Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
Vom Netzwerk:
wahrscheinlich auch ein Hochzeitsgast, kein Golfspieler. Seine Lippen bewegten sich, doch er gab keinen Laut von sich. Er zählte Nummern auf und schien im Kopf irgendetwas auszurechnen. Hannah war durstig, und ihr war heiß. Sie setzte sich auf einen Barhocker neben ihm, stellte ihr Weinglas ab und bat um ein Glas Wasser.
    »David Boreanaz«, flüsterte sie fast unhörbar, als er sich zu ihr umwandte und sie bemerkte. »Genau, der wär es.«

Phil
    P anisch wandte Phil den Kopf nach links, damit er die Spielergebnisse auf dem Bildschirm nicht mehr im Blick hatte. Er biss sich auf die Unterlippe, bis sie aufplatzte, und setzte dann die Bierflasche an den Mund, um den Schmerz zu lindern. Wenn Oregon und California nicht in den nächsten fünf Minuten ein Wunder vollbrachten, würde er eine unverschämt hohe Summe Geld verlieren, und er war sich nicht sicher, ob er das mit ansehen wollte.
    Doch das war noch nicht alles. Phil wusste, dass die alten Männer in der spießigen Clubbar ihn beobachteten, seit er gefragt hatte, ob er das Programm umschalten dürfe. Aus dem Augenwinkel heraus hatte er gesehen, dass sie seine Reaktion auf jedes Fumble und First Down registrierten. Einer von ihnen, offenbar etwas schwerhörig, hatte sogar lautstark vorgeschlagen: »Na, sollen wir mal wetten, wie viel der gleich verliert?« Seine Freunde hatten gegrinst und versucht, ihn zum Schweigen zu bringen, doch dabei sahen sie Phil an, in der Hoffnung, er würde ihnen verraten, wie viel es tatsächlich war.
    Phil setzte die Bierflasche ab und stellte sie wieder auf den Tresen. Zu seiner großen Überraschung bemerkte er, dass nur zwei Barhocker weiter eine Frau saß. Vor ein paar Sekunden war sie noch nicht da gewesen, doch er erkannte sie sofort. Sie war eine der Brautjungfern, die vollbusigste und kleinste von allen. Er hatte ihr Foto vorhin auf dem Laptop in der Lobby gesehen.
    Es war unmöglich, ihr Dekollet é in dem tief ausgeschnittenen Kleid zu ignorieren, dachte Phil, als müsse er sich im Geiste vor Elizabeth rechtfertigen, die ihm sicher vorgeworfen hätte, diese Frau zum Sexobjekt zu machen. Es war wirklich nicht seine Schuld. Die Kleider der Brautjungfern waren zwar elegant, lang und schwarz, aber vorn seltsam weit ausgeschnitten, sodass sie ziemlich viel preisgaben, es sei denn, die Frau im Kleid wäre flach wie ein Brett gewesen.
    Seine Sitznachbarin lächelte ihn an. Ihre Augen wirkten etwas glasig. Sie hatte beide Hände zu Fäusten geballt – in der einen hielt sie ein Weinglas, mit der anderen umklammerte sie ein großes Glas Wasser.
    »Sagen Sie bitte, dass das Gin und kein Wasser ist«, sagte Phil nun zu ihr, denn ihr Lächeln hatte ihn ermuntert. Er sah sich ihr Gesicht näher an. Sie schwitzte, vor allem über der Oberlippe. Sie tupfte sich das Gesicht mit einer Serviette ab, bestellte beim Barkeeper nun auch noch eine Cola light und wandte sich dann mit einem verlegenen Lächeln wieder ihm zu.
    »Man müsste drei Hände haben, was?«, sagte Phil nervös und fürchtete plötzlich, sie könne sich vor seinen Augen übergeben. »Alles in Ordnung?«
    Die Brautjungfer lächelte schüchtern, ihr Blick verriet panische Angst. »Ich sehe schrecklich aus, nicht wahr?«, fragte sie flehentlich. »Ich sehe total verrückt aus, stimmt’s? Wie schlimm ist es?«
    Phil wusste nicht genau, wie sie das meinte, denn er hatte ja kaum einen direkten Vergleich zu ihrem Normalzustand. Er hatte sie nur einmal zuvor gesehen, als sie bei der Trauung zum Altar geschritten war und dann eben noch einmal auf dem Laptop. Doch bis auf die Tatsache, dass sie schwitzte, fand er sie sehr attraktiv.
    »Ich finde, Sie wirken ein wenig nervös. Als kämen Sie gerade von einem Trip runter. Oder als hätten Sie zu viel getrunken.«
    »Ja, ich habe zu viel Wein getrunken, ein Antiallergikum und noch ein paar andere Pillen genommen«, erklärte sie entschuldigend. »Ich sollte besser ins Hotel gehen und mich hinlegen.«
    »Aber dann verpassen Sie ja die Torte«, sagte Phil, der plötzlich nicht wollte, dass seine neue Begleiterin einfach wieder verschwand.
    Die Brautjungfer sah ihn aus großen Augen an und lächelte dann arglos. »Sie haben recht. Ein Stück vom Kuchen will ich schon.«
    »Ich auch«, sagte Phil schnell. »Nur darum bin ich noch hier.«
    »Ich heiße übrigens Hannah«, sagte sie. »Ich nehme an, Sie sind ein Freund des Bräutigams?«
    Phil schüttelte den Kopf und grinste. »Nicht wirklich.«
    »Dann der Braut? Sind Sie mit Bee

Weitere Kostenlose Bücher