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Bertrams Hotel

Bertrams Hotel

Titel: Bertrams Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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dem in aller Frühe der Überfall auf den Irischen Post-Express stattfand.«
    »Soll das etwa heißen, dass Elvira dabei war und mir nie etwas davon erzählt hat?«
    »Es ist unwahrscheinlich, das gebe ich zu«, sagte Vater. »Es kam mir nur der Gedanke, sie könnte vielleicht etwas gesehen haben, was mit diesem Vorfall zusammenhängt. Vielleicht hatte sie, zum Beispiel, jemanden gesehen, den sie kannte, und das hätte sie natürlich in Gefahr gebracht.«
    »Oh!«, sagte Bridget. Sie ließ sich die Sache durch den Kopf gehen. »Sie meinen, ein Bekannter von ihr war an dem Überfall beteiligt?«
    Chefinspektor Davy erhob sich.
    »Das wäre im Augenblick wohl alles«, sagte er. »Ganz sicher, dass Sie mir nichts mehr erzählen können? Nicht, wo Ihre Freundin sich an dem Tag aufhielt? Oder am Tag zuvor?«
    Wieder sah Bridget Mr Bollard und den Laden in der Bond Street vor sich.
    »Nein«, erwiderte sie.
    »Ich glaube, Sie haben mir etwas verheimlicht«, meinte Chefinspektor Davy.
    Bridget griff dankbar nach dem Strohhalm.
    »Oh, das habe ich ganz vergessen«, sagte sie. »Ja, ich weiß noch etwas. Sie hat einen Rechtsanwalt aufgesucht. Einen der Treuhänder ihres Vermögens.«
    »Aha. Sie wissen wohl nicht seinen Namen?«
    »Die Firma heißt Egerton – Forbes, Egerton und Sowieso. Eine ganze Reihe von Namen. Ich glaube, der Anfang stimmt.«
    »Und wissen Sie zufällig, was sie erfahren wollte?«
    »Sie wollte wissen, wie groß ihr Vermögen ist.«
    Davy zog die Augenbrauen hoch.
    »Was Sie nicht sagen! Das ist ja interessant. Nun, vielen Dank, Sie haben mir sehr geholfen.«

23
     
    R ichard Egerton blickte wieder auf die Karte, die vor ihm lag, und sah dann den Chefinspektor an.
    »Seltsame Sache«, meinte er.
    »Ja, Sir«, sagte Chefinspektor Davy, »sehr merkwürdig.«
    »Bertrams Hotel«, sagte Egerton, »im Nebel. Ja, es war gestern Abend sehr neblig. Bei Ihnen häufen sich wohl solche Fälle bei Nebel, nicht wahr? Taschendiebe und Leute, die den Damen die Handtaschen entreißen.«
    »Darum ging es eigentlich nicht«, sagte Vater. »Niemand versuchte, Miss Blake etwas zu entreißen.«
    »Woher kam der Schuss?«
    »Bei dem Nebel ließ sich das nur schwer feststellen. Miss Blake wusste es selbst nicht genau. Aber wir nehmen an – und es scheint am wahrscheinlichsten –, dass der Mann im Kellervorhof gestanden hat.«
    »Und er hat zweimal auf sie geschossen, sagen Sie?«
    »Ja. Der erste Schuss ging fehl. Der Portier, der vor der Hoteltür stand, eilte herbei und stellte sich vor Miss Blake, ehe der zweite Schuss fiel.«
    »Und so wurde er statt ihrer getroffen, wie?«
    »Ja.«
    »Ein ziemlich tapferer Bursche.«
    »Ja. Er war tapfer«, sagte der Chefinspektor. »Er hat sich im Krieg ausgezeichnet. Er war Ire.«
    »Wie heißt er?«
    »Gorman. Michael Gorman.«
    »Michael Gorman.« Egerton runzelte die Stirn und überlegte eine Weile. »Nein«, sagte er dann. »Einen Augenblick lang dachte ich, der Name komme mir bekannt vor.«
    »Es ist natürlich kein sehr seltener Name. Auf alle Fälle hat der Mann dem Mädchen das Leben gerettet.«
    »Und warum sind Sie eigentlich zu mir gekommen, Chefinspektor?«
    »Ich hoffe, einige Aufschlüsse zu erhalten. Wir sind nämlich gern so umfassend wie möglich unterrichtet über das Opfer eines Mordanschlags.«
    »Oh, gewiss, gewiss. Aber ich muss sagen, ich habe Elvira nur zweimal seit ihrer Kindheit gesehen.«
    »Sie haben sie gesehen, als sie Ihnen vor etwa einer Woche einen Besuch abstattete, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt. Was möchten Sie nun von mir wissen?«
    »Es wurde mir gesagt, dass irgendetwas sie in große Sorge und Furcht versetzt habe und sie überzeugt gewesen sei, in Lebensgefahr zu schweben. Hatten Sie auch diesen Eindruck, als sie Sie besuchte?«
    »Nein«, erwiderte Egerton langsam, »nein, das würde ich nicht behaupten, obwohl sie ein paar Äußerungen machte, die mir recht merkwürdig vorkamen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Nun, sie wollte wissen, wer sie beerben würde, falls sie plötzlich sterben sollte.«
    »Aha«, meinte Chefinspektor Davy, »diese Möglichkeit zog sie also in Betracht. Dass sie plötzlich sterben könnte. Interessant.«
    »Es spukte ihr etwas im Kopf herum, aber ich wusste nicht, was. Sie wollte auch wissen, wie viel Geld sie besitzt – oder besitzen wird, wenn sie volljährig ist. Diese Frage ist vielleicht etwas verständlicher.«
    »Es ist wohl ein ganzer Batzen, wie?«
    »Es ist ein sehr großes Vermögen, Chefinspektor.«
    »Weshalb

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