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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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könnte.« Er merkte zu spät, wie unberührt er dabei klang. Wie ruhig. Wie gleichgültig. Er kam nicht mehr dazu, sich zu verbessern, da schenkte ich ihm schon einen vorwurfsvollen Blick.
    » Denkst du wirklich, das hat sie getan?«
    Das alles wurde Vlain langsam zu bunt, eindeutig . »Herrje, nein!«, empörte er sich und nahm sich vor, jetzt besser aufzupassen, was er sagte. »Das glaube ich nicht . Denkst du, ich würde dann in aller Ruhe hier sitzen? Es ist nicht Liwys Art, an einem Ort mit so vielen Zeugen Leichen zurückzulassen. Außerdem wäre sie in diesem Fall schon längst ohne Yve wieder herausgekommen. Ich vermute, sie unterhalten sich.«
    » Unterhalten?« Ich wirkte nicht wirklich überzeugt.
    » Liwy redet gerne. Sie diskutiert gerne und sie macht einem gerne Vorwürfe. Ich schätze, genau das tut sie auch jetzt«, erklärte er mir.
    » Weißt du, ich finde es durchaus vorbildlich, wenn sie mit uns redet, anstatt uns auf der Stelle umzubringen, aber ich hege da doch so meine Zweifel, dass das Gespräch da drinnen einen positiven Ausgang nehmen wird.«
    » Sarkasmus? Findest du wirklich, dass dies der richtige Zeitpunkt dafür ist?«, neckte Vlain mich und bekam fast so etwas wie gute Laune. Er war sich sicher, dass Liwy der Rebellin nichts zuleide tun würde. Dafür kannte er sie zu gut. In dieser Hinsicht vertraute er ihr. Zudem würde sie es nicht wagen, ihn so zu schikanieren.
    » Sollten wir nicht doch langsam nachschauen gehen, ob alles in…«
    » Na!« Er grinste breit. Deutete mit dem Daumen über die Schulter, wo sich in eben diesem Moment die Tür zu den Damentoiletten öffnete. Liwy und Yve  erschienen darin und schoben sich gemeinsam durch die Menge, die sich in diesem Teil der Taverne gebildet und sich auf die Stehtischchen verteilt hatte.
    » Kannst du Genaueres erkennen?«, fragte ich ihn und versuchte dabei, die Gesichter der beiden Frauen auszumachen.
    » Sie sind beide unverletzt, wenn du das meinst.«
    » Idiot!«, brummte ich beleidigt.
    Vlain setzte eine ernste Miene auf . »Verteilen wir uns wieder. Ich gehe ein bisschen näher ran.« Ohne eine Antwort meinerseits abzuwarten, schob er sich zwischen den tanzenden Paaren hindurch und steuerte auf einen Seitenausgang zu, der von einem Vorhang verdeckt war. Von dort aus hatte er perfekte Sicht auf den gesamten Salon sowie auf Liwy und Yve, die zu zweit, auf den äußerlich jung gebliebenen Professor zuhielten.
    Das wurde auch allerhöchste Zeit!
    Ursprünglich hatten wir vorgesehen, die Stadt noch vor Sonnenaufgang hinter uns zu lassen. Das dürfte ein wenig knapp werden. Vlain hasste diese Zeitlimits, die leider nötig waren, wenn man einen Mord geplant hatte. 
    Er beobachtete, wie Willem Irrwig sich von seiner Tanzpartnerin verabschiedete, zur Bar hinüber ging, sich ein Getränk bringen ließ und sich wieder unter die Menschen mischen wollte. Nur zwei Sekunden später, stolperte Yve – scheinbar rein zufällig – in ihn hinein. Der Inhalt seines Glases verteilte sich schnurstracks auf seinem Hemd und befleckte Yves Kleid mitten auf der Brust . »Oh, Mist. Verzeihung«, hörte er die Rebellin eine Entschuldigung stammeln.
    » Wirklich, entschuldige vielmals«, sprang Liwy sogleich ein und zauberte von irgendwo her ein Taschentuch hervor, mit dem sie begann Irrwigs Hemd abzutupfen. »Ich bin so tollpatschig und hab meine Schwester vor lauter Aufregung etwas zu heftig angestoßen. Weißt du, der Kerl in den ich schon seit Monaten verknallt bin, hat mich gerade angelächelt und…« Sie versuchte erfolglos, das perfekt gespielte Grinsen zu unterdrücken und stieß erneut ein leises Quieken aus, als sie zwischen Yve und Irrwig hin und her blickte. Und dabei sah sie so unschuldig naiv aus. Wie ein frisch verliebtes Schulmädchen eben. Ganz genauso .
    Meine Güte , dachte Vlain unglücklich, in Erinnerung daran, wie Liwy ihn auf den Arm genommen hatte. Sie spielt perfekt ! Warum ist mir das nicht längst aufgefallen?
    Schnell widmete er seine Aufmerksamkeit wieder der Szenerie.
    »Oh, nein, nein«, beschwichtigte Irrwig, der ein wenig überrumpelt schien. »Das ist absolut kein Problem.« Vlain entging nicht, dass der Professor ein wenig zu lange auf Yves befleckten Ausschnitt starrte. Dann riss er sich von dort los und schenkte den Damen ein Lächeln. »Ich bin Will.«
    Liwy stieß Yve in die Seite, was der Professor mit einem Schmunzeln zur Kenntnis nahm . »Yve«, brachte sie schließlich ein wenig zurückhaltend hervor.
    » Und

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