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Bertrams Hotel

Bertrams Hotel

Titel: Bertrams Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Wagen, die am Gehsteig geparkt waren, und er betrachtete die Autos, die in der Sackgasse standen. Er besichtigte eingehend eine enge Hintergasse. Ein Wagen interessierte ihn ganz besonders, und er blieb stehen. Er spitzte die Lippen und sagte leise vor sich hin: »Du bist also mal wieder hier, du Prachtexemplar.« Er warf einen Blick auf die Nummer und nickte vor sich hin. »FAN 2266 bist du heute Abend, ja?« Er beugte sich herab und strich leicht mit dem Finger über das Nummernschild. Dann nickte er anerkennend. »Gute Arbeit« flüsterte er.
    Er ging weiter bis zum anderen Ende der Gasse, wandte sich dann nach rechts und abermals nach rechts und tauchte wieder einmal in der Pond Street auf, und zwar fünfzig Meter vom Eingang zu Bertrams Hotel entfernt. Noch einmal blieb er stehen und bewunderte die schönen Linien eines anderen Rennwagens.
    »Auch du bist ein Prachtstück«, sagte Chefinspektor Davy. »Du hast dasselbe Nummernschild wie bei unserer letzten Begegnung. Ich glaube fast, dein Nummernschild ist tatsächlich immer dasselbe. Und das sollte bedeuten« – er brach ab – »oder etwa nicht?«, murmelte er. Er blickte auf zum unsichtbaren Himmel. »Der Nebel wird dichter«, brummte er vor sich hin.
    Draußen vor der Tür zu Bertrams Hotel stand der irische Portier und schwenkte seine Arme heftig hin und her, um sich warm zu halten. Chefinspektor Davy wünschte ihm einen guten Abend.
    »Guten Abend, Sir. Ekelhaftes Wetter.«
    »Ja. Heute wird sich wohl kaum noch jemand hinauswagen, der nicht dringend weg muss.«
    Er wies mit dem Daumen auf Bertrams Hotel.
    »Ich muss da hinein. Habe etwas zu erledigen.«
    »Geht es immer noch um den verschwundenen Kanonikus?«
    »Wohl kaum. Man hat ihn gefunden.«
    »Gefunden?« Der Mann starrte ihn an. »Wo denn?«
    »Er wurde nach einem Unfall mit einer Gehirnerschütterung aufgelesen.«
    »Aha, das sieht ihm ähnlich. Hat wohl die Straße überquert, ohne nach rechts oder links zu schauen.«
    »Scheint so«, sagte Vater.
    Er nickte und trat durch die Schwingtüren ins Hotel. An diesem Abend hielten sich nicht sehr viele Leute in der Halle auf. Er entdeckte Miss Marple in einem Sessel am Feuer. Miss Marple sah ihn ebenfalls, ohne sich jedoch anmerken zu lassen, dass sie ihn erkannt hatte. Er ging zum Empfang.
    Miss Gorringe saß wie immer hinter ihren Büchern. Sie wurde ein wenig nervös, als sie ihn sah. Es war eine sehr schwache Reaktion, aber sie entging ihm nicht.
    »Sie entsinnen sich ja wohl an mich, Miss Gorringe«, sagte er. »Ich war vor einigen Tagen hier.«
    »Ja, natürlich erinnere ich mich an Sie, Chefinspektor. Wünschen Sie noch eine weitere Auskunft? Möchten Sie mit Mr Humfries sprechen?«
    »Nein, danke. Ich glaube nicht, dass es nötig sein wird. Ich würde ganz gern noch einen Blick in Ihr Hotelregister werfen, wenn ich darf.«
    »Selbstverständlich.« Sie schob es ihm hin.
    Er schlug es auf, und sein Blick glitt langsam über die Seiten. Miss Gorringe hatte den Eindruck, als suchte er nach einem besonderen Eintrag. In Wirklichkeit war das nicht der Fall. Vater besaß ein Talent, das er bis zur höchsten Vollendung entwickelt hatte. Er konnte sich Namen und Adressen genau merken, hatte sozusagen ein fotografisches Gedächtnis, mit dem er solche Angaben vierundzwanzig, manchmal sogar achtundvierzig Stunden behielt. Er schüttelte den Kopf, als er das Buch wieder zumachte und ihr zurückgab.
    »Kanonikus Pennyfather ist wohl noch nicht wieder hier gewesen, wie?«
    »Kanonikus Pennyfather?«
    »Sie wissen doch, dass er wieder aufgetaucht ist, nicht wahr?«
    »Aber nein. Das hat mir niemand gesagt. Wo denn?«
    »Irgendwo auf dem Lande. Autounfall, wie es scheint. Ist uns nicht gemeldet worden. Irgendein guter Samariter hat ihn einfach aufgelesen und für ihn gesorgt.«
    »Oh, das freut mich aber. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.«
    »Seine Freunde ebenfalls«, sagte Vater. »Ich habe eben nachgesehen, ob sich einer von ihnen vielleicht hier aufhält. Erzdiakon – Erzdiakon – ich komme im Augenblick nicht auf den Namen, würde ihn aber erkennen, wenn ich ihn sähe.«
    »Tomlinson?«, meinte Miss Gorringe hilfsbereit. »Wir erwarten ihn nächste Woche. Von Salisbury.«
    »Nein, Tomlinson war es nicht. Nun, es ist nicht so wichtig.« Er wandte sich ab.
    Es war an diesem Abend sehr ruhig in der Halle.
    Chefinspektor Davy nahm im Vorbeigehen von allen Anwesenden Notiz. Ohne Hast und ohne offenbare Absicht gelangte er an sein Ziel.
    Miss Marple saß am

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