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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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Yve.« Sie konnte nichts als Ehrlichkeit in Liwys Blick erkennen.
    » Da bin ich mal gespannt. Erklär mir das.«
    » Wenn ich wüsste, dass meine beste Freundin möglicherweise den Untergang der Welt herbeiführen könnte, würde ich alles – und sollte es ihr Tod sein – dafür tun, um sie vor diesem Schicksal zu bewahren.«
    » Aber Crevi stellt keine Gefahr dar. Gerade das ist es, was du anscheinend nicht verstehen willst. Sie würde niemals…«, widersprach Yve verzweifelt. Das alles führte doch zu nichts!
    » Das eigentliche Problem ist die Existenz der Teufelskinder. Ich habe dir doch am Anfang von der Magie um uns herum erzählt. Der springende Punkt ist, dass jedes einzelne Teufelskind mehr als doppelt so viel Magie benötigt, wie ein gewöhnlicher Mensch. Die Existenz eines jeden Teufelskindes sorgt langsam aber sicher für den Untergang. Wir verbrauchen zu viel Magie, wir klauen den Menschen das, was sie benötigen. Wir ziehen die Magie geradezu an, da wir selbst Magie in uns tragen, die Magie, die uns zu dem macht, was wir sind und mit der unsere Vorfahren damals vom Schöpfer berührt worden sind. Durch unser Sein mangelt es den Menschen an Lebensstoff. Sie sterben stetig, während wir überleben. Langsam, schleichend, aber wenn das so weiter geht, wird es irgendwann dazu führen, dass keine Menschen mehr existieren. Danach würden wir noch den letzten Rest Magie aus der Atmosphäre ziehen, bis kein Tröpfchen mehr übrig wäre. Wir würden zusehen, wie alles um uns herum stirbt und irgendwann wären die Lebensbedingungen selbst für uns nicht mehr ausreichend. Wir könnten zwar von unserem natürlichen Magievorrat zehren, doch auch der würde uns ausgehen und wie sollen wir ohne Nahrung überleben? Wir würden uns gegenseitig anfallen und schließlich zu unserem eigenen vorzeitigen Ende führen. Alles wäre tot!«
    » Oh. Das klingt wirklich nicht gut«, murmelte Yve ein wenig versöhnlicher. »Aber gerade deshalb dürft ihr Crevi nicht aufhalten. Sie wird das Heilmittel finden und uns alle erlösen.«
    » Glaubst du das wirklich? Jedes Mal, wenn die Schöpferin ihre Fähigkeiten anwendet, wird dem Universum ein bedeutender Teil Magie entwendet, sie allein verbraucht viermal so viel wie jedes Teufelskind. Das liegt daran, weil sie alle schöpferischen Fähigkeiten in sich vereint und aufgrund ihres Erbes besonders viel Magie im Blut hat. Aus irgendeinem Grund verursacht die Existenz eines aktiven Schöpfers zudem ein Ansteigen der Geburtenrate der Teufelskinder. Außerdem glauben wir nicht, dass sie das Mittel wirklich zu unserer Erlösung verwenden will. Sie wird es vernichten.«
    » Nein!«, schrie Yve sie fast an. »Das wird sie nicht, verdammt noch mal! Warum versteht ihr das denn nicht?«
    » Warum verstehst du es nicht? Sie hat ihre Macht bereits benutzt, um einen Menschen zu verwandeln…«
    » Das war nicht ihre Absicht. Es war ein Versehen.«
    » Hör mir gefälligst zu.«
    » Nein, hör du mir zu!«
    » Was hast du denn vorzubringen? Außer diesem Unsinn, dass sie ein gutes Herz hat, noch etwas?«, fuhr Liwy sie an.
    » Nein, aber…«
    » Genug! Wie gesagt, sie hat bereits einen Menschen verwandelt.« Die Schlange wurde wieder ruhiger. »Außerdem hat sie bereits Gebrauch von ihrer Gabe gemacht, wenn sie sich selbst in Gefahr wähnte. Auf dem Brunnenplatz in Lhapata ließ sie das Glas der Fenster bersten und verletzte auf diese Weise die Soldaten. Meinst du nicht, Crevi hat gemerkt, dass sie mit ihrer Kraft noch einiges mehr anstellen kann, als die Menschen in Waffen zu verwandeln? Sie kann sich selbst verteidigen, sie kann sich die Natur zum Freund machen, sie kann Menschen heilen, beziehungsweise ihnen die Gabe der Resistenz schenken, all das, wird sie noch herausfinden, oder bereits ahnen. Sie wird ihre Macht aus dem Wunsch heraus, Gutes zu tun einsetzen, das vielleicht. Aber das ändert nichts. Ich sage dir, ich versichere dir, dass sie diese Dinge schätzen lernen wird. Sie wird sich nicht mehr von ihnen trennen wollen. Und sie wird erfahren, dass die Anwendung des Gegenmittels auch sie ihrer Fähigkeiten berauben wird. Denkst du, sie würde es dann nicht lieber vernichtet wissen? Wenn es ihr die Macht Gutes zu tun nehmen würde?«
    » Sie würde das Wohl der anderen über ihre eigenen Vorteile stellen, daran glaube ich ganz fest.« Es war ein schwaches Argument, wie Yve schnell merkte. Liwys Überlegungen waren durchaus nachvollziehbar. Vielleicht gar nicht so unwahrscheinlich.
    »

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