, dass Kira unter gewissen Umständen alle Register ziehen würde. Ich kenne meine Tochter. Sie kann ziemlich empfindlich reagieren, wenn sie der Meinung ist, dass man sie irgendwie hintergangen hat.“
    Finn atmete tief ein. „Sind noch mehr Briefe gekommen?“
    „Nein, und Edgar und ich sind ziemlich froh darüber. Vielleicht löst sich die Geschichte ja doch noch im Wohlgefallen auf, und die ganze Sache war nicht mehr als ein Dummerjungenstreich“, mischte sich Werner Martinelli nun zum ersten Mal in das Gespräch ein.
    „Hmm, vielleicht …“, erwiderte Finn zweifelnd.
    „Du glaubst nicht so recht daran, oder?“, wollte Werner wissen.
    „Nicht wirklich, wenn ich ehrlich bin.“
    „Wie hat dir übrigens mein Haus gefallen?“
    Finn grinste. „Du weißt doch selber, wie schön es ist, warum fragst du also? Aber ich muss dir gestehen, dass ich in der kurzen Zeit leider nur einen Bruchteil von dem geschafft habe, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Wenn du damit einverstanden bist, würde ich gerne im Laufe der nächsten Monate noch einmal auf die Insel fahren, um meine Arbeit zu vollenden. Mir gefällt es dort nämlich ziemlich gut.“
    Werner nickte zustimmend. „Dagegen habe ich sicherlich nichts. Aber

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