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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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barfuß und trug eine schwarze Parameter-Hose mit Smokingstreifen und ein kurzes schwarzes Juicy-Couture-T-Shirt, das ein Stück ihres flachen Bauchs freiließ. Das dunkle Haar hatte sie zu einem losen Zopf gebunden. Sie sah aus wie ein Mädchen, das niemals, absolut niemals von jemand verlassen werden würde – was Callie nun von sich nicht mehr behaupten konnte.
    Callie brach wieder in Tränen aus. »Er hat mit mir Schluss gemacht !«, jammerte sie. Fassen konnte sie es nicht, auch wenn sie sich bereits darin fügte. Er hat mich fallen lassen. Easy Walsh hat mich fallen lassen , wiederholte sie stumm, als ob die Angelegenheit dadurch verständlicher würde.
    Callie konnte Tinsleys Gesicht ansehen, dass sie die Katastrophe schon geahnt hatte. Natürlich machte der Klatsch bereits die Runde. Easy hatte wahrscheinlich einen Untergrund-Fanclub, der nur darauf wartete, die Nachricht zu verbreiten, kaum dass er wieder zu haben war.
    »Warum? Wie kommt er dazu?« Tinsley griff nach einer Schachtel Kleenex auf dem Nachttisch und kam damit zu Callie. Nachdem Brett so sehr mit ihrem eigenen Leben und der extravaganten Affäre mit Mr Dalton beschäftigt war, war Tinsley die einzige wahre Freundin, die Callie noch hatte.
    »Weil er mich nicht mehr mag.« Callie zog ein Tuch heraus und wischte sich die Tränen ab. »Keine Ahnung. Vielleicht weil er mich abstoßend findet?«
    »Du weißt, dass das lächerlich ist.« Tinsley streichelte Callie mit ihrer frenchmanikürten Hand. »Er würde niemals eine finden, die umwerfender ist als du, selbst wenn er die nächsten fünfzig Jahre nach ihr sucht. Es ist mir schleierhaft, was der Junge sich dabei denkt! Er muss wahnsinnig geworden sein!« Sie schüttelte ungläubig den Kopf, als ob die Tatsache, dass Easy mit Callie Schluss gemacht hatte, ihr genauso unverständlich war, wie der letzte Probetest für die Uni, den sie alle ablegen mussten. Es tröstete Callie ein wenig.
    »Du hast recht«, pflichtete Callie ihr mit der gleichen Empörung bei. »Was für ein Arschloch.« Wütend auf ihn zu sein, fühlte sich besser an, als am Boden zerstört zu sein. Zum Teufel mit Easy. Zum Teufel mit der kleinen Jenny. Zum Teufel mit allem, was zwischen den beiden ablaufen mochte. Sie setzte sich auf ihr Bett und zog die schweren Stiefel aus. Ihre Beine wirkten darin sowieso zu dünn.
    »Wir sollten ihn dafür büßen lassen«, sagte Tinsley boshaft. Ihre veilchenblauen Augen funkelten, als hätte man mit ihr Schluss gemacht. Pläne, Intrigen und Verschwörungen waren schon immer ihr Ding gewesen, und die Vorstellung, etwas auszuhecken, um ihre untröstliche Freundin zu rächen, ließ sie vor Erregung vibrieren. Ihre Eltern waren seit zwanzig Jahren auf faszinierende Weise ganz verrückt nacheinander, sie hatte also eine Ahnung, wie Liebe aussehen sollte, und sie konnte es nicht ausstehen, wenn jemand Missbrauch damit trieb.
    »Genau«, erwiderte Callie. Vielleicht hatte Tinsley ja einen Fluch parat, einen Fluch, der Easy für andere Frauen unattraktiv machte. Etwas, das bewirkte, dass seine dunklen Locken am ganzen Körper zu sprießen begannen, bis er wie Kingkong aussah.
    »Du warst sowieso viel zu gut für ihn. Der müffelt doch nach Pferd.«
    Callie stöhnte und ihre braunen Augen füllten sich wieder mit Tränen. Sie mochte es, wie Easy roch. Es erinnerte sie an ihre Kindheit, als sie selbst geritten war.
    Tinsley zündete eine Zigarette an und reichte sie Callie. »Du darfst nicht ständig an ihn denken. Denk an andere Dinge!«
    »Leichter gesagt als getan.« Callie nahm einen Lungenzug. Tinsley pflanzte sich im Schneidersitz hinter Callie auf das Bett. Da sie täglich Yoga machte, war sie die gelenkigste Person, die Callie kannte. Stumm angelte sie sich die Bürste vom Nachttisch und begann, Callies langes rotblondes Haar zu bürsten, so wie sie es letztes Jahr ständig gemacht hatte. Sanft hielt sie Callies Kopf mit einer Hand, während sie mit der andren die blonden Strähnen bearbeitete. Es war eine liebevolle Geste und Callie fing fast wieder zu weinen an. Liebevoll war ein Wort, das kaum einer mit Tinsley in Verbindung brachte, aber sie konnte unglaublich zart sein, wenn sie wollte.
    Tinsley wechselte das Thema. »Gestern hab ich die Jungs aus dem Wald schleichen sehen, sie haben ganz geheimniskrämerisch getan.« Sie arbeitete sich durch einen Knoten in Callies Nackenhaar.
    Callie beugte den Kopf. Sie liebte es, wenn man ihr die Haare bürstete. Es war herrlich beruhigend wie eine

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