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Besessen

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Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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zu wollen oder nach hintergründigen Motiven zu suchen.
    „Ich liebe dich.“ Eine Träne floss über ihre Wange. „Ich liebe dich wirklich.“
    Sie liebten sich wieder, zuerst überstürzt und mit stürmischen Küssen, als sie sich leidenschaftlich auf dem Bett wälzten. Doch als er in ihr war, umgeben von der beruhigenden Wärme ihres Körpers, legte sich die ungeduldige Erregung.
    Cyrus stützte sich auf seinen Ellbogen ab und starrte in ihr Gesicht. „Sag es mir noch einmal.“
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die heißen Lippen und drückte sie nahe an sein Ohr. „Ich liebe dich.“
    Sie sagte es immer wieder und wieder, und er ließ es zu.
    Noch nie hatte jemand diese Worte zu ihm gesagt.

15. KAPITEL
    Der Schlüssel
    Ohne Carries ausufernde Sammlung an medizinischen Lehrbüchern hätte Bella sicher nicht mal eine Stunde nach Sonnenaufgang überlebt.
    Und das wollte etwas heißen, wenn man bedachte, wie knapp Max die Zeit bis zum Sonnenaufgang bemessen hatte. Der Laster schlitterte, als er am Straßenrand vor der Wohnung scharf abbremste, während das Morgenlicht sich schon wie eine tödliche Welle in der Straße ausbreitete. Ohne große Rücksicht zog er ihren Körper vom Beifahrersitz und stürzte in den schattigen Schutz des zurückgesetzten Eingangs.
    Keine Sekunde zu früh , dachte er reumütig, als er seine verbrannte Schulter mit einer antiseptischen Lösung bestrich. Das verletzte Gewebe fing schon an zu verheilen, und die meisten Viren und Bakterien konnten Vampiren nichts anhaben. Doch die kühle Flüssigkeit linderte etwas den Schmerz der Verbrennungen.
    Mit einem besorgten Blick zu der Werwölfin auf der Couch, legte er den Wattebausch und das Fläschchen mit der Lösung zur Seite und griff nach einem der aufgeschlagenen Medizinbücher auf dem Sofatisch. Er hatte die Blutung der tiefen Wunden, die Nathan ihr verabreicht hatte, stillen können, aber Werwölfe heilten viel langsamer als Vampire, fast so langsam wie Menschen. Einige der Verletzungen mussten genäht werden, und da kein Arzt anwesen war, musste Max diesen Job übernehmen.
    Wenigstens war sie eingeschlafen. Es ersparte ihm das unvermeidliche Frauengekreische, das er aushalten müsste, wenn er sie bei vollem Bewusstsein verarztet hätte.
    Wenn er ehrlich war, dann musste er zugeben, dass er in Wirklichkeit vor etwas anderem Angst hatte: der Vorstellung nämlich, sie würde mitbekommen, wie er umkippte, wenn er zum ersten Mal versuchte, eine Nadel durch ihr Fleisch zu stoßen.
    Max nahm einen Schluck von der Flasche Scotch, die Nathan nicht gut genug versteckt hatte. Er erhob sich und näherte sich der bewegungslosen Gestalt von Bella.
    Im Schlaf sah sie nicht halb so zickig aus wie im Wachzustand. Aber das konnte auch an dem Blutverlust liegen. „Okay, saubere Handtücher, dieses Angelschnur-Zeugs, eine …“ Er unterdrückte eine Welle von Übelkeit. „Eine Nadel und die antiseptischen Tücher aus dem Erste-Hilfe-Koffer. Ich denke, wir können loslegen.“ Die seltsame Pinzette, mit der der Kerl auf dem Bild die Nadel hielt, hatte er nirgends finden können. Doch so schwer konnte es ja nicht sein, die Nadel nur mit den Fingern zu halten.
    Entschlossen kniete er neben der Couch nieder und griff nach ihrem Knöchel. Wäre sie bei Bewusstsein, hätte sie wahrscheinlich jetzt einen Pflock in sein Herz getrieben, weil er es gewagt hatte, sie zu berühren. Sie konnte von Glück reden, dass sie sich hatte lebensgefährlich verletzen lassen, während er in hilfsbereiter Stimmung war.
    Am Knie war das Bein ihrer Lederhose ähnlich zerfetzt wie das Fleisch, das normalerweise das Knie umgab. Er packte die Flasche mit Jodtinktur und spritzte das Zeug großzügig in die aufgerissene Wunde.
    „Tötet alles ab, was da aus Versehen reingekommen ist“, sagte er, und kam sich im nächsten Moment wie ein Idiot vor, weil er einer halbtoten Werwölfin versuchte, etwas zu erklären.
    Die hochstehenden Kanten des zerfetzten Leders schluger zurück, damit er besser an die Verwundung kam. Dann wurde ihm klar, dass die Hose ganz weg musste. Und dann kam er sich total pervers vor.
    Zuerst ging er noch ganz zivil vor und kämpfte geduldig mit der Küchenschwere, aber gegen das Leder kam er nicht an. Irgendwann wurde ihm klar, dass er wahrscheinlich eher mit der Schere abrutschen und sich selbst oder sie stechen würde als auch nur ein paar Zentimeter in das dicke Leder zu schneiden. Er packte das ruinierte Material und riss es auseinander, sprengte die

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