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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Tinsley einatmete. Jetzt war sie draußen im Innenhof, trotzdem hatte sie immer noch das Gefühl, ihr Kopf steckte in einer Blase, die ihr die Luft raubte. Wenn sie hier nicht wegkam, würde sie ausflippen. Sie zog ihr neues Treo heraus und rief die einzige Person an, von der sie Hilfe erwarten konnte.
    »Rufumurfius!«, dröhnte der tiefe Bariton von Rufus wahnsinnig laut durch das neue Handy. Beim Klang seiner Stimme musste sie lächeln – und das Handy weit vom Ohr weg halten. »Wie zum Teufel geht’s dir denn?«
    »Ach, … gut, Dad.« Jenny zerrte an einer langen Haarsträhne. »Ich hab nur gehofft, dass du vielleicht in der Waverly-Verwaltung anrufen und einen Therapie-Termin für mich rausschlagen könntest.«
    »Was? Einen Therapie-Termin? Geht es dir wirklich gut?« Toll, jetzt machte er sich Sorgen, dass sie von der nächsten Schule flog.
    »Ich brauch nur mal einen Nachmittag frei, in der Stadt, aber ich will nicht einkaufen, nur ein bisschen ins Museum oder so. Wir könnten uns treffen und bei dem Mexikaner auf der Amsterdam Avenue Krapfen essen.«
    »Is leider nich drin, Schätzchen. Ich helfe Vanessa heute Nachmittag bei einem Film … über ein fettleibiges Eichhörnchen im Bryant Park. Wir wollen vierundzwanzig Stunden lang beobachten, was es frisst, wobei wir allerdings ein bisschen schummeln. Aber egal, ist an der Schule alles in Ordnung?« Rufus klang besorgt. »Ich dachte, es gefällt dir da – mit den Einsen, dem Hockey und dem Reiten?«
    »Es läuft prima, echt.« Jenny überkreuzte bei der Lüge die Finger. »Mir fehlt einfach die Stadt – ich fühl mich hier manchmal ein bisschen erdrückt … von der vielen frischen Luft. Vielleicht krieg ich einfach zu viel Sauerstoff oder so was.«
    Er seufzte laut, aber Jenny merkte, dass er ihr den Wunsch nicht abschlagen konnte. »Na gut. Ich ruf in der Verwaltung an und sage, dass du heute in der Stadt einen Termin hast.«
    Jenny jubelte und dankte ihm überschwänglich. Kaum hatte sie aufgehängt, bestellte sie ein Taxi an das Haupttor und hopste zum Wohnhaus zurück, um ihren Geldbeutel zu holen. Auf einmal wirkte Waverly gar nicht mehr so erdrückend, jetzt, wo sie wusste, dass sie einen Tag verschwinden konnte. Richtig, sie hatte Mist gebaut, aber wenn sie Glück hatte, würde Easy nichts davon erfahren. Es war ja wirklich nur ein kurzer Kuss gewesen. Außerdem war es ja nicht so, dass sie und Easy schon fest zusammen waren … nicht offiziell wenigstens. Sie konnte es kaum erwarten, den nächsten Zug aus dieser Höhle der Inzucht zu erwischen und in die große, wunderbare Stadt zu kommen.
    »Jenny!« Sie wirbelte herum und sah Easy über den Rasen des Innenhofs joggen. Ihre Haut kribbelte. Mit seinen langen Beinen holte er sie schnell ein. Bisher hatte sie ihn nie in etwas anderem als Levi’s gesehen, aber heute trug er dunkelbraune Cordhosen, ein schlichtes weißes T-Shirt und er sah so süß aus. »Wo rennst du denn hin?«
    »Ach, äh, ich fahr heute in die Stadt … Ich muss mal raus, du weißt schon, ein bisschen verschmutzte Luft einatmen.« Jenny wurde nervös, weil sie überzeugt war, dass Easy sie sofort durchschauen würde. Sie kippelte mit ihren roten Stiefeln im Gras.
    »Ja, so viel frische Luft kann für ein Stadtkind nicht gesund sein.« Eine dunkle Strähne fiel ihm keck über die Augen und er pustete sie fort. »Waverly kann sich manchmal anfühlen, als sei es in eine riesige Blase eingeschlossen, und manchmal vergisst man einfach, dass es hier nicht um Leben oder Tod geht.«
    » Genau .« Jenny lächelte. »Sag mal, magst du … vielleicht mitkommen?«, fragte sie spontan. Obwohl sie sich schon vorgestellt hatte, wie sie allein durch die riesigen Säle des Metropolitan Museums streifte, erschien ihr das Bild auf einmal viel vollständiger, wenn Easy dabei wäre. Und wenn sie allein mit ihm in der richtigen Welt war, würden die Dinge, die gestern Abend in der Waverly-Blase geschehen waren, vielleicht nicht mehr so von Bedeutung sein. »Wir könnten was essen und uns vielleicht ein paar Museen ansehen.«
    »Wirklich?« Easy sah Jenny voller Verlangen an, dann verzog er angewidert das Gesicht. »Dalton hat mir doch quasi doppelte Bewährung aufgebrummt. Und da ich keinen Schimmer hab, wer seine Spione sind, weiß ich nicht, ob ich es riskieren kann, ihn noch mehr anzupissen.«
    Jenny machte ein enttäuschtes Gesicht. »Das hab ich total vergessen. Klar, das Letzte, was ich will, ist, dass du fliegst -«
    »Es sei denn …« Easy

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