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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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trägt, damals in der Requisite geklaut hat. Der war nämlich auch orange, rosa, lila und blau … «
    Tom fiel ihr lachend ins Wort: »Und rubinrot, olive, lila und beige.«
    »Du kennst den Text des Songs?«, fragte Hannah und rückte näher heran. »Oh nein, das bedeutet ja, du bist ein Musical-Fan!«
    »Ach Quatsch«, antwortete Tom immer noch lachend. »Meine Schwester ist einer. Sie hat zweimal in Joseph mitgewirkt und zweimal in Guys and Dolls . Ich kenne den ganzen Text, und auch den von fünf oder sechs anderen Musicals.«
    »Du bist ja ein vorbildlicher Bruder.«
    »Das sag ich ihr auch ständig«, erwiderte Tom grinsend, steckte seine Hände in die Hosentaschen und drehte sich so, dass er mit einer Schulter an der Wand lehnte. »Rob hat mir erzählt, dass du ein Theaterfreak bist. Ein richtiger.«
    »Irgendwie schon«, antwortete Hannah und senkte den Blick, während sie sich fragte, wie viel Tom wohl über ihr Verhältnis zu Rob wusste. »Ich studiere im Hauptfach Theaterwissenschaften, das stimmt. Aber ich bin keine Schauspielerin. Ich möchte gerne bei der Produktion mitwirken. Vielleicht sogar selbst produzieren. Oder casten. Ich mache diesen Sommer in New York ein Praktikum bei einer Casting-Agentur.«
    »Kling interessant«, sagte Tom und rückte so nah an Hannah heran, dass sie sein Shampoo riechen konnte. »Meine Familie castet gern Schauspieler für den ›Film unseres Lebens‹. Das machen wir meistens auf langen Autofahrten. Wir sind einmal von Boston nach Florida gefahren und haben uns selbst, unsere Freunde und die Freunde unserer Freunde gecastet … «
    »Und wer sollte dich spielen?«, fragte Hannah und merkte, wie das Bier ihr die Röte in die Wangen trieb.
    »Ich weiß gar nicht mehr, wen wir damals für meine Rolle ausgesucht haben. Das änderte sich auch alle paar Jahre, weil ich ja älter wurde. Meine Mutter wollte jedenfalls immer von Susan Sarandon gespielt werden.«
    »Wer würde nicht gern von Susan Sarandon gespielt werden? Sieht sie ihr denn ähnlich?«
    »Nicht wirklich«, antwortete Tom und schnaubte laut. »Sie hat helle Haut und glattes Haar, eine typische Irin aus Boston. Sieht eher wie Sissy Spacek aus. Ich sehe ihr gar nicht ähnlich. Mein Dad und ich sind Black Irish, obwohl er jetzt vermutlich eher Grey Irish ist.«
    »Black Irish?«, fragte Hannah verwundert.
    »Hast du noch nie von den Black Irish gehört? So nennt man diese blassen katholischen Iren mit pechschwarzem Haar. Uns gibt es überall in New England.«
    »Ehrlich gesagt kenne ich nicht so viele Iren«, erwiderte Hannah. »Falls doch, haben sie es zumindest nicht groß erwähnt. Meine Heimatstadt ist eigentlich ziemlich jüdisch. Mit zwölf war ich auf ungefähr zwanzig Bar-Mizwas. Ich habe gar nicht gewusst, dass das ungewöhnlich ist, bis ich ans College gekommen bin.«
    »Du bist Jüdin? Du siehst gar nicht so aus. Also jedenfalls nicht typisch jüdisch. Herrgott, kann ich das zurücknehmen? Das klingt ja schlimm, so hab ich das nicht gemeint.«
    »Ist schon okay. Ich bin nicht jüdischer Abstammung, wurde aber so aufgezogen. Meine Mutter hat in zweiter Ehe einen Juden geheiratet. Der Nachname meines Vaters ist Martin, aber meine Mutter heißt jetzt Kathy Feldman.«
    »Mazel tov«, sagte Tom etwas unbeholfen und mit falscher Betonung. Er stand dicht vor Hannah, mit dem Rücken zur Band, während sie an der Wand lehnte.
    »Also«, fuhr er fort und schien gar nicht zu merken, dass zwischen ihren Gesichtern nur noch ein paar Zentimeter lagen. »Wie ernst ist es mit dir und Rob? Er wird das College nicht schaffen, das weißt du, oder?«
    Hannah blickte zu Boden und rieb sich mit einer Hand nervös den Nacken. Um zwischen sich und Tom ein wenig Distanz zu schaffen, trat sie zur Seite, sodass sie die Band wieder sehen konnte. Sie biss sich auf die Lippe und starrte Jared Novak an, während sie sich eine Antwort überlegte.
    »Rob und ich sind kein Paar. Wir sind nur gute Freunde«, sagte sie schließlich.
    »Ich wollte dich nicht ausfragen.« Tom wirkte peinlich berührt. »Tut mir leid. Ich war einfach nur neugierig. Rob ist ein toller Kerl. Ein guter Freund. Es ist nur – ihr scheint sehr vertraut miteinander, und ich weiß außerdem, dass du viel für ihn tust. Vor ein paar Tagen hat er mir nach dem Seminar erzählt, dass du versuchst ihm zu helfen, seine Noten zu verbessern. Das ist … das ist wirklich großartig. Aber wie du schon sagtest, ihr seid nicht mal ein Paar. Und seine Lage ist ziemlich

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