Besitze mich! (Band 1)
waren noch klar genug, verloren aber schnell an Klarheit, da seine Hände mein Gesicht verließen, um meine Haare, danach meinen Nacken, meinen Rücken sanft zu berühren und auf meinem Hintern zu verweilen, den er durch mein Kleid streichelte. Ich seufzte. Ich schloss meine Augen und öffnete sie sofort wieder, um den Mann zu beobachten, der mir den ganzen Tag über nicht mehr aus dem Kopf ging. Es wurde mir klar, wie sehr ich Adrien begehrte. Mir wurden alle seine Gesten bewusst, die ich mir zu dem Porträt, das ich zu schreiben versuchte, notiert hatte. Jetzt konnte ich den Duft seiner Haut riechen, die Sinnlichkeit seiner Lippen spüren. Seine Sicherheit verunsicherte mich. Für Adrien Rousseau schien es offensichtlich, dass ich sein Verlangen teilte. Seine Haltung ließ keinen Zweifel zu, in seiner verliebten Gestik fand sich kein Zögern, keine Ungeschicklichkeit. Adrien Rousseau schien eine Rolle zu wiederholen, die er zuvor wahrscheinlich schon einige hundert Mal und in einer absoluten Perfektion, aber ohne jede Seele gespielt hatte. Ich konnte in seinem Blick erkennen, dass er wusste, dass ich ihn durchschaut hatte. Mit mir konnte Adrien nicht so umgehen. Nicht ganz. Er trat einen Schritt zurück, schloss seine Augen und starrte mich dann an.
„Alice, Sie irritieren mich. Sie sind eine einzigartige Frau. Ihr Blick voller Leidenschaft und Energie bringt mich durcheinander.“
Ich dachte an diese rothaarige Frau, feminin, schön zurecht gemacht, und diesen Telefonanruf mit einer anderen, aber doch derselben Sorte von Frau. Ich fragte mich, was Adrien mit dieser „Einzigartigkeit“ meinte. Aber tief im Inneren kannte ich die Antwort. An dem Tag, den wir gemeinsam verlebten, war diese starke und intensive Verbindung schon spürbar. Adrien hatte den ganzen Tag, oder fast den ganzen Tag, auf mich aufgepasst, trotz der Leserinnen, die ständig kamen und gingen, da ich alle seine Erwartungen erfüllt hatte und es ihm an nichts fehlte. Fast ohne Worte, aber mit einer Aufmerksamkeit, die ich noch nie zuvor erlebt hatte. Ich zweifelte in keiner Sekunde an der Ehrlichkeit von Adrien.
„Unsere Geschichte, Alice, wird eine außergewöhnliche Geschichte. Sie wird uns dorthin führen, wo weder Sie noch ich je zuvor gewesen sind.“
Adrien öffnete mit einer kurzen Bewegung den Reißverschluss meines Kleids, danach meinen BH, trug mich an genau denselben Platz, wo seine rothaarige Lektorin sich vor seinem Geschlecht ausgestreckt hatte, und küsste mit einer unendlichen Zärtlichkeit meine Brüste. Ich war zu verwundert und auch zu müde, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Was tat ich hier in dieser Situation, nachdem ich die Ratschläge meines besten Freundes gelesen hatte? Ich sollte eigentlich gehen. Aber die Anziehungskraft, die er auf mich ausübte, verspürte ich bereits, als ich genau hier, in Fabiens Buchhandlung
Des Sens
, seinen Namen auf dem Schild seiner Autogrammstunde las.
Adrien streichelte meine Brüste, küsste sie, danach ließ er seine Lippen weiter nach unten gleiten, bis ich sie zwischen meinen Beinen spürte. Ich wollte ihm sagen, er solle aufhören, dass es unmöglich sei. Die schützenden Worte von Fabien drangen bis in mein Innerstes. Er hatte mich gewarnt. Adrien war ein Mann, der die Herzen der Frauen, aller Frauen brechen konnte, warum also nicht auch meines?
„Adrien, ich muss die Buchhandlung schließen und ich sollte jetzt gehen.“
Adrien berührte mit seinen Lippen meinen Bauch, küsste ihn, ganz zärtlich und mit viel Gefühl. Er tat es so, als ob ich mich ihm schon Dutzende Male hingegeben hätte, als ob er meinen Körper wiedererkannte anstatt ihn zu entdecken. Er küsste wieder meine Lippen, dann meinen Nacken und meine Haare. Unsere Lippen verschmolzen und das Verlangen in mir wuchs mit jedem seiner Küsse. Seine Lippen ließen ab von meinen und widmeten sich direkt meinem Geschlecht. Er liebkoste zuerst meine Schamlippen, dann meinen Kitzler. Ich stand immer noch und hatte noch nicht einmal mein Höschen ausgezogen. Dann setzte er mich auf einen Stapel seines letzten Romans,
Belleville im April
. Er zog mir mein Höschen aus und spreizte meine Schenkel. Er schien mit seinem ganzen Gesicht zwischen meinen Schenkeln zu versinken. Es war zuerst seine Zunge, danach seine Finger, dann zwei gleichzeitig, die ich in mir spürte. Er blickte auf und sah mich dabei an. Ich hatte sofort den Eindruck, dass er mich erforschte. Schließlich war Adrien ein Romantiker und das Leben
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