Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
Vom Netzwerk:
Grinsen war zurück. „Weil ich dich als ein Mitglied der Dhianna-Herde vorgestellt habe?“
    „Nein. Gerade gestern erst hast du gelobt, meinen Namen zu ehren, als wäre er dein eigener. Du bist kein Mann, der einen Schwur auf die leichte Schulter nimmt.“
    „Da hast du recht, meine schöne Jägerin.“
    Bei den vertrauten Koseworten zupfte ein Lächeln an ihren Mundwinkeln. „Ich war überrascht, dass du unsere Ehe verkündet hast.“
    „Dachtest du, ich würde sie verheimlichen?“
    „Ich habe eigentlich gar nicht wirklich darüber nachgedacht, aber dich das sagen zu hören war … nun ja … schön.“ Sie schaute ihn an. „Ich wollte nur, dass du das weißt.“
    „Ich bin stolz darauf, dass du meine Frau bist, Brighid. Es ist alles so schnell gegangen. Ich glaube, ich habe das nicht so gemacht, wie es sich gehört.“
    „Das?“ Sie sah ihn fragend an.
    „Na, dir den Hof zu machen – dich zu umwerben.“ Seine Stimme wurde tiefer, und seine türkisblauen Augen schienen ihr direkt in die Seele zu schauen. „Das Ritual des Liebemachens.“
    „Oh.“ So wie er sie anschaute, erinnerte er sie an ihren erotischen Traum. Sie verdrängte das nervöse Flattern in ihrem Magen, das ihre Stimme zu ersticken drohte.
Bei der Göttin, er sieht aber auch so unglaublich gut aus!
„Ach, gestern Abend warst du darin nicht schlecht.“
    Sie sah, dass sich seine Kiefermuskeln anspannten, doch er wandte nicht den Blick ab.
    „Ich hätte mit dir reden sollen, als ich zum Lagerfeuer zurückkam. Die Wahrheit ist, du hast meinen Stolz verletzt, und damit kann ich nicht sonderlich gut umgehen.“
    „Die Wahrheit ist“, sagte sie schnell, „dass ich mich selber schockiert habe und damit nicht sonderlich gut umgehen kann.“
    „Dich selber schockiert?“
    „Ich hatte vergessen, dass du kein Zentaur bist.“
    „Vergessen?“ Er versuchte vergeblich, nicht zu lächeln.
    „Also kannst du dir vielleicht ungefähr vorstellen, wie geschockt ich war, mit einem Mal deinen …“
    „Hintern?“
    „Genau. Deinen Hintern zu fühlen.“
    „Hmpf.“ Er schaute sie an und schien zu überlegen, was er dazu sagen sollte. „Dann warst du also einfach nur überrascht. Nicht enttäuscht und …“
    „Wenn du mich fragen willst, ob ich mich von dir abgestoßen gefühlt habe, werde ich einen Teil dieses Zentaurenkörpers, der dir so gefällt, nutzen, um dir kräftig in deinen sehr männlichen Hintern zu treten.“
    „Das dürfte dir schwerfallen, solange ich im Sattel sitze.“
    „Eine der ersten Tugenden, die eine Jägerin erlernt, ist Geduld.“ Sie schenkte ihm ein süßes Lächeln.
    „Ich hätte dich einfach küssen sollen, als alle Gäste des Gasthofs zugesehen haben“, sagte er grinsend.
    „Ja.“ Sie warf das silberblonde Haar nach hinten. „Das hättest du.“
    Als sie an den Fluss kamen, lagen die Weinberge entlang der Straße bereits im rosigen Schatten der Abenddämmerung.
    „Die Pferde sind erschöpft – es ist beinahe dunkel. Ich denke, für heute sind wir weit genug gekommen“, sagte Cuchulainn.
    Brighid nickte, verkürzte ihren gestreckten Galopp zu leichtem Trab und fiel schließlich in einen ruhigen Schritt. Selbst das Echo ihrer Hufschläge auf der schmalen, gebogenen Brücke klang müde. Sie bemerkte, dass die Tiere beim Plätschern des fließenden Wassers die Ohren spitzten.
    „Wir können genauso gut gleich hier unser Lager aufschlagen.“ Sie zeigte zum anderen Ufer. Dort gab es eine breite, flache Stelle, die von zarten Trauerweiden umstellt war und auf der smaragdgrünes, saftiges Gras wuchs.
    „Alles, was nicht Bewegung ist, klingt für mich im Moment gut“, erwiderte er.
    Brighid bemerkte die Schatten unter seinen Augen und den zwei Tage alten Bart. Cu sah definitiv erschöpft aus. „Wenn du Feuerholz holst und dich um die Pferde kümmerst, bereite ich unser Abendessen vor.“
    „Einverstanden.“ Er stieg ab.
    Während Brighid die Satteltaschen abnahm und die Kochutensilien heraussuchte, dachte sie darüber nach, wie gut sie zusammenarbeiteten. Nachdem sich die Spannung zwischen ihnen gelöst hatte, war der Tag ein reines Vergnügen. Ja, sie waren in einem herausfordernden Tempo geritten, aber Cu war die ganze Zeit an ihrer Seite geblieben, sie hatten geredet und gelacht, und später, als der Abend hereinbrach und sie zu müde wurden, um zu sprechen, war er einfach nur bei ihr gewesen. Er war ein guter Begleiter – ein guter Mann. Und trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede passten sie gut

Weitere Kostenlose Bücher