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Besessen

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Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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konnten.
    Die Tür entpuppte sich als Zugang zu einem Fahrstuhl. Der schwarze Knopf verschmolz mit der Wandfarbe. Der Maître d’ drückte ihn, die Tür glitt auf und ließ uns ein.
    Als die Tür sich geschlossen hatte, wandte sich der junge Mann uns zu. „Besuchen sie die Bewegung zum ersten Mal, Frau Doktor?“
    „Ich besuche ganz Spanien zum ersten Mal, um die Wahrheit zu sagen.“ Ich versuchte einen lockeren Ton anzuschlagen. Mir war unklar, ob ich meine Nichtmitgliedschaft preisgeben durfte oder nicht.
    „Sie werden es lieben.“ Das Englisch des Mannes hatte einen leichten Akzent, war aber sehr gut. „Nach sechshundert Jahren bin ich es immer noch nicht leid.“
    Unsere Konversation wurde jäh von einer harschen, elektronischen Stimme abgeschnitten. Sie dröhnte in verschiedenen fremden Sprachen auf uns ein, bis sie Englisch erreichte. „Stimmerkennungsbestätigung erforderlich.“
    Der Maître d’ hielt einen Finger an die Lippen und bedeutete mir, zu schweigen, bevor er meldete: „Miguel.“
    „Stimmprobe bestätigt“, teilte uns die Stimme nach einer Litanei in unterschiedlichen Sprachen mit. „Bitte den Sicherheitscode eingeben“, war die nächste Anweisung, die ich verstehen konnte.
    „Miguel ist der Torhüter hier bei der Bewegung“, erklärte Max, während der Vampir eine verdeckte Abdeckung aufschnappen ließ und eine Nummernfolge in eine Tastatur hämmerte. „Keiner kommt ohne seine Zustimmung hier herein. Natürlich hat er noch jede Menge Rückendeckung.“
    „Die Kellner-Masche ist, wie heißt das noch in Spionagefilmen, eine Legende“, sagte Miguel und grinste sarkastisch.
    „Was für Rückendeckung?“ Ich spähte über Miguels Arm, als die Tastatur zurückfuhr und die Abdeckung zuschnappte. Wir fuhren abwärts. „Was passiert, wenn Sie sich vertippen?“
    „Ein lähmender elektrischer Impuls würde uns augenblicklich paralysieren, und der Fahrstuhl würde zu einer Sicherheitsetage fahren. Sicherheitsleute würden uns in Empfang nehmen, uns festsetzen und verhören, bis unsereBeglaubigung geklärt ist“, erklärte Max mit einem Achselzucken. „Alles halb so schlimm.“
    „Du musst es wissen“, sagte Miguel lachend und klopfte ihm auf die Schulter. „Max ist es nicht mehr erlaubt, den Fahrstuhl allein zu benutzen.“
    Max setzte zu einer Erwiderung an, als die Tür wieder aufglitt. Dahinter lag ein Rezeptionsbereich, der so grellweiß war, dass ich unwillkürlich meine Augen abschirmte. Wände, Möbel und Decke waren schneeweiß. Die Deckenbeleuchtung blendete zusätzlich. Die einzigen Ausnahmen waren der mit schiefergrauem Teppich bedeckte Fußboden und ein ausgesprochen furchteinflößendes Mädchen hinter dem weißen Empfangspult.
    „Anne wird sich nun um Sie kümmern“, sagte Miguel, als wir aus dem Fahrstuhl traten. „Buenas noches.“
    „Buenas noches“, erwiderte Max, doch seine hörbare Heiterkeit galt nicht Miguel.
    „Hey, Max“, sagte das Mädchen hinter dem Pult mit strahlendem Lächeln. Ihre Miene bildete einen verblüffenden Kontrast zu ihrer düsteren Erscheinung. Ihr schwarzes Haar, die bleiche Haut und die schwarzen Kleider à la Zombie-Couture erinnerten an die gelangweilten Teenager, die zu Hause in meiner Straße im Gothic-Shop arbeiteten.
    Max setzte sich ungezwungen auf ihr Schreibtischpult. „Hast du mich vermisst, Püppchen?“
    „Aber ja. Das weißt du doch“, spöttelte sie mit Augenaufschlag.
    „Das ist Dr. Carrie Ames. Sie sollte auf der Amnestie-Liste stehen.“
    „Amnestie-Liste?“, fragte ich und spähte neugierig über den Schreibtisch.
    „Die Liste mit den Namen der Vampire, die wir nicht umbringen“,klärte sie mich auf und reichte mir die Hand. „Ich bin Anne.“
    Ich schüttelte ihre Hand und beschloss, mich musterhaft höflich zu benehmen, falls ich mich nicht auf der Liste befand. Nach ein paar spannenden Sekunden der Suche deutete sie jedoch auf meinen Namen. „Okay, ihr habt die Genehmigung, in einer Stunde bei General Breton vorzusprechen. Uh, der hat vielleicht eine Laune heute.“
    „General?“ Ich prustete. „Dann geht es bei euch zu wie bei der Heilsarmee oder sogar wie beim richtigen Militär?“
    Max räusperte sich mit einem warnenden Blick. „General Breton verlangt den Respekt, der ihm als Offizier der britischen Armee zusteht.“
    „Ach, dann ist er ja ein, also, ein richtiger General.“ Ich schluckte. „Toll.“
    Anne tätschelte beruhigend meinen Arm. „Nur ein paar Jahre lang. Und das war im Krieg

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