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Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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sondern ungeahnte neue Fehler begangen.
    Welcher Vater konnte schon auf so etwas stolz sein?
    Carly lächelte ironisch, als sie in der Einfahrt parkte und das gewaltige Kolonialhaus ihres Vaters betrachtete. Ihre Kindheit hier war großartig gewesen, ihre Mutter hatte sie nie kennengelernt, also hatte sie nie etwas vermisst. Bis sie in die Pubertät kam, hatte es nie Probleme gegeben. Und sie konnte sich nicht länger wie eine Vierzehnjährige benehmen. Sie konnte nicht ewig darauf warten, dass sich ihr Vater bei ihr entschuldigte und den ersten Schritt machte.
    Denn entweder musste sie ihm vergeben, dass er sie im Stich gelassen hatte, oder sie würden sich nie wieder nahekommen.
    Sie atmete tief durch und stieg entschlossen aus dem Auto – sie hoffte inständig, dass sie die nächsten Minuten durchstehen würde. Sie versuchte, sich neu zu erfinden, und wollte nicht schon beim ersten Versuch auf dem Bauch landen.
    Ein paar Minuten später fand sie ihren Vater auf der hinteren Terrasse mit Sicht auf den Atlantik. Es sah aus, als sei er seit letzter Woche gealtert. Na ja, auch wenn sie es sich nicht eingestand, sie wurde ja auch nicht jünger.
    „Dad“, begann sie und hielt inne, unsicher, was sie als Nächstes sagen sollte.
    Er drehte sich zu ihr um, und sie wartete auf eine seiner sarkastischen Bemerkungen, die er immer für sie parat hatte. Doch vielleicht hatte sie auch immer angefangen, um ihm zuvorzukommen. Vielleicht war es mal so, mal so. Sie konnte sich nicht erinnern. Sie wusste nur, dass ihre Unterhaltungen nie gut geendet hatten.
    Zwei Dickköpfe, die ihre Verhaltensmuster nicht ablegen konnten. Rückblickend wirkte das alles so sinnlos und kleinkariert.
    Er wirkte verschlossen. „Hallo, Kätzchen.“
    Die dummen allzeit bereiten Tränen drohten aufzusteigen, doch Carly riss sich zusammen. Falls er ihr das ansah, so ließ er sich nichts anmerken. Er wendete sich ab und blickte über den Atlantik, während Carly nach den richtigen Worten suchte.
    Eine volle Minute herrschte Schweigen, bevor er sagte: „Ich habe gerade daran gedacht, wie du dich als Kellnerin verkleidet hast, damals auf der Feier, die ich für den Bürgermeister geschmissen hatte.“ Er drehte sich um, um sie zu betrachten. „Wie alt warst du da? Sechzehn? Siebzehn?“
    Sie wollte keine schlafenden Hunde wecken und alte Streitereien besprechen. Es war schwierig genug, die aktuellen Widrigkeiten zu überwinden.
    „Fünfzehn“, sagte sie. „Du warst so wütend, ich hatte einen Monat Hausarrest.“
    Er warf ihr einen bösen Blick zu. „Ich hatte ja keine andere Wahl.“
    „Mit fünfzehn ist das eine kleine Ewigkeit.“
    „Der Bürgermeister hatte sich darüber beschwert, dass du ihm auf der Gala nachgestellt hast.“
    Sie biss sich auf die Lippen, bevor sie antwortete. „Das war überhaupt nicht wahr.“ Sie rang mit sich, ob sie ihm die Wahrheit erzählen sollte. „In Wahrheit wollte ich seine Ehefrau über seine Affäre ausfragen.“
    Ihr Vater sah sie erstaunt und leicht amüsiert an. „Das hast du mir nie erzählt.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hielt es für besser, das für mich zu behalten.“
    „Kein Wunder, dass der Bürgermeister so wütend gewesen war.“
    Carly war sich nicht sicher, ob er ihre Aktion nun im Nachhinein guthieß, ob er von ihrem Mut beeindruckt oder genervt war. Sie wusste nur eines: Je älter sie wurde, desto schwieriger war es, ihn zufriedenzustellen.
    Er sah sie skeptisch an. „Warum bist du gekommen, Carly?“
    „Ich möchte … Ihre Stimme versagte ihr den Dienst, aber sie zwang sich, näher auf ihren Vater zuzugehen. Sie blickte auf das türkisfarbene Wasser des Atlantiks. Die Sonne brach sich an diesem milden Nachmittag auf der Oberfläche, und die Luft schmeckte nach Meer. Die kühle Wetterlage, die vorgeherrscht hatte, seit sie Hunter kennengelernt hatte, war endlich vergangen. So wie Hunter. Schmerz durchfuhr sie. Sie vermisste ihn in ihrem Leben, und alles erinnerte sie an ihn. Doch er hatte recht gehabt. Es war an der Zeit, mit ihrem Vater Frieden zu schließen.
    „Ich möchte mich nicht mehr mit dir streiten“, sagte sie. Sie holte tief Luft. „Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach war, mich aufzuziehen.“
    Es war ihm offensichtlich unangenehm, darüber zu sprechen – oder vielleicht traute er dem Braten auch nicht. Einige Sekunden lang schwieg er. „Ich leite ein mehrere Milliarden schweres Unternehmen mit Hunderten von Angestellten“, sagte er, und seine

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