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Besessen

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Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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klar zum Start. Sie müssen sich beide einen Sitzplatz aussuchen und die Sicherheitsgurte anlegen“, erklärte sie formell, als klammerte sie sich an die eingeübten Standardsätze, um Max’ Charme zu widerstehen.
    „Machen wir.“ Amüsiert zwinkerte er ihr zu, woraufhin sie hastig aus dem Raum huschte.
    „Musst du denn immer junge unschuldige Frauen sexuell belästigen?“ Ich verdrehte die Augen.
    Er lachte. „Entschuldigen Sie, kennen wir uns?“
    Nach dem Start war ich einigermaßen davon überzeugt, dass keine unmittelbare Gefahr bestand, ins Meer zu stürzen und sogleich zu verbrennen. Ich schnallte mich ab und stand auf. „Ich bin hundemüde. Hab gestern nicht gut geschlafen. Macht’s dir was aus, wenn ich abstürze?“
    „Das ist in einem Flugzeug zwar nicht die beste Wortwahl, aber hau dich ruhig hin.“ Max schüttelte den Kopf, seine Mundwinkel sanken herab. Gebannt starrte er auf den Bildschirm. „Neunhundert Kanäle! Ich glaube, hier bin ich gut aufgehoben.“
    „Toll.“ Um die Wahrheit zu sagen, ich war angeödet von der spanischen Varietéshow, die er während des Starts verfolgt hatte, und nicht wirklich müde. „Weck mich, bevor wir landen, falls ich so lange schlafe.“
    „Mach ich.“
    Auf dem Weg zur Schlafkabine hörte ich das gestellte Stöhnen einer über-enthusiastischen Pornodarstellerin aus dem Fernseher plärren. Na, Hauptsache, er hatte etwas, um die Zeit totzuschlagen.
    Nicht, dass ich schon mit vielen Privatjets geflogen war, aber die Betten waren bequemer, als ich gedacht hätte. Die Laken bestanden aus einem Gewebe von der Sanftheit ägyptischer Baumwolle, und das unablässige Surren der Motoren erzeugte eine bauchartige Umgebung oder vielmehr das, was ich mir darunter vorstellte. Eigentlich hätte ich sofort einschlafen müssen, aber meine Gedanken rotierten erbarmungslos. Ich hatte keine Ahnung, wo Nathan war oder ob er überhaupt noch lebte. Wenn ich durch das Blutsband zu kommunizieren versuchte, war alles, was ich empfing, ein lähmender Schmerz. Hieß das, er war tot? Die bloße Vorstellung verstärkte meine Qual, daher schirmte ich mich gegen seine Gedanken ab … oder gegen die Leere dort, von wo sie früher kamen. Alles, was ich wollte, war, Nathans Arm um mich fühlen, ihn sagen hören, dass alles gut würde. Ich lag da und weinte, dankbar für den mechanischen Geräuschpegel, der mein Schluchzen nicht bis zu Max dringen ließ.
    Den Übergang vom Wachsein zum Schlafen bekam ich nicht mit, und so war es ein gewaltiger Schreck, als ich die Augen öffnete und mich im Schlafzimmer von Cyrus’ palastartigen Herrenhaus befand. Die Matratze war weich, die Leinenlaken so kühl und frisch, wie ich sie in Erinnerung hatte.
    Clarence hat den Ort wirklich in Schuss gehalten.
    „Du bist wach.“
    Ich hatte die Stimme meines früheren Schöpfers nicht mehr gehört, seit ich ihn umgebracht hatte, nicht mal in meinen Träumen. Gesehen hatte ich ihn oft, aber immer durch einen trüben blauen Filter. Wir hatten nie gesprochen. Aber an seine heimtückisch schmeichlerische, manipulierende Art erinnerte ich mich sehr gut. Sein sanfter Ton hätte meinen Argwohn wecken müssen, aber irgendwiewusste ich, dass ich träumte, sodass er mir nichts anhaben konnte. Ich musste ihm nicht widerstehen. Nicht, dass ich das je gekonnt hätte.
    Ich rollte mich auf die Seite, um ihn anzusehen. Seine langen, weiß-goldenen Haare bedeckten seine Schultern und das Kissen unter seinem Kopf. Sein schöner Mund formte langsam ein Lächeln, und ich sehnte mich danach, ihn zu berühren.
    „Ich bin nicht wach.“ Es war mir nicht möglich, die Trauer in meiner Stimme zu unterdrücken. „Ich bin in einem Flugzeug. Ich schlafe.“
    Er nickte und griff nach mir. Seine Hände waren nicht die Monsterklauen, die sie nach fünfhundert Jahren lebendigen Todes geworden waren. Sie waren weich und stark, als er das Haar aus meinen Augen strich und glitten meinen Hals hinunter zu der Narbe, die er in der Nacht, in der er mich verwandelte, hinterlassen hatte. Ein Schauder des Verlangens durchdrang mich unter seiner Berührung. In Wirklichkeit wäre Cyrus über diese Reaktion erfreut gewesen. In meinem Traum milderte Bedauern seine meist grausamen Züge. „Du hast recht. Du bist nicht wach. Aber jetzt sind deine Augen offen.“
    Behutsam lehnte ich mich vor und küsste ihn. In dieser Geste lag nichts von Kontrolle oder Machtkampf, die immer gegenwärtig waren, als er noch lebte. Ich ergab mich vollständig, willig,

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