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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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ich bin Liv.« Die Dämonin ergriff seine Hand und plapperte munter drauf los: »Du musst wissen, meine große Schwester ist die Beste! Ohne sie, wäre ich niemals hier rein gekommen. Ich bin noch nicht volljährig und sie war so lieb, mich mitzunehmen und…«
    Ja , kommentierte er bei sich. Sie geht als Siebzehnjährige durch.
    » Liv«, zischte Yve total verlegen und zog ihre >kleine Schwester< bei Seite. »Das reicht. Das nächste Mal…«
    » Du sagst, sie ist die Beste?«, hakte Will derweil charmant nach und zwinkerte der Rebellin zu. »Das ist nicht schwer zu glauben. Ich bin sicher, da hast du recht.«
    » Ach, bitte«, schwächte diese ab.
    » Und bescheiden ist sie auch noch.« Will schüttelte den Kopf. »Dabei ist sie so unglaublich hübsch, sie bräuchte gar nicht so schüchtern zu sein.«
    Jetzt errötete Yve wirklich.
    »Oh Gott, da ist er wieder!«, stieß Liwy hervor. Ohne noch etwas hinzuzufügen setzte sie ein entschlossenes Gesicht auf und rauschte an Yve und Irrwig vorbei. Dorthin, wo ich verdutzt ihren Gruß erwiderte und mich etwas zögerlich von ihr in ein Gespräch verwickeln ließ.
    Vlain vermutete, dass sie von Anfang an vorgehabt hatte, sich alsbald zu verabschieden und zu mir hinüber zu gehen, denn von seinem Standort aus, hatte es ganz den Eindruck, den Liwy vermutlich hatte erzielen wollen.
    Auch Yve und Will schauten ihr kurz hinter, da fragte der Professor: »Ist sie immer so?«
    » Sie kann manchmal wirklich nervig sein«, erwiderte die Rebellin daraufhin schief lächelnd.
    Will nickte wissend . »Wo waren wir gerade?« Er machte eine wirkungsvolle Pause. »Ah, ich weiß es wieder. Ich kann’s einfach nicht oft genug sagen, du bist wunderschön.«
    » Hör doch auf.« Sie stieß ihn spielerisch in die Seite, woraufhin er rasch nach ihrer Hand griff und sie festhielt. Er blickte ihr in die Augen und Yve ließ es geschehen, wenngleich sie ein wenig blasser geworden war.
    » Glaub nicht, ich mache das öfters«, flüsterte er und Vlain musste sein dämonisches Gehör ein anstrengen, um die Worte zu verstehen. »Aber ich kann mich einfach nicht bezähmen…« Er rückte ganz nah an sie heran. 
    Yve biss sich auf die Lippe . »Was hast du vor?«
    » Ich will dich küssen, Prinzessin.« Und genau das tat er. Er schob seinen Mund auf ihren und sie gab sich ihm hin.
    Das ging schnell! Aber umso besser.
    Während Will die Augen geschlossen hielt, führte Yve die Hand hinter den Rücken und verschränkte gut sichtbar den Zeige- und Mittelfinger miteinander.
    Das Zeichen!
    Endlich!
    Vlain lächelte in sich hinein und trat schnell und unauffällig durch den Seitenausgang, den er zuvor ins Auge gefasst hatte. Kaum war der Vorhang hinter ihm in seine ursprüngliche Position gefallen, wurde er erneut bei Seite geschoben und ich gesellte mich zu ihm.
    Schweigend positionierten wir uns zu beiden Seiten des Durchgangs und warteten.
    Die Kälte ließ Vlain bibbern. Er trug nur das dünne saubere Hemd, das sie gönnerhaft mit auf die Einkaufsliste gesetzt hatten und das keinerlei Schutz vor den Temperaturen bot. Der dazugehörige Parker hing nun einsam an der Garderobe am Vordereingang.
    Vlain seufzte. Blickte die verlassene Gasse hinunter, bis dorthin, wo sie auf die Hauptstraße führte, an der sich das Lokal befand. Er spürte nicht die geringste Aufregung. Seelenruhig wartete er auf das Opfer, das jeden Augenblick durch den Durchgang spazieren würde. Wann hatte er begonnen solche Situationen, wie diese, für völlig normal zu befinden? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Wenn er nun zurückdachte, schien sein gesamtes Leben aus Mord – und was damit einherging – zu bestehen.
    Ah. Er spürte die Vibration von Schritten auf Holzdielen, hörte Stiefelabsätze in unsere Richtung tappen. Langsam hob er den Finger an die Lippen, um mir zu signalisieren, dass sie jeden Moment hier wären.
    Yve hielt ihrem Begleiter den Vorhang bei Seite und schob sich rückwärts, geschickt ködernd, nach draußen in die Winternacht. Ihre Absätze hinterließen dabei ein leises Klick-Klick auf dem Kopfsteinpflaster. Will folgte ihr auf dem Fuß, blickte nicht nach links und rechts, sondern war ganz und gar von dem Schatten zwischen Yves Brüsten vereinnahmt.
    Vlain blinzelte kaum merklich zu mir hinüber. Ich nickte.
    Gerade als Will seine Hemmungen hinter sich ließ, Yve bereits an den Armen packte und ihr erneut die Lippen auf den Mund pressen wollte, lösten wir uns von der Backsteinfassade und schritten

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