Beseelt
würdest etwas sagen.“
Brighid stieß den angehaltenen Atem aus. „Es ist nicht so schlimm, wie ich gedacht habe.“
„Na, das ist ja mal schmeichelhaft.“
Sie streckte eine Hand aus und umfasste sein Handgelenk. „Ich bin nicht gut in so was.“ Sie seufzte. „Was ich zu sagen versuche, ist, dass du nicht so Furcht einflößend bist, wie ich gedacht hatte. Also nackt, meine ich.“
„Furcht einflößend? Du hast Angst vor mir?“
„Ein wenig. Ich war mir einfach nicht ganz sicher, was ich zu erwarten hatte. Letzte Nacht bestand nur aus Gefühlen und Hitze. Nichts war wirklich eindeutig.“ Ihr Blick fiel wieder unter seine Gürtellinie. „Heute ist alles
sehr
eindeutig.“
„Und deshalb hast du Angst vor mir.“ Er drehte seine Hand, sodass er seine Finger mit ihren verschränken konnte.
„Jetzt, wo du hier in Fleisch und Blut vor mir stehst, glaube ich nicht, dass Angst das richtige Wort für meine Gefühle ist.“ Zögernd berührte sie einen seiner Oberschenkel und ließ die Finger über seine starken Muskeln tanzen, während sie seine Reaktion darauf beobachtete.
„Was wäre denn das richtige Wort für deine Gefühle?“ Er klang angespannt.
Sie strich weiter seinen Oberschenkel hinauf, über seine Leiste bis zu seinem flachen Bauch. „Faszinierend … dein Körper fasziniert mich. Das tut er schon sehr lange, viel länger, als ich mir gegenüber zugeben mochte.“ Als sie die Hand auf seinen Schoß legte, spürte, wie hart und heiß er war, und ihn umfasste, keuchte er auf, und sie sahen sich in die Augen. „Wenn du willst, dass ich aufhöre, musst du es mir sagen.“
„Ich will nicht, dass du aufhörst“, sagte er rau.
Sie wollte es auch nicht. Dass ihre Berührung, schon das kleinste Zungenschnipsen oder ein Streicheln, ihn so elementar ergriff, ließ sie sich mächtig und leidenschaftlich fühlen. Es war etwas, das über die Frage Zentaurin oder Frau hinausging. Während sie seinen Körper erkundete, konnte sie ihre Weiblichkeit genießen. Sie streichelte seine erstaunliche, faszinierende Länge, auf der die Haut sich wie feinste Seide anfühlte. Als sie ihn mit den Händen zu einem Höhepunkt brachte und später mit dem Mund, lernte sie eine völlig andere Leidenschaft kennen als die, die sie mit ihren zentaurischen Liebhabern erlebt hatte. Sie genoss die Freude des Vergnügens, das ihr Liebhaber erfuhr, und schwelgte in der Empfindung, dass seine Befriedigung jede Faser ihres Körpers berührte.
In dieser Nacht fielen sie in einen traumlosen Schlaf, wobei sie sich an den Händen hielten, die Körper so eng aneinandergepresst, dass in der Dunkelheit schwer zu sagen war, wo Mann und Frau endeten und Zentaurin begann.
42. KAPITEL
A ls die Stute zum dritten Mal stolperte, zügelte Cuchulainn das Tempo. Brighid musste ebenfalls auf ihre Schritte achten. Ihre überforderten Muskeln fühlten sich alarmierend schlaff an, und sie hatte Angst, kaum mehr Kontrolle darüber zu haben als die armen Pferde über ihre Beine. Sie konzentrierte sich darauf, vorsichtig stehen zu bleiben, damit sie nicht zusammenbrach. Unter zittrigen, kontrollierten Atemzügen drehte sie sich um und kehrte zu der Stelle zurück, an der Cuchulainn neben der zitternden Stute stand.
„Sie ist am Ende. Sie versucht es, aber es bringt sie um. Ich werde sie hierlassen. Dann kann sie sich ausruhen und findet vielleicht den Weg zur McNamara-Burg. Oder einer der kleinen Bauernhöfe wird sie aufnehmen“, sagte er.
Brighid wischte sich den Schweiß vom Gesicht. „Dein Wallach ist in besserer Verfassung, und wir sollten bald einen Platz finden, an dem wir das Nachtlager aufschlagen können.“
„Stimmt, er ist noch nicht kurz vor dem Kollaps, aber ich glaube, es wäre klug, wenn wir unser Tempo ein wenig drosseln.“
„Einverstanden.“ Brighid bemühte sich, ihre Erleichterung nicht zu zeigen. Sie wollte nicht, dass Cuchulainn merkte, wie nah sie selbst dem Zusammenbruch war.
Sie schaute sich um, als er das erschöpfte Pferd absattelte. Seit Anbruch des Morgens waren sie schnell geritten und hatte sich entschieden, die McNamara-Burg und die Annehmlichkeiten, die sie ihnen bieten könnte, links liegen zu lassen. Stattdessen hatten sie Zeit gutgemacht, indem sie fruchtbares Farmland überquerten und den Wald südlich des Flusses Calman ansteuerten, von wo aus sie – endlich – in die Blau Tors kamen. Als die Nacht hereinbrach, umgaben Brighid all die Erinnerungen daran, wieso die Tors so hießen. Auf den Hügeln
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