Beruehre meine Seele
Möglichkeit, als ihm einen Sohn zu geben, fällt mir nicht ein. Hast du deinen Dad schon mal gefragt?“
Ich schüttelte den Kopf. „Geht nicht. Er hat alle Hände voll damit zu tun, mir das Leben zu retten.“
Alec sah mich verwundert an. „Wie könnte er das …?“
„Er kann es nicht, aber es hat auch keinen Zweck, ihm das zu sagen. Ich hab’s versucht, ebenso wie Todd und Harmony. Bitte, wenn du es auch noch einmal versuchen willst … reihe dich in den Chor mit ein.“
„Wie auch immer, uns bleiben vier Tage, um diesen mörderischen, Töchter aussetzenden Bastard fertigzumachen.“ Sabine stutzte, dann zuckte sie mit den Achseln. „Ich meine, du hast nur noch vier Tage. Mir bleibt so lange, wie ich dafür brauche.“
Die Wahrheit, die in ihrer Bemerkung steckte, traf mich wie ein Ziegelstein frontal vor die Stirn, und der Raum begann sich um mich zu drehen. Ich setzte Styx auf der Couch ab und stand auf, um der Mara direkt in die Augen zu sehen. „Sabine, ich glaube, als Nächstes hat er es auf Emma abgesehen. Du musst mir versprechen, dass du für mich auf sie aufpasst, falls ich sterben sollte, bevor wir ihn ausgeschaltet haben. Lass ihr nicht das Gleiche zustoßen wie Danica. Bitte.“
Sabine runzelte die Stirn und starrte zurück. „Ich denke, im Moment bist du es, Banshee, die mir noch einen Gefallen schuldet …“
Ich packte sie am Arm und riss sie vom Sessel hoch, ebenso überrascht wie sie über meine Kraft. „Versprich es mir! Sie ist ein Mensch und kann sich nicht verteidigen. Und sie ist meine beste Freundin. Sie wurde schon einmal getötet und war besessen, sie steht bei zwei verschiedenen Hellions auf dem Radar. Du wirst nicht aus diesem Haus gehen, bevor du mir nicht versprochen hast, dass du sie beschützen wirst, wenn ich nicht mehr da bin. Du wirst sie von mir erben, genau wie du Nash von mir erben kannst. Du hast nämlich dringend echte Freunde nötig.“
Sabine sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. „Emma mag mich nicht einmal.“
„Ist mir egal! Ich schwöre dir, wenn du zulässt, dass ihr irgendetwas zustößt, spuke ich jedes Mal durchs Zimmer, wenn du mit Nash allein bist. Du wirst nicht einmal in seine Nähe kommen können.“
Verdutzt zog sie die gepiercten Augenbrauen in die Höhe. „Und wie willst du das anstellen?“, fragte sie interessiert.
„Ich werde schon einen Weg finden …“
„Du meine Güte, reg dich wieder ab, Mama Bär. Ich werde Emma schon nichts zustoßen lassen.“ Sabine riss sich aus meinem Griff los und ließ sich wieder in Dads Sessel fallen. Sie grinste mich an. „Ich wollte nur sehen, wie ernst es dir ist.“
Ich musste mich bewusst anstrengen, um meine Kiefermuskeln zu lockern. „Und? Wie war ich?“
Sabine nickte fast respektvoll. „Nicht schlecht.“
„Nicht schlecht?“, schaltete Alec sich ein. „Das war absolut irre.“ Als ich mich zu ihm umdrehte, sah ich, dass er stand. Er war schon auf dem Sprung gewesen, um zu mir zu eilen und mir beizustehen, falls Sabine auf die Idee gekommen wäre, sich gegen mich zu wehren. „Das war großartig, vor allem, wie deine Stimme plötzlich so tief und furchteinflößend geworden ist.“
„Ist sie das?“ Wurde auch Zeit, dass meine Stimme zur Abwechslung mal etwas Nützliches tat. Ich sank auf die Couch neben Styx, die mich aufgeregt anbellte und mich kritisch beäugte, bis sie sich überzeugt hatte, dass es mir gut ging. Dann rollte sie sich auf meinem Schoß zusammen und döste weiter. „Okay …“ Ich startete einen weiteren Versuch, das Gespräch wieder auf das Thema zurückzubringen. „Wir wissen also, dass Beck andere verletzt oder noch schlimmer … Aber wir haben keine Ahnung, wie wir ihn loswerden können.“
„Außer ihn zu töten? Nein.“ Mit der Coladose in der Hand setzte Alec sich wieder ans andere Ende des Sofas.
„Nun, das ist so oder ssiebzehno müßig. Ich glaube nämlich nicht, dass ich jemanden töten könnte.“ Außer vielleicht in Notwehr. Oder auch in Emma-Wehr.
Sabine zuckte mit den Schultern. „Ich schon.“ Als ich sie entsetzt ansah, verdrehte sie die Augen. „Wieso? Er ist der Böse.“
„Wer definiert ‚böse‘?“, warf Alec ein und erntete dafür fassungslose Blicke von mir und Sabine. Er seufzte und setzte sich gerader auf. „Hört zu, Ladys, ich behaupte ja nicht, dass er ein Engel ist. Aber im letzten Vierteljahrhundert habe ich genügend echt miese Typen gesehen. Monster und Kreaturen, die viel Schlimmeres getan haben,
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