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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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Freundin.«
    Rob lachte still vor sich hin. »Donna trinkt also? Wie sieht sie denn aus?«
    »Keine Ahnung. Sie sieht wie eine Mom aus. Hör zu, ich brauche dich hier! Bitte such dir einen Flug raus. Ich stehe das hier nicht alleine durch.«
    »Du wirst es sicher überleben. Mach einfach Fotos. Vor allem, wenn du was mit tiefem Ausschnitt trägst.«
    »Ich soll eine Perlenkette tragen. Ich kann das alles nicht.«
    Rob dachte an die anzüglichen Witze, die ihm zu Perlenketten einfielen, hielt sich dann aber zurück. Er hörte die Anspannung in Hannahs Stimme und kam zu dem Schluss, dass es das Beste wäre, die Unterhaltung so schnell wie möglich zu beenden.
    »Weißt du eigentlich, was ein Coach für Schönheitswettbewerbe macht?«, fragte Hannah jetzt in panischem Flüsterton. »Ich wette, das weißt du nicht! Rate mal.«
    »Ruhig Blut«, sagte Rob und ignorierte die Frage. »Halte durch, wir reden bald wieder. Du kannst mich im Notfall anrufen. Und jetzt atme tief durch und versuche, nicht alles so ernst zu nehmen. In vierundzwanzig Stunden hast du’s hinter dir.«
    »Na schön«, sagte Hannah leise. Er stellte sich vor, wie sie einen Schmollmund zog.
    »Hey, Mädchen, Kopf hoch«, sagte er und legte auf, bevor sie antworten konnte.
    Dann sah er auf das leere Display hinab und speicherte spontan ihre Nummer samt Namen ab, sodass Hannah in seinem Adressbuch jetzt sein einziger offizieller Kontakt war. Er malte sich aus, wie sie in einer Ecke ihres Hotelzimmers oder vielleicht beim Friseur saß und sich nach seiner Gesellschaft sehnte. Er malte sich aus, in Annapolis an ihrer Seite zu sein und ihr, so wie damals auf dem College, Dinge ins Ohr zu flüstern, die sie zum Lachen brachten. Und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr musste er sich eingestehen, dass er Hannah zwar unzählige Male zu Lachanfällen gereizt, ihr aber nie wirklich Beistand geleistet hatte. Ihre heimliche Affäre, die den Großteil ihres dritten Studienjahrs gedauert hatte – zugleich Robs letztes Jahr am College – hatte Hannah unglücklich gemacht und sie gezwungen, ihre besten Freunde zu belügen. Rob war nie besonders rücksichtsvoll gewesen, war manchmal unangemeldet vor ihrer Wohnungstür aufgetaucht, oft sogar frühmorgens, weil er Aufmerksamkeit wollte, und sie hatte ihm stets geöffnet und ihn hereingelassen. Es war nie zu »richtigem Sex« gekommen, wie Hannah es ausdrückte. Nie zur Penetration. Es kam nur zu »allem, außer«, wie Hannah sagte, das hieß, eine Stunde fieberhaftes Rummachen und danach drei Stunden reden. Sie hatten nie irgendwem von ihren nächtlichen Treffen erzählt, weil Hannah sagte, das würde Bee zu sehr verletzen.
    Bee hatte sich in Rob verknallt, seit sie ihm zu Anfang des Studiums einmal im Schlafsaal begegnet war. Klar, sie war nett, und Rob musste zugeben, dass sie im konventionellen Sinne besser aussah als Hannah oder die anderen Frauen, mit denen er es am College trieb, doch sie war ihm zu bodenständig und hatte sich von seinen Mätzchen zu leicht beeindrucken lassen. Sie himmelte ihn an, als wäre er James Dean, und er hätte niemals ihre Erwartungen erfüllen können. All das hatte Rob eines Nachts im Bett versucht, Hannah zu erklären, nachdem sie ihm ganz sachlich die Frage gestellt hatte, warum er sich eigentlich nicht an Bee ranmachte.
    »Komisch, dass du mich das fragst, nach dem, was wir gerade getan haben«, erwiderte Rob nach einer kurzen Pause und streichelte Hannahs Nacken, während sie ihren Kopf in seine Achselhöhle kuschelte.
    »Ich bin einfach neugierig. Sie ist attraktiv und die netteste Person, die ich kenne.«
    »Das ist ja genau das Problem«, sagte Rob. »Sie ist wie eine Puppe. Ich würde mir bei jeder Berührung wie ein schmutziger alter Mann vorkommen.«
    »Rob, erstens kannst du mit dreiundzwanzig kein schmutziger alter Mann sein, und zweitens hat Bee mit mehr Männern geschlafen als ich.«
    »Echt? Mit wie vielen denn? Und mit wie vielen hast du geschlafen?«
    »Sie mit fünf, ich mit zwei.«
    »Zwei? Nur zwei?«
    »Nur zwei.«
    »Hannah, du musst öfter ausgehen«, sagte Rob, schwieg einen Moment und murmelte dann: »Aller guten Dinge sind drei, sagt man doch … «
    »Träum weiter«, flüsterte Hannah, löste sich von seiner Brust und drehte sich zur Wand, deren grüner Anstrich den Beginn des Frühlingssemesters markieren sollte. Die Farbe erinnerte Rob allerdings eher an Zahnpasta. Er vermisste das Dunkellila des Herbstes. Er hatte nie verstanden, warum sie und

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