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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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fünfzig Kilo.«
    »Und was passiert, wenn ich sie genommen habe? Was machen sie genau?«
    »Nun ja, nichts Besonderes«, sagte Dawn und lächelte triumphierend, als Hannah sich die Pillen in den Mund schob und dann schnell einen Schluck Wasser trank. »In ungefähr zwanzig Minuten wirst du dich ruhig und gelassen fühlen, bereit, vor die Jury zu treten. Irgendwann lässt die Wirkung nach, dann willst du einfach nur schlafen.«
    »Du meinst vor den Traualtar, nicht vor die Jury«, sagte Hannah und musste jetzt grinsen.
    »Was auch immer, Süße«, flötete Dawn.
    »Danke, Dawn«, murmelte Hannah.
    Die Trauzeugin zwinkerte ihr kurz zu, drehte sich dann um und ging zu Bee, um noch einmal einen prüfenden Blick auf das Kleid der Braut zu werfen.
    Hannah blieb, wo sie war, schlürfte den Rest des Mineralwassers und sah Dawn zu, wie sie sich um Bees Kleid kümmerte, um sie herumging und es von allen Seiten begutachtete. Sie beugte sich zu ihr vor und flüsterte ihr irgendetwas zu, das Bee zum Kichern brachte. Sie umarmten sich kurz und feierlich und berührten sich dabei kaum, damit ihre geschminkten Gesichter keinen Schaden nahmen.
    Hannah musste über diese ungelenke, aber liebenswerte Geste lächeln. Sie überlegte, sich zu ihnen zu gesellen, konnte es sich dann aber doch nicht verkneifen, noch einmal ihren Ticks nachzugeben.Zuerst überprüfte sie ihr Handy. Keine Natalie. Dann ging sie zum Fenster und blickte ein letztes Mal auf den Rasen hinunter, um zu sehen, ob sie Toms schwarzen Haarschopf irgendwo erspähen konnte, durch den sie so oft ihre Finger hatte gleiten lassen, wenn er auf ihrem Schoß eingeschlafen war.
    Bevor sie Tom an der Syracuse begegnet war, hatte Hannah noch nie so schwarzes Haar bei einem so gut aussehenden Kerl gesehen. Es war sogar noch dunkler als das von Vicki, das von deren blasser Haut pechschwarz abstach. Toms Haar war auch das Erste, worüber sie sich in jener Nacht unterhalten hatten, als sie zum ersten Mal miteinander ins Gespräch kamen.
    Tom war damals mit Rob befreundet – und damit einer der wenigen Menschen, die Rob in den drei Jahren am College seiner Aufmerksamkeit für würdig hielt. Die beiden jungen Männer waren sich bei einem Seminar zum Thema Feminismus begegnet. Es war einer der Kurse, die zur »kulturellen Verständigung« auf dem Campus beitragen sollten – eine Initiative, die ein paar Jahre zuvor ins Leben gerufen worden war, nachdem an den Badezimmerwänden einiger Schlafsäle ein paar Hakenkreuze aufgetaucht waren.
    Tom und Rob gingen an den Mittwochnachmittagen nach dem »Diskussionsforum« auf ein paarBier.Das Forum beschrieb Rob Hannah gegenüber als »zwölf Frauen in fellgefütterten Stiefeln, die denPost-Post-Post-Feminismus diskutieren«.
    »Fünfundvierzig Minuten unverständlicher Schwachsinn, und das jede Woche – ich fange langsam wirklich an, mir um dein Geschlecht Sorgen zu machen«, hatte Rob bei einem ihrer heimlichen nächtlichen Treffen zu Hannah gesagt.
    Rob war kurz nach halb zwölf aufgetaucht, und sie waren sich schnell einig gewesen, dass sie für körperliche Intimitäten zu müde waren. Er hatte in einer für beide untypisch zärtlichen Haltung seinen Kopf auf Hannahs Brust gelegt. Hannah streichelte sein Haar und fragte sich für einen kurzen Moment, ob sie und Rob mit Bees Segen wohl mehr als nur Freunde sein könnten.
    Rob riss sie schließlich aus ihren Träumen, als er anfing, von seinem neuen Bekannten zu erzählen. »Ich finde, du solltest wirklich mehr Zeit mit Tom verbringen«, meinte er nachdenklich. »Er hat gesagt, dass er am Freitag vielleicht zur Aufführung kommt.«
    »Ich bin echt schockiert, dass du diesen Kerl magst«, antwortete Hannah und fuhr dabei mit ihren Fingern leicht über seinen Kopf. Sie starrte an die Decke und begutachtete die fehlerhaften Stellen im Herbstsemester-Anstrich. Die kleinen Spritzer waren vermutlich auf den Lampen gelandet, weil Vicki beim Malern getrunken hatte.
    » Du hast doch gesagt, ich sollte mir mehr männliche Freunde suchen«, sagte Rob und rutschte von ihr weg, sodass er auf dem Rücken lag und seine Hände hinter dem Kopf verschränken konnte.
    »Ich weiß«, seufzte Hannah und erschauderte ein wenig, als er sich von ihr löste. »Es gibt nur eine Sache bei Tom, die mich ein wenig stutzig macht. Ich habe ihn erst zweimal getroffen, kaum mit ihm geredet und trotzdem immer das Gefühl gehabt, als starre er mich seltsam an oder beurteile mich.«
    »Du bist bloß neurotisch. Er ist ein

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