Besser verhandeln - Das Trainingsbuch
während ich die Schwelle überschritt und sah in ihr strahlendes Gesicht. Sie küßte mich- ihre Lippen waren weich und süß und zitterten ein wenig. Sie wog leicht in meinen Armen.
»Gott segne unsern glücklichen Einzug, Danny Fisher«, flüsterte sie.
Ich stand noch immer regungslos, hielt sie in den Armen und sah mich um. Es war keine große Wohnung. Drei Zimmer mit Bad. Alles war weiß gestrichen. Die Wohnung war sauber, hatte Dampfheizung und Warmwasserversorgung, und Platz genug. Jedenfalls genug, um für die Einrichtung neunhundert Dollar zu verpulvern. Eine Couch, ein paar Sessel für das Wohnzimmer, ein breites Doppelbett und einen Toilettentisch für das Schlafzimmer; eine Kücheneinrichtung und das nötige Geschirr.
Es war zwar eine Menge Geld, aber das war's uns wert, obwohl uns fast nichts mehr übrigblieb. Wenigstens brauchten wir uns keine Sorgen zu machen, daß man ständig hinter uns her sein würde, um die Raten einzufordern.
Endlich ließ ich Nellie wieder zu Boden gleiten. »Bring die Koffer gleich ins Schlafzimmer«, sagte sie. »Sehr wohl, Ma'am«, erwiderte ich, ergriff die Koffer und folgte ihr. Achtlos ließ ich das Gepäck auf das Bett fallen.
»Danny! Nimm die schmutzigen Koffer sofort vom Bett herunter!« rief sie scharf, »hier ist kein Hotel, hier sind wir zu Hause!« Ich mußte laut herauslachen, während ich sie ansah. Aber sie hatte recht. Ich stellte die Koffer auf den Fußboden und setzte mich aufs Bett. »Komm her«, sagte ich und schaukelte auf der Matratze hin und her. Sie sah mich argwöhnisch an. »Wozu? «
»Ich möcht dir was zeigen«, sagte ich und schaukelte weiter. Sie zögerte und blieb stehen. Ich streckte die Hand aus und zog sie rasch an mich. Sie fiel auf mich, und durch diesen Stoß rollte ich flach aufs Bett.
»Danny, was ist denn in dich gefahren?« rief sie lachend. Ich küßte sie. Noch immer lachend wandte sie ihr Gesicht ab. »Danny!« protestierte sie.
Ich schlug mit der Hand auf die Matratze. »Horch mal«, sagte ich, »kein Gequietsche! Genauso wie's der Verkäufer gesagt hat.«
»Danny Fisher, du bist verrückt!« Ihre Zähne schimmerten unwahrscheinlich weiß, wenn sie lachte.
Ich zog sie wieder zu mir herunter. »Verrückt nach dir«, sagte ich. »Oh, Danny«, flüsterte sie, »Danny, ich liebe dich.« Meine Lippen lagen schon auf ihrem Hals. Ihre Haut war zart und weich wie die Seide eines der Modelle in den Schaufenstern der Fifth Avenue. »Und ich liebe dich, Baby.«
Sie sah mir in die Augen, und es war ein Ausdruck in ihrem
Gesicht, der mein Inneres schmelzen ließ. Das brachte sie immer fertig. sie brauchte mich bloß anzusehen. »Danny, du wirst es nie bereuen«, sagte sie eindringlich. »Was bereuen?«
»Daß du mich geheiratet hast«, sagte sie sehr ernst, »ich will dir eine gute Frau sein.«
Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände. »Es ist genau umgekehrt, Baby. Ich hoffe, du wirst es nie bereuen, daß du mich geheiratet hast.«
Ich fühlte ihre Tränen auf meinen Händen. »Oh, Danny«, sagte sie zärtlich, »mir wird's nie, nie leid tun.«
Als wir gerade damit fertig waren, die Vorhänge aufzuhängen, klingelte es. »Ich gehe schon aufmachen«, sagte ich und ging zur Türe. Nellies Mutter und ein Priester standen draußen. Mrs. Petite hatte eine kleine Einkaufstasche in der Hand. Sie rief lächelnd: »Hallo, Danny.«
»Hallo, Mama Petito«, sagte ich, »komm herein.« Sie blieb einen Moment zögernd und verlegen stehen. »Ich habe Pater Brennan mitgebracht.«
Ich wandte mich dem Geistlichen zu und streckte ihm die Hand entgegen. »Bitte treten Sie ein, Pater«, sagte ich rasch. Ein Ausdruck der Erleichterung trat auf das Gesicht meiner Schwiegermutter, als der Priester meine Hand ergriff. Sein Händedruck war fest und freundlich. »Hallo, Danny«, sagte er mit berufsmäßiger Herzlichkeit. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen.« Nellie rief aus dem Schlafzimmer: »Wer ist's denn, Danny?«
»Deine Mutter und Pater Brennan sind hier«, rief ich zurück. Sie erschien mit leicht gerötetem Gesicht. Dann lief sie auf ihre Mutter zu und küßte sie. Hierauf wandte sie sich dem Priester zu und reichte ihm die Hand. »Ich freue mich, daß Sie kommen konnten, Pater«, sagte sie.
Er schob ihre Hand freundschaftlich beiseite. »Komm, komm, mein Kind«, sagte er lächelnd, »du wirst doch für deinen alten Freund und Bewunderer eine nettere Begrüßung haben!« Damit legte er ihr beide Hände auf die Schultern und gab ihr einen
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