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Bertrams Hotel

Bertrams Hotel

Titel: Bertrams Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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wollte sie es wohl wissen? Was meinen Sie?«
    »Wie hoch der Betrag ist?«
    »Ja, und wer sie beerben würde.«
    »Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Sie schnitt auch das Thema Heirat an.«
    »Hatten Sie das Gefühl, dass ein Mann im Spiel ist?«
    »Ich kann es nicht beschwören – aber – ja, den Eindruck hatte ich. Ich war überzeugt, dass sich da etwas angesponnen hatte. Das ist ja meistens so! Luscombe – das ist Colonel Luscombe, ihr Vormund – scheint ja von einem Verehrer nichts zu wissen. Aber das kann man vom guten alten Derek Luscombe auch kaum erwarten. Er war ganz aufgeregt, als ich andeutete, dass sie einen Mann aufgegabelt haben könnte, noch dazu wahrscheinlich einen unpassenden.«
    »Er ist unpassend«, erklärte Chefinspektor Davy.
    »Ah, dann wissen Sie also, wer es ist?«
    »Ich kann es mir jedenfalls denken. Ladislaus Malinowski.«
    »Der Rennfahrer? Was Sie nicht sagen! Ein hübscher Draufgänger. Die Frauen sind ganz vernarrt in ihn. Ich möchte wissen, wo er Elvira über den Weg gelaufen ist. Er war, glaube ich, vor ein paar Monaten in Rom. Wahrscheinlich haben sie sich dort getroffen.«
    »Sehr gut möglich. Oder könnte sie ihn vielleicht durch ihre Mutter kennen gelernt haben?«
    »Was, durch Bess? Das ist meiner Ansicht nach ziemlich ausgeschlossen.«
    Davy räusperte sich.
    »Lady Sedgwick und Malinowski sollen eng befreundet sein, Sir.«
    »Ja, ja, ich kenne das Gerücht. Vielleicht ist etwas Wahres daran, vielleicht auch nicht. Bess hat natürlich ihre Liebschaften, obwohl sie – das möchte ich betonen – durchaus kein mannstoller Typ ist. Die Menschen neigen ja stark dazu, einer Frau so etwas nachzusagen, aber auf Bess trifft es nicht zu. Jedenfalls kennen sich Bess und ihre Tochter, soweit ich unterrichtet bin, praktisch gar nicht.«
    »Das hat mir Lady Sedgwick auch gesagt. Dann stimmt das also?«
    Egerton nickte.
    »Hat Miss Blake noch andere Verwandte?«
    »Genau genommen keine. Die beiden Brüder ihrer Mutter sind im Krieg gefallen – und sie war das einzige Kind des alten Coniston. Mrs Melford, obgleich sie Elvira ›Kusine Mildred‹ nennt, ist in Wirklichkeit eine Kusine von Colonel Luscombe. Luscombe hat in seiner gewissenhaften, altmodischen Art sein Bestes für das Mädchen getan – aber es ist schwierig… für einen Mann.«
    »Wie Sie vorhin erwähnten, hat Miss Blake das Thema Heirat angeschnitten. Besteht etwa die Möglichkeit, dass sie in Wirklichkeit bereits verheiratet ist?«
    »Sie ist noch minderjährig – sie hätte die Einwilligung ihres Vormundes und der Treuhänder gebraucht.«
    »Nach dem Buchstaben des Gesetzes, ja. Aber die jungen Leute richten sich nicht immer danach«, bemerkte Vater.
    »Ich weiß. Höchst bedauerlich. Man muss dann den ganzen Apparat in Bewegung setzen, um sie zu Mündeln unter Amtsvormundschaft zu machen. Und das ist ein schwieriger Weg.«
    »Und wenn sie einmal verheiratet sind, dann sind sie verheiratet. Wenn sie tatsächlich verheiratet wäre und plötzlich stürbe, dann würde das Geld wohl ihrem Mann zufallen, nicht wahr?«
    »Die Idee, dass sie verheiratet sein könnte, ist ziemlich abwegig. Sie war zu wohl behütet und – « Er unterbrach sich, als er das zynische Lächeln des Chefinspektors sah.
    Obgleich wohl behütet, war es Elvira offenbar doch gelungen, die Bekanntschaft des höchst unpassenden Ladislaus Malinowski zu machen.
    Der Anwalt fuhr unsicher fort: »Ihre Mutter ist allerdings durchgebrannt.«
    »Ja, ihre Mutter ist durchgebrannt – das entspricht ihrem Wesen –, aber Miss Blake ist ein anderer Typ. Sie ist genauso darauf bedacht, ihren Willen durchzusetzen, doch sie würde es anders anfangen.«
    »Sie denken doch nicht allen Ernstes…«
    »Ich denke gar nichts – noch nicht«, sagte Chefinspektor Davy.

24
     
    L adislaus Malinowski blickte die beiden Polizeibeamten der Reihe nach an. Dann warf er den Kopf in den Nacken und lachte.
    »Es ist wirklich sehr amüsant!«, meinte er. »Sie setzen ja eine regelrechte Leichenbittermiene auf. Es ist absurd, mich hierherkommen zu lassen und auszufragen. Ich habe nichts auf dem Kerbholz, rein gar nichts.«
    »Wir glauben, Sie können uns bei unseren Ermittlungen behilflich sein, Mr Malinowski.« Chefinspektor Davy gab sich betont höflich. »Sie besitzen einen Wagen, einen Mercedes, mit dem polizeilichen Kennzeichen FAN 2266.«
    »Na und? Haben Sie etwas dagegen einzuwenden?«
    »Keineswegs, Sir. Es besteht nur eine kleine Unsicherheit hinsichtlich der korrekten

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