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Beruehrt

Beruehrt

Titel: Beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Lyall
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Schultern ihrer Verehrer und versuchten, einander umzuschubsen. Es ging unentschieden aus, weil sie das Gleichgewicht verloren und alle vier prustend und mit lautem Geschrei untergingen. Zum Glück hatte Rachel einen gut sitzenden Bikini an. Aber Helen, die über ihrem Badeanzug eine langärmelige Bluse trug, kämpfte mit ihrer nassen Kleidung. Als sie giggelnd und erschöpft an Land robbten und auf ihre Handtücher plumpsten, fiel Rachel auf, dass sie zum ersten Mal seit Wochen nicht automatisch an Grayson gedacht hatte und daran, was er wohl gerade machte. Ob es nun an der Ablenkung lag oder an Calebs Talent, ihr den Rücken einzucremen – an diesem Nachmittag, zumindest in diesen Minuten, fehlte er ihr nicht.
    Doch als dieser Gedanke Rachels Verstand erreichte, fiel ihr endlich wieder ein, was sie drei Stunden vorher im Probenraum entdeckt hatte. Was auch immer dieses Foto zu bedeuten hatte, es stand auf eine seltsam schicksalshafte Art zwischen ihr, Grayson und Caleb und wer auch immer noch darin verstrickt sein mochte … Sie brauchte Antworten, und zwar immer dringender.
    Entschuldigend stahl sie sich unter Calebs Sonnenmilchhänden hervor und drängte sich zwischen Helen und Ron, die bis zu dieser Sekunde zärtlich miteinander getuschelt hatten. »Ich muss mit dir reden, gleich«, zischte Rachel und säuselte augenzwinkernd »Sorry, Mädchenkram!« in Rons Richtung, der sich mit einem Brummen auf den Bauch rollen ließ. »Du solltest dir übrigens dringend mal den Rücken eincremen lassen. Wie wär's mit Caleb, der hat grade Sonnenmilchüberschuss an den Händen und eh nix Besseres zu tun«, schlug sie trocken vor, als sie Rons geröteten Lachsteint sah. Sie musste sich das Lachen verbeißen, als die beiden Jungs sich daraufhin irritiert anschauten. Helen fand das alles andere als komisch.
    »Weißt du, wie schwierig es ist, Ron ein bisschen aus der Reserve zu locken? Er ist unglaublich schüchtern und zurückhaltend … Ich hoffe, es ist was Wichtiges«, zischelte sie, als Rachel sie von der johlenden Clique fortzog, während Caleb mit glitschig weißen Händen und Löwengebrüll hinter dem flüchtenden Ron hersprang.
    »Sag du’s mir«, bat Rachel, als sie außer Hörweite waren. »Was weißt du über Amelia und Caleb?«
    Helen sah sie mit versteinertem Gesichtsausdruck an. »Bitte was?«
    »Ich hab ein Foto gesehen«, drängte Rachel. »Ein altes Bild, Caleb und Amelia Arm in Arm. Die Amelia, die mit Grayson zusammen den tödlichen Autounfall hatte. Bitte, erzähl mir die Geschichte dazu. Es ist wichtig für mich.«
    »Wozu soll das gut sein?«, fragte Helen und rieb sich abwesend über den Arm, als ob sie frieren würde. »Lass die Toten ruhen und hör bitte endlich mit Grayson auf. Schmink ihn dir ab. Hoffentlich ist er diesmal für immer weg, er bringt nur Unglück.«
    »Helen, was soll dieses geheimnisvolle Gewäsch? Warum weichst du immer noch aus, genau wie alle anderen? Ich will doch nur wissen, in welcher Beziehung Amelia zu Caleb und Grayson gestanden hat und was damals wirklich passiert ist. Ich hab das Gefühl, dass ich da in irgendetwas hineingeraten bin und alle außer mir Bescheid wissen. Das hat doch sicher auch mit Graysons Verschwinden zu tun … und dass er und Caleb sich so anzicken, stimmt's? Bitte hilf mir.«
    »Ich weiß nichts«, sagte Helen leise und kratzte sich nervös am Ärmel. »Bilde dir nichts ein. Grayson und Caleb sind einfach nur eifersüchtig aufeinander. Wegen dir.«
    »In der einen Sekunde sagst du, er wäre eifersüchtig, und in der nächsten, dass ich ihn vergessen soll, weil ihm nichts an mir liegt? Außerdem glaub ich das nicht …«, sagte Rachel entrüstet.
    »Immer nur du, du, du! Was glaubst du nicht? Dass du bessere Karten bei den Jungs hast als ich?« Aus heiterem Himmel schossen ihr Tränen in die Augen und Rachel verstand gar nichts mehr.
    »Helen?« Sie schüttelte ihre Freundin sanft.
    »Ach, ist doch wahr«, schniefte Helen. »Du siehst gut aus, du bist schlagfertig, smart und wahrscheinlich auch noch ein Mathegenie …« Sie lächelte schief, wischte sich die Tränen ab und schielte verlegen zu Ron und den anderen hinüber, die sich inzwischen grölend und lachend im Wasser den Ball zuspielten.
    Rachel grinste vorsichtig. »Nein, Mathe und ich sind nicht besonders gut befreundet. Entschuldige, ich denk wirklich immer nur an mich. Wie läuft's denn mit Ron?«
    »Netter Typ«, sagte Helen achselzuckend und schaute dabei so übertrieben locker, dass sie

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