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Beruehre meine Seele

Beruehre meine Seele

Titel: Beruehre meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Vincent
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alle Schulen in der weiteren Umgebung abklappern und den Direktor nach früheren Lehrern aushorchen?“
    „Armer Alec, du hast im letzten Vierteljahrhundert wirklich so einiges verpasst.“ Mit einem breiten Grinsen setzte ich Styx ab und holte meinen Laptop aus meinem Schulrucksack auf dem Boden. „Die meisten Schulen stellen zwar keine Schülerfotos aus den Jahrbüchern ins Netz, aber praktisch alle haben mindestens ein Foto des Lehrerkollegiums auf der Homepage ihrer Schule …“ Ich legte den Laptop auf den Tisch und klappte ihn auf, und während das System hochfuhr, nippte ich an meiner Cola.
    Mit etwas Glück würde das Gesicht, welches die Mädchen seit Jahrhunderten anzog, vielleicht auf dem Bildschirm erscheinen und uns zu früheren Opfern führen. Und vielleicht fanden wir dann auch die Beweise, die wir brauchten, um Beck ein für alle Mal loszuwerden.

10. KAPITEL
    Sabine hatte keinen Laptop, und so konnte nur einer von uns im Netz die Schulen im Umkreis durchforsten, was die Sache recht langwierig machte. Die meisten Schulen im Distrikt stellten übrigens auch kaum Fotos von ihren Lehrern ins Netz. Aber endlich, nach anderthalb Stunden und zwei Tüten Popcorn aus der Mikrowelle – schließlich hatte ich geschworen, mich für den Rest meines Lebens nur noch mit Junkfood vollzustopfen –, fanden wir ihn.
    Während des Herbstsemesters hatte unser Mr Beck Höhere Mathematik an der Crestwood High gelehrt. Nur dass die Crestwood-Schüler ihn Mr David Allan genannt hatten.
    „Das ist er!“, rief Sabine aus, und ich nickte bestätigend, während Alec sich über meine Schulter lehnte, um einen genaueren Blick auf das Bild werfen zu können. „Steht da auch, weshalb er gegangen ist?“
    „Ich bezweifle mal, dass sie das auf der Homepage veröffentlichen würden. Aber …“ Die Crestwood-Schulzeitung war online, also gab ich den Namen ein und startete die Suche. Ich hoffte, den Grund zu finden, weshalb er die Schule verlassen hatte – oder ob er vielleicht gefeuert worden war.
    In der Ausgabe vom dritten November fand ich den passenden Artikel. Mr Allan hatte seine Position als Oberstufenlehrer bereits nach einem Halbjahr aufgegeben, um sich fortzubilden und einen akademischen Grad zu erlangen. Er hoffte, in zwei Jahren wieder zurück zu sein und seinen Schülern dann ein noch besserer Lehrer sein zu können.
    Klar, sicher .
    Ich wollte die Seite gerade wieder schließen, als mir ein bekannter – und erschreckender – Name direkt unter dem Artikel über David Allan ins Auge sprang.
    Unsere Gedanken und Gebete sind bei unserer Abiturientin Farrah Combs, die letzte Woche in die Lakeside-Klinik eingewiesen wurde. Wir alle wünschen dir gute Besserung, Farrah!
    Offensichtlich wusste die Redakteurin des Crestwood Observer nicht, was das Lakeside war, denn sonst hätte sie es bestimmt nicht an die große Glocke gehängt und in die Schülerzeitung gesetzt. Lakeside war kein normales Krankenhaus, sondern eine psychiatrische Klinik, die an das Arlington Memorial angeschlossen war. Also die gleiche Psychiatrieabteilung – oder Klapsmühle, wie die anderen es so lässig ausdrückten –, in der ich vor anderthalb Jahren auch eine Woche verbracht hatte.
    Lakeside lag keine fünfzehn Meilen entfernt. Vielleicht konnte mir Farrah Combs, wenn davon auszugehen war, dass sie immer noch einsaß und wenigstens ab und zu helle Momente hatte, etwas über Mr Allan erzählen. Und ob einige ihrer Mitschülerinnen während des Semesters, in dem Mr Allan Unterricht gegeben hatte, schwanger geworden oder gestorben waren.
    Nur konnte ich Sabine nichts von meiner Idee sagen, denn dann würde sie darauf bestehen mitzukommen. Und unter gar keinen Umständen würde ich einen lebenden Albtraum in eine Psychiatrieabteilung mitnehmen.
    Ich guckte noch eben auf die Zeitangabe, bevor ich den Laptop wieder zuklappte. Gut, es war fast sechs. „Na schön …“ Ich stand auf und verstaute den Laptop in meiner Tasche. „Ich mache mir jetzt etwas zu essen, und du gehst nach Hause.“
    „Wieso?“ Sabine sträubte sich, als ich sie am Ellbogen zur Tür führen wollte. „Unser Terminkalender ist verdammt eng, Kaylee. Ich dachte, du wolltest den Bastard fertigmachen.“
    „Will ich auch. Aber ich kann nicht denken, wenn ich Hunger habe. Du kannst ja von zu Hause aus weiter im Internet suchen. Sieh doch mal nach, ob du noch andere frühere Arbeitgeber von Beck findest.“
    „Ich habe keinen Internetanschluss zu Hause.“
    „Dann geh in die

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