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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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wie in einer Seifenoper. Brett stieß Jenny an, als der Kuss gar nicht mehr enden wollte. Angelo hob die Hand hoch und wollte Callie gerade übers Haar streichen, als sich Tinsley sehr bestimmt räusperte.
    »Uups. Tut mir leid.« Callie rückte von Angelo ab, ließ ihn jedoch noch nicht aus den Augen. Der sah aus, als wünschte er sich, das Spiel sei vorüber und er könne nur noch Callie küssen. Nachlässig drehte jetzt Brett die Flasche, und Jennys Herz blieb fast stehen, als die Flaschenöffnung zwischen sie und Verena zeigte, allerdings etwas mehr in ihre Richtung.
    »Fast!«, rief Verena enttäuscht. »Mach schon, Jenny, du bist dran.«
    »Aber sie zeigt doch genau zwischen uns.« So süß Angelo auch war, bei der Vorstellung, mit einem anderen als Easy zu knutschen, wurde Jenny fast schlecht. So wie Callie konnte sie sich auf keinen Fall verhalten, nachdem sie Easy geküsst hatte. Es kam ihr eklig vor, einen anderen Jungen zu küssen.
    »Was ist los, Jenny? Willst du nicht mitspielen?« Tinsley lächelte. »Verena kommt schon noch dran, keine Sorge.«
    Jenny spürte die Blicke von allen auf sich. Und auf einmal kam ihr das schwache, violette Licht im Raum fast unheimlich vor. Callie schien sie mit Blicken zu durchbohren. Scheiße. Scheiße, Scheiße. Callie würde wissen, dass etwas nicht stimmte, wenn sie nicht mitspielte.
    Das Herz schlug ihr bis zur Kehle. Sie rutschte auf Angelo zu und ihre nackten Knie rieben sich am Teppich heiß. Vor ihm hielt sie an. Er sah noch ein bisschen verwirrt aus, hatte aber wohl beschlossen, einfach mitzumachen. Rasch drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und rutschte zurück.
    »Du willst uns wohl beleidigen. Nur richtige Küsse, bitte schön.« Tinsley beugte sich vor. Ihr Haar fiel wie ein Vorhang um ihr Gesicht und aus ihren violetten Augen schossen Laserstrahlen. »Es gibt ja wohl keinen anderen, oder?«
    Wie immer war Tinsleys Stimme leicht und unbeschwert, aber Jenny wusste genug, um zu begreifen, dass dies ein Test war – wenn sie nicht bestand, dann konnte sie sich von dem Traum verabschieden, zum intimen Kreis der Waverly-Elite zu gehören. Und das hatte sie doch immer gewollt, oder? Eines der hübschen, beliebten Mädchen sein, befreundet mit jemand wie Tinsley Carmichael. Das war unbezahlbar – dafür konnte sie Angelo wohl einen winzigkleinen Kuss auf die Lippen geben?
    Ohne ein Wort wandte sie sich Angelo rasch zu, und bevor sie es sich anders überlegte, küsste sie ihn voll auf den Mund. Sie hatte vorgehabt, einfach nur lange genug die Lippen an seine zu pressen, aber Angelo hatte offensichtlich Gefallen an dem Spiel gefunden. Jenny spürte, wie sich seine Zunge zwischen ihre Lippen schob. Sie zwang sich, bis drei zu zählen, ehe sie zurückwich und auf ihren Platz im Kreis zurückrutschte. Sie konnte sich kaum zurückhalten, Bretts Riesenflasche Scope-Mundwasser von der Kommode zu nehmen und zu gurgeln.
    Jenny warf Tinsley einen Blick zu. Sie hoffte, ein Zeichen der Anerkennung in ihren Augen zu entdecken, aber sie sahen nicht anders aus als vor dreißig Sekunden.
    »Du musst jetzt drehen«, sagte Tinsley kühl. Sie lehnte mit verschränkten Armen an dem Bett und sah aus wie eine Königin, die soeben einem mittelmäßigen Schauspiel einer ihrer Untertanen zugesehen hatte und nun auf den nächsten Auftritt wartete. Mit dem Zeh schob sie Jenny die Flasche zu.
    Plötzlich wurde Jenny schrecklich flau im Magen – als wäre sie in einem Aufzug zwanzig Stockwerke in die Tiefe gedonnert. Sie begriff: Tinsleys Anerkennung zu gewinnen, war nicht so einfach, wie den Pizza-Jungen zu küssen.
    Ohne hinzusehen, drehte Jenny die Flasche. Während das Spiel seinen Lauf nahm, biss Jenny sich auf die Zunge, um nicht loszuweinen wie ein großes Baby. Was hatte sie da nur getan? Sie war entsetzt über sich selbst. Wie konnte sie zulassen, dass Tinsley sie so manipulierte? Und wie konnte sie das Easy antun? Sie konnte es kaum abwarten, sich die Zähne zu putzen und den schrecklichen Geschmack eines anderen Jungen aus dem Mund zu spülen.
    »Wer hat Lust auf eine Runde Strip-Poker?« Callie kam taumelnd auf die Füße und trat mit dem Absatz ihrer Satinschuhe von Kate Spade in ein Stück Pizza, das halb gegessen auf dem Boden lag. »Mist.« Sie schlüpfte aus dem Schuh und ließ ihn achtlos stehen.
    »Bleibst du da und spielst mit, Angelo?« Sage setzte sich neben ihn und legte den Arm um seine Schulter. Sie war sauer, dass sie keine Gelegenheit bekommen hatte, ihn zu

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