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Bertrams Hotel

Bertrams Hotel

Titel: Bertrams Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Nummer. Ihr Wagen fuhr kürzlich auf der Autostraße M 7, und bei der Gelegenheit war das Nummernschild ein anderes.«
    »Unsinn. Das muss irgendein anderer Wagen gewesen sein.«
    »Es gibt hier nicht so viele Wagen dieses Typs. Wir haben alle vorhandenen überprüft.«
    »Sie glauben wohl alles, was Ihre Verkehrspolizisten Ihnen erzählen! Einfach lachhaft!«
    »Die Stelle, wo die Polizei Sie anhielt und sich Ihre Papiere zeigen ließ, liegt nicht weit von Bedhampton. Und es war die Nacht, in der der Raubüberfall auf den Irischen Post-Express stattfand.«
    »Sie machen mir Spaß«, sagte Ladislaus Malinowski.
    »Sie besitzen einen Revolver, ja?«
    »Gewiss – einen Revolver und eine Selbstladepistole. Für beide Waffen habe ich vorschriftsmäßige Waffenscheine.«
    »Ganz recht. Sind beide Waffen noch in Ihrem Besitz?«
    »Aber sicher.«
    »Ich habe Sie bereits gewarnt, Mr Malinowski.«
    »Die berühmte Warnung der Polizei! Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie verwandt werden.«
    »Das ist nicht der korrekte Wortlaut«, bemerkte Vater milde. »Verwandt, ja, aber nicht gegen. Sie halten also an Ihrer Aussage fest?«
    »Ja.«
    »Und Sie wollen bestimmt nicht Ihren Anwalt anrufen?«
    »Ich mag keine Anwälte.«
    »Das geht manchen Menschen so. Wo befinden sich diese Waffen jetzt?«
    »Ich glaube, Sie wissen ganz gut, wo sie sind, Chefinspektor. Die kleine Pistole steckt im Handschuhfach meines Wagens, des Mercedes, dessen Kennzeichen, wie erwähnt, FAN 2266 ist. Der Revolver liegt in einer Schublade in meiner Wohnung.«
    »Was Sie von Ihrem Revolver sagen, stimmt. Er liegt tatsächlich bei Ihnen zuhause in einer Schublade«, sagte Vater, »aber die Pistole ist nicht in Ihrem Wagen.«
    »Aber sicher, und zwar im Handschuhfach.«
    Vater schüttelte den Kopf. »Dort hat sie vielleicht früher mal gesteckt, aber jetzt nicht mehr. Ist das Ihre Pistole, Mr Malinowski?«
    Er schob eine kleine Selbstladepistole über den Tisch. Ladislaus Malinowski nahm sie mit höchst überraschter Miene in die Hand.
    »Ja, das ist meine Pistole. Dann haben Sie sie also aus meinem Wagen genommen, wie?«
    »Nein«, erwiderte Vater, »nicht aus Ihrem Wagen. Da war sie gar nicht drin. Wir haben sie woanders gefunden.«
    »Wo?«
    »In einem Kellervorhof in der Pond Street, die – wie Sie zweifellos wissen – in der Nähe von Park Lane liegt. Ein Mann, der die Straße hinunterging – oder vielleicht rannte –, hätte sie gut hineinwerfen können.«
    Ladislaus Malinowski zuckte die Achseln. »Damit habe ich nichts zu tun – ich habe sie nicht dorthin geworfen. Sie war vor ein paar Tagen noch in meinem Wagen. Man sieht nicht fortwährend nach, ob alle Dinge noch an ihrem Platz liegen. Das nimmt man einfach an.«
    »Wissen Sie eigentlich, Mr Malinowski, dass das die Pistole ist, mit der Michael Gorman in der Nacht des 26. November erschossen wurde?«
    »Michael Gorman? Kenne ich nicht.«
    »Der Portier von Bertrams Hotel.«
    »Ach ja, der Mann, der erschossen wurde. Ich habe davon in der Zeitung gelesen. Und Sie sagen, es sei mit me i ner Pistole geschehen? Unsinn!«
    »Es ist kein Unsinn. Die Experten für Ballistik haben sie untersucht, und Sie verstehen genug von Feuerwaffen, um zu wissen, dass ihr Befund zuverlässig ist.«
    »Sie versuchen, mir etwas anzuhängen. Na ja, man kennt ja die Polizei.«
    »Ich glaube, Sie sollten die Polizei etwas besser kennen, Mr Malinowski.«
    »Wollen Sie etwa behaupten, ich hätte Michael Gorman erschossen?«
    »Vorläufig bitten wir nur um eine Aussage. Eine Anklage ist noch nicht erhoben worden.«
    »Aber Sie nehmen an, dass ich diese lächerlich aufgetakelte Marschallsfigur erschossen habe. Warum hätte ich das tun sollen? Ich hatte nichts gegen ihn.«
    »Es wurde auf eine junge Dame geschossen. Gorman rannte nur herbei, um sie zu beschützen, nachdem ein Schuss abgefeuert worden war, und die zweite Kugel traf ihn.«
    »Auf eine junge Dame?«
    »Eine junge Dame, die Ihnen, glaube ich, bekannt ist. Miss Elvira Blake.«
    »Wollen Sie etwa behaupten, dass jemand versucht hat, Elvira mit meiner Pistole zu erschießen?«
    Seine Stimme klang ungläubig.
    »Es könnte ja sein, dass Sie eine Meinungsverschiedenheit gehabt haben.«
    »Soll das heißen, dass ich mich mit Elvira gezankt und dann versucht hätte, sie zu erschießen? Was für ein Irrsinn! Warum sollte ich denn um Himmels willen das Mädchen töten, das ich heiraten will?«
    »Gehört dies mit zu Ihrer Aussage? Dass Sie Miss Elvira Blake heiraten

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