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Beruehrt

Beruehrt

Titel: Beruehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Lyall
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Ohren zu.
    »Ich bin für ein klassisches Duell«, lamentierte Bruce weinselig. »Grayson wählt die Waffen.«
    »Ich finde, ihr solltet ganz schnell eure verklebten Vorderhirnlappen abkühlen. Hat niemand einen Kübel Eiswasser?«, rief Josh dazwischen.
    »Wasser – das ist gut! Grayson, wie wär's mit einer Runde im Pool?«, schlug plötzlich Kathy vor.
    »Wasserball«, entschied dieser schnell.
    »Was?«, platzte Rachel heraus. War sie die Einzige, die darüber erstaunt war, dass er auf diesen Blödsinn auch noch einging? Hatte sie irgendwas nicht mitbekommen?
    »Wasserball«, wiederholte Grayson ruhig. »Lasst uns eine Partie spielen.«
    Caleb verzog abfällig das Gesicht.
    »Hab ich auch noch irgendwas mitzureden?«, fragte Rachel aufgebracht.
    »Nein«, sagte Caleb scharf. Auf einmal fand er den Plan offenbar doch gut. Das war so typisch Jungs!
    Rachel blieb der Mund offen stehen.
    »Du darfst aber entscheiden, in wessen Mannschaft du spielst.«
    »Na großartig«, blaffte Rachel. »Was sagt ihr eigentlich dazu?« Hilfe suchend sah sie sich um.
    »Das ist eine Spitzenidee«, freute sich Kathy, die sichtlich darum bemüht war, die Stimmung wieder etwas aufzulockern. »Wir waren schon ewig nicht mehr im Hausschwimmbad!«
    »Kein Wunder, wenn der Verwalter auch immer den Schlüssel auf seine ominösen Verschwindungsreisen mitnimmt«, meinte Bruce, anscheinend verwundert über seine eigene Wortschöpfung.
    »Also«, bohrte Caleb. »In wessen Mannschaft spielst du?«
    »In meiner eigenen«, gab Rachel wütend zurück. »Mädchen gegen Jungs.«
    »Guter Zug«, lobte Grayson und ein Lächeln umspielte seinen Mund. »Das heißt, du gewinnst in jedem Fall, Chapeau!«
    Rachel funkelte ihn an. So lief sie am wenigsten Gefahr, sich neu in ihn zu verlieben, in sein hintergründiges Lächeln, die Fältchen um seine Augen, in die unvergleichliche Art, wie er den Kopf leicht schief legte, wenn er sie ansah, dass ihr die Knie butterweich wurden …
    »Ich weiß nicht«, jammerte Ron. »Ich hab keine Badesachen dabei.«
    »Brauchst du nicht, ist ein Privatpool.« Helen zwinkerte ihm zu, aber Ron wirkte nicht so, als fände er die Aussicht, nackt gegen die Mädchen Wasserball spielen zu müssen, sehr verlockend. Jeder andere würde das für einen Sechser im Lotto halten …
    »Geht's denn auf?«, fragte Josh pragmatisch.
    »Rachel, Helen, Kathy und Melissa gegen Caleb, Grayson, Josh, Ron und mich«, zählte Bruce auf und betrachtete seine Finger. »Mist, einer zu viel.«
    »Ich kann auch aussetzen«, sagte Helen schnell.
    »Helen, du bist eine Frau«, bügelte Josh sie ab. »Wir haben einen Mann zu viel.«
    Helen sah irgendwie unglücklich mit der Entscheidung aus. Doch als sie Rachels nachdenklichen Blick auffing, überspielte sie ihr Unbehagen und verdrehte mit einem angedeuteten Lächeln die Augen. Ein Mann zu viel, sollte das wohl ausdrücken, das wäre für mich kein Problem.
    »Wir brauchen unbedingt einen guten, überparteilichen und unbestechlichen Schiedsrichter«, sagte Grayson und drückte Bruce freundschaftlich die Schulter. »Vorher solltest du allerdings einen starken Kaffee und ein Glas Wasser trinken.«
    »Und wenn ich gar keine Lust habe?«, fragte Rachel, als alle aufbrachen, um ihre Badesachen zu holen. »Ich dachte, du wolltest reden?«, rief sie Grayson hinterher, der Bruce an der Schulter in Richtung Schlosstür steuerte.
    »Später«, formte er mit den Lippen und ging hinein.
    »Zu spät, meine schöne Prinzessin«, sagte Caleb leise. »Du bist in der Nummer drin, fürchte ich.«
    »Und deine Hand?«, versuchte es Rachel noch einmal.
    »Das ist nur ein Kratzer«, behauptete er. »Ich weiß, was ich tue.«
    Er schob sich an ihr vorbei, ohne sie anzusehen. Anscheinend blieb ihr nichts anderes übrig, als ebenfalls nach oben zu gehen und ihr Badezeug zu holen. Sie hoffte inständig, dass irgendjemand eine Badehose für Ron hatte. Denn nackte Tatsachen würde sie an diesem Tag nicht ertragen.

12
    D as Schwimmbecken war riesig, bestimmt neun Meter lang und vier Meter breit, schätzte Rachel. Das Wasser war türkisfarben. Die terrakottafarbenen Bodenplatten fühlten sich rau unter ihren nackten Füßen an und verbreiteten spanisches Flair. Passend zum Stil der Halle. Selbst in Sommerkleidung war es hier drin durch die feuchte und warme Luft fast unerträglich heiß. In einer Ecke des Raumes standen zwei Liegestühle und eine Palme, deren Zweige fast das Wasser berührten. Nur die Wände waren ein wenig trist,

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