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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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verwandt?«
    »Ich habe die Braut noch nie zuvor gesehen«, sagte Phil und genoss die Geheimnistuerei.
    »Also … ein Partycrasher?« Hannah umfasste mit beiden Händen das große Cola-light-Glas und wippte mit den Beinen vor und zurück.
    Phil beschloss, das Spielchen zu beenden. »Meine Mutter ist eine alte Freundin der Mutter des Bräutigams. Eigentlich sollte sie heute herkommen, aber sie ist krank geworden und hat mich gebeten, sie zu vertreten.«
    Hannah neigte den Kopf zur Seite. »Das ist merkwürdig.«
    »Meine Mom wollte das Essen nicht verschwenden«, erklärte Phil und bemerkte selbst, wie komisch das klang. »Sie wollte, dass jemand die Familie vertritt. Klingt wahrscheinlich etwas seltsam, aber sie liebt die Fees einfach und wollte, dass einer von uns für sie da wäre, auch wenn sie das gar nicht nötig haben. Auf dieser Hochzeit scheint es ja an die fünfhundert Fees zu geben.«
    Hannah nippte an ihrem Wasser. »Ich finde es nett von Ihrer Mom, dass sie Sie hergeschickt hat«, sagte sie plötzlich und warf ihm dann einen vorwurfsvollen Blick zu. »Allerdings wäre es wohl besser, wenn Sie Ihre Familie tatsächlich vertreten würden, statt hier an der Bar zu sitzen und Football zu schauen.«
    »Ja, ja, Sie haben ja recht«, sagte Phil, wandte sich Hannah zu und kehrte den alten Männern den Rücken, die vermutlich gerade über seine Verführungskünste diskutierten. »Aber Sie verstecken sich ja auch hier.«
    Phil warf nervös einen Blick auf den Fernseher. »Und zu Ihrer Beruhigung: Ich sitze hier, weil ich kurz davorstehe, bei diesem Spiel eine Wette zu verlieren. Also nicht wirklich zu meinem Vergnügen.«
    Hannah sah ihn verdutzt an. »Wie meinen Sie das? Haben Sie etwa Geld auf dieses Spiel gesetzt? Auf das, das gerade läuft?« Sie warf einen Blick zum Fernseher.
    »Genau. Und in ungefähr zwei Minuten werde ich mehr als zweitausend Dollar verloren haben«, sagte Phil und tat sich plötzlich schwer, sein Lächeln beizubehalten.
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie auf ein Footballspiel gesetzt haben?«, fragte Hannah mit weit aufgerissenen, dunklen Augen. »Also … so eine richtige Wette?«
    »Na ja, ich kenne da so einen Buchmacher, einen Freund von meinem Bruder, bei dem habe ich eine Wette platziert. Je nachdem wie das heute ausgeht, bekomme ich im Lauf der Woche entweder einen Umschlag mit Geld von ihm oder ich muss ihm einen geben.«
    Phil hatte keine Ahnung, warum er ihr das erzählte. Er kam sich unglaublich dumm vor.
    »Sie haben einen Buchmacher?«, fragte Hannah weiter und grinste fasziniert.
    »Er ist kein richtiger Buchmacher«, wandte Phil ein. »Wie gesagt, er ist ein Freund von meinem Bruder.«
    »Das ist irgendwie aufregend.« Hannah starrte jetzt auch auf den Fernseher. Dann sah sie ihn wieder mit ihren blutunterlaufenen Augen an.
    Sie schien darauf zu warten, dass er irgendwas sagte, also fuhr er fort. »Es ist mehr ein Spiel, wissen Sie? Nur ein Zeitvertreib.«
    »Und wenn Sie dem Buchmacher kein Geld geben … ist das dann wie bei der Mafia? Bringt er Sie dann um?«
    Phil kam zu dem Schluss, dass er sie mochte, auch wenn er nicht genau wusste, ob sie ihn veräppelte. »Ich habe das Geld ja. Wenn ich es nicht hätte, würde ich einen Schuldschein unterschreiben und ihn später bezahlen. Er ist ein netter Typ.«
    »Und Sie werden sicher verlieren? Steht das schon fest?«
    Phil blickte auf den Bildschirm und sah, wie die Mannschaft der California Golden Bears gerade die Helme abnahm und sich am Spielfeldrand in die Arme fiel. Er schüttelte den Kopf. Eine Katastrophe, doch zum Glück hatte er jetzt eine Ablenkung.
    »Schon passiert«, sagte er und lächelte schief. »Danke, Oregon, dass ihr mich so im Stich gelassen habt.«
    »Und was machen Sie jetzt?«, fragte Hannah mitfühlend.
    »Nichts«, sagte Phil und zuckte die Achseln. »Ich finde mich damit ab und gebe Hank seinen Umschlag. Oder ich setze auf die Rainbows und gehe schlafen.«
    Hannah sah ihn von der Seite an und hob die Augenbrauen. »Das habe ich jetzt nicht verstanden. Soll das ein Witz sein? Wer sind denn die Rainbows?«
    »Das sagt man so«, antwortete Phil und drehte dem Fernseher den Rücken zu, als der Barkeeper zurück auf den Wunschsender der alten Männer schaltete. »Wir Spieler nennen das so«, sagte er und betonte spöttisch das Wort Spieler, weil sie zu Beginn ihrer Unterhaltung so schockiert über das Wort Buchmacher gewesen war. »Die Rainbows ist die Footballmannschaft der Universität von Hawaii«,

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