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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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Strumpfhose und einen gestreiften Schal. »Ich dachte, ich komme dir entgegen. Lass uns gehen!«
    Gemeinsam schlenderten wir die Straße wieder hinunter, bogen in die kleine Gasse ein und mit einer ausholenden Handbewegung zeigte ich auf den Buchladen mit dem schiefen Schaufenster, der Glastür mit dem kleinen Glöckchen, das Besucher willkommen hieß, und dem eleganten Schriftzug Ravent-Buchladen. Ich hielt ihr die Tür auf. 
    » Und wie findest du es?«
    Crevi war mit offenem Mund stehen geblieben . »Wow, es ist unglaublich!« Ihre Augen leuchteten, während sie den Blick schweifen ließ. »Einfach faszinierend. Wie viele Bücher das sein müssen!«
    » Viele«, stimmte ich ihr lachend zu. Ich streifte den Mantel aus und hängte ihn an die Garderobe. Als ich ihren Blick bemerkte, schaute ich sie verwirrt an. »Was ist?«
    » Nichts.« Crevi machte sich daran, ihren Schal abzustreifen und reichte ihn mir. Die Arme vor der Brust verschränkt wanderte sie in das Labyrinth aus Regalreihen hinein. »Ich hab dich nur vorher noch nie ohne den schrägen Mantel gesehen.«
    Mir fiel darauf nichts anderes ein als : »Vielen Dank auch.«
    » Das war nicht böse gemeint. Es war nur eine Feststellung.«
    » Nun gut.«
    » Wieso wolltest du, dass ich herkomme?«
    » Es gibt einige Dinge zu besprechen.« Ich geleitete sie zu einer der Sitzgruppen.
    » Und zwar…?«
    Ich räusperte mich und versicherte mich ihrer vollen Aufmerksamkeit : »Ich will ehrlich mit dir sein, Crevi.«
    » Das klingt nicht so beruhigend«, bemerkte sie und legte die Hände im Schoß zusammen.
    » Ist es vielleicht auch nicht.«
    » Was ist los, Adrian?«
    » Erzähl mir von den letzten Tagen.«
    » Was hat das mit…?«
    » Tu es einfach.« Ich ließ ein schwaches Lächeln aufblitzen.
    » Du kannst einem wirklich Mut machen.«
    » Entschuldige.« Peinlich berührt fuhr ich mir durch die Haare. »Aber, bitte.«
    Crevi senkte den Blick und schien darüber nachzudenken womit sie beginnen sollte. Schließlich lächelte sie zaghaft . »Vlain liebt mich.« Leise fügte sie hinzu: »Und ich ihn.«
    » Dann seid ihr jetzt…?«
    » Ja.« Etwas schlich sich in ihre Züge, das mir vorher noch nie an ihr aufgefallen war. Das erste Mal, seit ich sie kennengelernt hatte, wirkte sie aus tiefstem Herzen glücklich. »Sind wir.«
    » Ich freue mich für dich.«
    » Danke.« Kurz betrachtete sie mich, als wolle sie noch etwas loswerden, verkniff es sich aber lieber. »Jayden hatte wieder eine Vision. Und du weißt, was er das letzte Mal gesehen hat. Wir sind alle etwas beunruhigt. Vlain glaubt, dass uns etwas Schreckliches passieren wird. Er hat die Vision gemeinsam mit Jayden verfolgt.«
    Ja, daran erinnerte ich mich. Es war äußerst leichtsinnig von dem Dämon gewesen, sich unserer Fähigkeit zu bedienen. Er hatte Glück gehabt, dass er es unversehrt überstanden hatte.
    »Inwiefern?« Die Tatsache, dass es einen Grund zur Furcht gab, war allerdings neu. Als ich das letzte Mal Crevis Gedanken ausgehorcht hatte, war ihr diese Überlegung noch nicht gekommen. Und sie beunruhigte mich gleichermaßen.
    » Die beiden haben gesehen, dass wir in einen Brunnen hinab gestiegen wären, um dort nach der Perle zu suchen. Und…irgendetwas war dort unten. Jayden und Vlain sind geflohen, vor einem unbekannten Grauen, das sie nicht zu Gesicht bekommen haben. Deswegen machen wir uns Sorgen, es könnte in Wirklichkeit so kommen.« Crevi schien mutlos. »Außerdem wissen wir nicht, um welchen Brunnen es sich handeln könnte. Wir sind uns aufgrund der Vision sicher, dass mein Vater in dem neuen Rätsel einen Brunnen beschreibt.«
    » Visionen bedeuten selten genau das, was sie zeigen«, beruhigte ich sie. »Ich glaube nicht, dass irgendetwas in dem Brunnen lauert. Vielleicht weist dies nur auf irgendein anderes Ereignis hin, das euch dort widerfahren wird, aber etwas…wirklich Gefährliches wird euch dort nicht begegnen, da bin ich mir ziemlich sicher.«
    » Aber bleibt immer noch die Frage, um welchen Brunnen es sich handelt.«
    » Es gibt Karten«, teilte ich ihr unumwunden mit. Besser, es gleich hinter sich zu bringen.
    » Karten…? Moment. Dann wusstest du schon vorher von der Vision? Aber woher?«
    » Mein Schatten hat euch beobachtet.«
    » Aber dann hätten wir doch bestimmt etwas bemerkt.«
    » Wir haben unsere Methoden. Es läuft anders ab, als du denkst.« Es war an der Zeit Crevi die Wahrheit wissen zu lassen.
    » Ach? Und wie?« Nun wurde sie skeptisch.
    Die Vertrautheit,

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