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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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bekreuzigte sich.
    Vlain bat um Ruhe, die nicht wirklich aufkommen wollte, erklärte: »Seine Organe verschieben sich, wobei zudem bestimmte Teile des Gehirns blockiert und erst nach der Zurückverwandlung wieder aktiviert werden. Daher spricht man auch vom tumben Verstand der Trolle.«
    » Trolle?«, wiederholte Yve ungläubig.
    » Sollten wir nicht versuchen, ihn umzubringen, bevor…?«, schlug Ennyd mit vor Furcht verzerrter Stimme vor.
    » Es ist nicht zu sagen, wo sich die jeweiligen Organe im Augenblick befinden.«
    » Oder wir köpfen ihn. Das funktioniert doch bekanntermaßen immer. Oder, Vlain?«, drängte er bang.
    » Nicht bei Unholden. Ein Stich mitten ins Herz ist das Rezept.«
    » Und wo ist dieses Herz?«
    » Keine Ahnung. Gerade das macht sie so gefährlich. Wenn sie auch schwerfällig und dumm sind.«
    Yve brachte es auf den Punkt : »Wie stehen unsere Chancen?«
    Ein Lächeln breitete sich über das Gesicht des Dämons aus . »Gut. Zwei Dämonen und ein Phantom sollten mit einem Unhold fertig werden.«
    » Hättest du das nicht vorher sagen können?« Ennyd verzog beleidigt das Gesicht.
    » Niemand hat danach gefragt.«
    Crevi musste unwillkürlich schmunzeln. Hoffte, dass Vlain es nicht bemerkt hatte, wurde gleich darauf enttäuscht, als er ihr ein müdes Lächeln schenkte. Und es gefiel ihr.
    Herrgott noch mal!
    Wie konnte sie dieses Lächeln noch glücklich stimmen?
    Er hatte vor ein paar Tagen noch versucht, sie zu umzubringen! Sie wusste es nicht. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie beide das Schlimmste überwunden hatten. Plötzlich glaubte sie ganz fest an ihre gemeinsame Zukunft, an ihre kleine Familie, die sie werden würden. Verrückt. Ja, das Leben konnte manchmal so schrecklich verrückte Dinge tun.
    Jäh kehrte sie in die Wirklichkeit zurück, als Yve ein spitzer Schrei entfuhr.
    Sie blinzelte.
    Das Hemd des Professors fiel zerrissen zu Boden. Wich den neuen Körpermassen. Sein Oberkörper schien zu einem Zementblock geworden. Riesig, monströs stand er vor uns. Aschgraue Haut, ein plattes Gesicht ohne Nase und Ohren, mit geschlitzten Augen und einem lippenlosen Mund. Sein Schädel war kahl.
    Crevi konnte sich nicht rühren.
    Mit gigantischen Pranken stemmte er sich von der Liege auf, die unter seinem Gewicht in die Brüche ging. Beinahe berührte sein Hinterkopf die Decke. Dann öffnete er das Maul, entblößte gelbe, spitze Hauer, stieß einen gutturalen Laut aus und stürzte sich auf die Rebellin.
    Mit einer Bewegung seines Armes, wischte er Ennyd bei Seite und machte einen Satz.
    Dann ging alles furchtbar schnell.
    Ehe Crevi sich versah, schlitterte sie über den Boden und kam in sicherer Entfernung zu liegen. Sie hob den Kopf. Versuchte , sich zu orientieren.
    Der Unhold hielt Yve gepackt.
     
     
    Nur zehn Sekunden! , bewunderte Vlain die Reaktionsgeschwindigkeit des Unholds. Zehn Sekunden hat er benötigt, um aufzuspringen, sie zu verfehlen und dann doch zu packen. Das war eine erstaunlich gute Zeit für einen Troll.
    Vlain stand auf der anderen Seite des Raumes und war bis zur Wand zurückgewichen. Er bemerkte, dass Ennyd sich wieder aufrappelte. Zog ein Wurfmesser aus dem Arsenal, das er stets unter der Kleidung trug, wenn er bei der Arbeit war. Wenn er einen Auftrag zu erledigen hatte. Kurz und knapp überprüfte er die Tauglichkeit der Klinge.
    Weniger als eine Sekunde später fuhr Irrwig herum. Die Waffe hatte sich in seinen Nacken gebohrt und steckte fest. Normalerweise hätte sie glatt seine Wirbel durchtrennt.
    Um den Einschlag herum, bekam die Haut des Trolls Risse. Stein. Unholde erschaffen aus Stein, Phantome aus Eis, Chimären aus Sand und Dämonen aus Schatten , erinnerte er sich eines Zitats aus der Schöpfungsgeschichte.
    Ihm blieb keine Zeit länger darüber nachzudenken.
    Irrwig ließ Yve augenblicklich fallen. Stieg über sie hinweg, ohne auf das Stilett zu achten, das sie ihm in den klobigen Fuß stieß,  und trat ihre Hand bei Seite, woraufhin ihr ein unterdrückter Schmerzenslaut entwich. Danach trottete er – gemächlich! – in seine Richtung.
    Er ist sich seiner zu sicher, das war er schon die ganze Zeit. Vlain rührte sich nicht. Das ist nicht gut. Fragt sich nur für wen. Komm schon her, Fetter. Ich warte.
    Bevor Irrwig ihn erreichte, tauschte er einen Blick mit mir. Dann ging er in die Hocke, zählte stumm bis drei und sprang in die Luft.
    Mit der Geschwindigkeit eines abgeschossenen Pfeils flog er auf den Koloss zu.
    Er erreichte ihn mit den

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