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Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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biss ihr zärtlich in den Hals, spürte ihren Puls. Sein Atem ging stoßweise, als sie sich an ihn klammerte. Obwohl er den langsamen Rhythmus beibehielt, wurden seine Stöße heftiger, gröber, bedürftiger.
    Bis Carly leise aufschrie.
    Die Not in ihm wurde grenzenlos. Erschreckte ihn mit ihrer Intensität und beruhigte ihn mit ihrer Ehrlichkeit. Schwächte und stärkte ihn zugleich. Und als ihre hingebungsvollen Schreie zu erfüllten Rufen wurden, kam sie. Und nahm ihn mit sich. Er sprang zugleich mit ihr von der Klippe, kopfüber ins Meer. Und dann verschlang es ihn und raubte ihm den Atem.
    So hatte sie sich das zwar wirklich nicht vorgestellt, aber sie konnte es nicht mehr leugnen.
    Sie liebte ihn.
    Carly atmete seufzend aus. Hunter lag schlafend neben ihr, und sie blickte zur Decke. Jahrelang hatte sie sich gefragt, wie sich Liebe wohl anfühlte – vielleicht wie ein doppelter Regenbogen, tänzelnde Einhörner oder andere märchenhafte Dinge, von denen sie immer nur gehört hatte. Sollte Liebe nicht unglaubliche Kraft verleihen? Sie fühlte sich jedoch wie nach einer Begegnung mit einer Plattwalze.
    Carly zwang sich dazu, gegen die Panik anzukämpfen, ihre Augen zu schließen und langsam zu atmen. Sie blickte zu Hunter hinüber – was nicht half. Sein Gesicht wirkte nun völlig entspannt. Minuten zuvor hatten diese Lippen sie noch verschlungen. Er hatte jegliche Zurückhaltung verloren. Als ob er versucht hatte, seinen Hunger nach Liebe durch Sex zu stillen.
    Aber vielleicht war sie auch einfach nur naiv und Sex einfach nur Sex, und sie bildete sich das alles nur ein?
    Verwirrt hielt sie sich die Augen zu. Liebe fühlte sich gar nicht so harmonisch und zauberhaft an, wie sie es sich immer vorgestellt hatte. Und wieso sollte sie sich auf ein Gefühl verlassen? Vielleicht ging es Hunter ja nur um den Sex?
    Aber sie konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass die Begegnung mit seinem alten Kollegen all diese Unsicherheit in ihm ausgelöst hatte. Dass er sich in seiner Not an sie gewandt hatte – daran glaubte, dass sie ihm Kraft geben könnte.
    Vielleicht wartete die Antwort ja unten an der Bar auf sie.
    Unsicher rollte sie sich aus dem Bett und zog sich leise Jeans und T-Shirt an. Sie kämmte sich die Haare, schlüpfte aus dem Zimmer Richtung Fahrstuhl den Flur hinunter. In der Kabine sah sie sich ihr Spiegelbild genau an und suchte nach dem inneren Strahlen, das verliebten Frauen immer zugeschrieben wurde.
    Doch wo war ihre innere Ruhe? Ihr Entschlussfreudigkeit? Zu den ungeschriebenen Gesetzen der Liebe gehörte doch, dass sie nun eine allmächtige Frau sein sollte, die alle Schwierigkeiten allein mit der Kraft der Liebe überwindet.
    Doch alles, was sie wusste, war, dass Hunter sich ihr immer noch verschloss – nur jetzt schmerzte es umso mehr, da sie sich in ihn verliebt hatte.
    Und sie hatte keine Ahnung, was hinter diesen strahlend blauen Augen vor sich ging. Mitgefangen, mitgehangen.
    Der Fahrstuhl öffnete sich, und sie durchquerte die Lobby und machte an einem Brunnen aus Marmor halt. Verloren blickte sie sich um. Und dann erspähte sie Terry Smith an der Bar.
    Augenblicklich wurde ihr schlecht. Kein Wunder, dass er nur in der Hotelbar abhing. Ihm fehlte einfach der Tatendrang und die Kreativität, sich dem Zauber dieser Stadt zu übergeben. Er bevorzugte Musik aus der Dose und die Lobby seines Hotels.
    Doch was ihm an Kreativität fehlte, das konnte er mit seinem Wissen über Hunters Vergangenheit wettmachen. All die kleinen Dinge, die Hunter vor ihr verbarg … wie die Tatsache, dass seine Exfreundin auch Journalistin war.
    Diese Neuigkeit wollte sie einfach nicht loslassen. Gab es einen Zusammenhang zwischen dem Ende seiner Beziehung mit der Reporterin und dem Ende seiner Karriere beim FBI? Bislang hatte sie beiden Ereignisse nicht miteinander verbunden, doch nun war sie argwöhnisch geworden.
    Und warum vertraute er ihr nicht genug, um es ihr einfach zu erzählen?
    Der Schmerz kehrte zurück, und sie fühlte sich schwach und verletzlich. Sie musste einfach wissen, was passiert war. Nicht in allen Einzelheiten – außer Hunter entschloss sich, sie einzuweihen. Nein, sie wollte nur eines wissen: Hatte Hunters Exfreundin mit seinem Karriereende beim FBI zu tun?
    Und das konnte sie nur herausfinden, wenn sie fragte. Sie schaute zu dem rothaarigen Kerl hinüber. Eine drohende Glatze schimmerte durch die kurzen Haare.
    Tu’s nicht, Carly. Lass es bleiben.
    Doch Hunters Vergangenheit ging sie

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