Besessen
Essen ein?“, schlug er vor, als sie wieder im Auto saßen und Kaylie losfuhr.
„Ich habe eine bessere Idee. Du lädst mich ein.“
„Nur wenn ich dich überreden kann, mich zu heiraten.“ Innerlich schmunzelte sie. Wenigstens war er nicht verärgert. Als sie wieder auf die Hauptstraße bog, bemerkte sie einen silberfarbenen Wagen, der ihr in gewissem Abstand folgte. Es war dieselbe Marke wie neulich, doch das hatte nichts zu bedeuten. Davon gab es unzählige in der Stadt.
Don legte ihr eine Hand aufs Knie. „Wie wäre es mit einem eleganten französischen Restaurant am Meer?“
„Wie wär’s mit Pizza?“, entgegnete sie, und beide lachten. „Du bist die Fahrerin. Bring uns, wohin du willst.“
„Was hast du?“ Margot ließ fast ihr Glas Wein fallen, als Kaylie ihr von dem Treffen mit Don erzählte.
Margot hatte sie zu ihrem Haus in Carmel gebracht, damit sie ihren eigenen Wagen wiederholen konnte. „Ich habe Don gesagt, dass ich es mir überlegen werde. Dann sind wir Pizza essen gegangen, und ich habe ihn nach Hause gefahren.“
„O Kaylie, du bist wirklich verrückt.“ Margot nahm einen großen Schluck Wein und schüttelte den Kopf. Sie saßen auf der Veranda von Kaylies Haus, und Margot musterte ihre Schwester, als habe sie tatsächlich den Verstand verloren. „Manche Frauen suchen ihr Leben lang nach einem Mann wie Don Flannery. Und weißt du, was?“
„Was?“ Kaylie wollte es eigentlich gar nicht wissen, aber sie würde es sowieso erfahren.
„Sie finden ihn nie! Männer wie Don laufen nicht an jeder Ecke herum.“
„Vielen Dank für die Ratschläge.“
Margot lächelte. „Und du hast das Glück, ihn zweimal zu finden.
An deiner Stelle würde ich augenblicklich zum Telefon gehen und ihn anrufen.“
„Was soll ich dann sagen?“, bohrte Kaylie weiter. „Dass du schon einen Termin beim Standesamt hast, natürlich!“, antwortete Margot.
Kaylie drehte ihr Glas zwischen den Fingern. Sie hatte genau denselben Gedanken gehabt und war sogar schon ein paarmal zum Telefon gegangen, aber im letzten Augenblick hatte sie es sich jedes Mal anders überlegt. „Ich will nicht den gleichen Fehler zweimal begehen.“
„Das wirst du nicht. Du bist jetzt älter. Und was das Wichtigste ist: Dieser Mann liebt dich rückhaltlos. Warum sträubst du dich?“
Kaylie blickte über die Bucht. In gewisser Weise hatte Margot recht, das musste sie zugeben.
„Und du vermisst ihn, stimmt’s?“
Aufseufzend hob Kaylie die Schultern. „Ja“, gab sie zu und versuchte, gelassen zu klingen, obwohl sie sich ständig nach ihm sehnte. Sie konnte an nichts anderes denken und machte Pläne, wie sie ihm zufällig über den Weg laufen konnte.
„Sieh mal, wenn es eine Frage von Stolz ist …“
„Es ist mehr als das.“ Kaylie erinnerte sich daran, wie Don sieverschleppt hatte. „Ich kann es nicht hinnehmen, dass dieser Mann mich am liebsten einsperren würde.“
Margot lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. „Natürlich nicht. Aber keine Ehe ist perfekt, und bis zu dieser schrecklichen Premierenfeier von ‚Besessen‘ wart ihr beide doch unglaublich glücklich.“
„Schon vorher war Don herrschsüchtig.“
„Ich glaube, er hatte nur Angst um dich. Du bekamst ständig diese Briefe, und er fürchtete, dir könne etwas zustoßen. Darin hat er sich nicht getäuscht.“ Margot beugte sich wieder vor. „Dieser Mann liebt dich schlichtweg. Daran ist doch nichts Schlimmes. Noch dazu sieht er gut aus, ist intelligent, verlässlich und humorvoll. Was willst du eigentlich mehr?“
„Jemanden, der mich meine eigenen Entscheidungen treffen lässt“, erwiderte Kaylie prompt, doch dann musste sie schmunzeln. „Außerdem muss er gut aussehen, intelligent, verlässlich und humorvoll sein.“
Margot stand auf und reckte sich. „Meiner Meinung nach wirst du nie jemanden finden, der dich mehr liebt als Don. Und wenn du ehrlich zu dir bist, dann weißt du, dass du auch nie einen Mann mehr als ihn lieben wirst. Denk mal darüber nach.“
Kaylie sah ihr nach und wusste, dass ihre Schwester recht hatte. Sie würde niemals einen Mann so wie Don lieben.
In seinem Büro ging Don auf und ab. Er hatte sich den ganzen Tag über kaum auf die Arbeit konzentrieren können. Auf einmal kam ihm sein Unternehmen vollkommen nebensächlich vor.
Während der vergangenen Woche hatte er sich mühsam von Kaylie ferngehalten. Er hatte weder bei ihr angerufen, noch war er zu ihr ins Studio gekommen, obwohl er jede Sendung der „West
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