Besser verhandeln - Das Trainingsbuch
Ferne. »Laß die rohen Scherze! Der Boß wird dir's gehörig übelnehmen.«
Der andere antwortete mürrisch. »Das war ich dem Dreckschwein schuldig.«
Spit packte mich am Kragen und zog mich auf den Sitz neben sich. »Sag dem Boß kein Wort darüber, sonst ergeht's dir beim nächsten Mal noch schlimmer.«
Ich nickte und schluckte den Mageninhalt, der mir bis in die Kehle gestiegen war. Einige Minuten vergingen, ehe mir wieder wohl genug war, um zu begreifen, was er gesagt hatte. »Das nächste Mal.«, das hieß ja, daß ich aus irgendeinem mir unbekannten Grund diesmal noch davonkommen würde. Ich überlegte, was geschehen sein konnte, denn Fields gehörte nicht zu den Menschen, die verzeihen.
Das Auto hielt vor dem Geschäft. Spit stieg vor mir aus dem Wagen, der Kassierer hinter mir. So gingen wir gemeinsam durch den schmalen Flur und die Treppe zu Fields' Wohnung hinauf. Spit klopfte.
»Wer ist da?« brüllte Fields durch die Türe.
»Ich bin's, Boß«, antwortete Spit hastig, »ich hab Danny Fisher mitgebracht.«
»Herein mit ihm«, schrie Fields.
Spit öffnete die Ture, stieß mich hinein und folgte mir in das Zimmer. Mein Magen schmerzte immer noch, aber ich begann mich doch etwas wohler zu fühlen. Wenigstens konnte ich wieder aufrecht stehen.
Maxie Fields erhob sich hinter seinem Schreibtisch. Seine Augen glitzerten, als er mich ansah. »Du hast also doch nicht wegbleiben können?« sagte er betont und kam um den Schreibtisch herum auf mich zu. Ich hatte diesmal keine Angst vor ihm. Spit hatte mir, ohne es zu wissen, einen wichtigen Fingerzeig gegeben. Ich antwortete nicht. ich sah nur, daß
Maxie auf mich zukam, und als ich bemerkte, daß er mit der flachen Hand auf mein Gesicht zielte, bückte ich mich instinktiv.
Ein scharfer Schmerz in der Nierengegend ließ mich wieder in die Höhe fahren. Spit, der hinter mir stand, hatte mir das stumpfe Ende seines Messers in die Seite gestoßen. Diesmal traf mich Maxies Schlag mitten auf die Wange. Ich taumelte, sagte aber nichts. Worte würden die Dinge nur noch schlimmer machen. Fields grinste mich bösartig an.
»Du bist nicht der einzige, der nicht wegbleiben konnte.« Er drehte sich um und brüllte ins andre Zimmer: »Ronnie, bring mir einen Drink. Ein alter Freund von dir ist gekommen, um uns einen Besuch zu machen.«
Ich wandte mich zu andern Türe. Meine Ohren sausten noch. Sarah stand dort, einen Drink in der Hand und sah mich mit weitgeöffneten Augen starr an. Eine Sekunde blickten wir uns so in die Augen, dann senkte sie den Blick und ging langsam quer durch das Zimmer zu Fields. Stumm reichte sie ihm den Drink. Er lächelte heimtückisch. »Willst du deinen alten Freund nicht begrüßen?«
Sie wandte sich mit einem stumpfen, leeren Blick zu mir. »Hallo, Danny.«
»Hallo, Sarah«, antwortete ich.
Fields sah mich an, den Drink noch immer in der Rechten, »'s ist genau wie in alten Zeiten, was, mein Junge?« Er setzte das Glas an den Mund und trank es beinahe ganz aus. »Nichts hat sich geändert, was?«
Ich sah Sarah aufmerksam an. Ihr Gesicht war starr, unbewegt und völlig ausdruckslos. »Nein«, antwortete ich gelassen, »es hat sich nichts geändert.«
»Ronnie kann eben ohne ihren Süßen nicht leben! Sie ist ganz aus freien Stücken zu mir zurückgekommen, nicht wahr?« fragte Fields.
Ich glaubte einen Moment in ihren Augen ein Feuer aufblitzen zu sehen, es war aber so rasch wieder verschwunden, daß ich meiner Sache nicht sicher war. »Ja, Max«, sagte sie ausdruckslos wie ein Automat.
Fields zog sie dicht an sich. »Ronnie kann ohne ihren Maxie nicht leben, was?«
Diesmal sah ich, daß ihre Lippen zitterten. »Nein, Max.« Er schob sie ärgerlich von sich. »Geh ins andre Zimmer hinüber«, brüllte er.
Ohne mich anzusehen, schritt sie auf die Türe zu. Dort blieb sie einen Moment stehen, ging dann aber weiter, ohne zurückzublicken. Fields wandte sich wieder mir zu. »Niemand kann von Maxie Fields los«, prahlte er.
Ich sah ihn an. Das brauchte er mir nicht erst zu sagen, er hatte mich davon überzeugt. Ich fragte mich, was er getan haben konnte, um Sarah zurückzubringen. Oder, überlegte ich, ist Ben vielleicht etwas zugestoßen?
Fields trat wieder hinter seinen Schreibtisch und ließ sich schwerfällig nieder, während er mich mit seinen in Fettwülste gebetteten Augen anstarrte. »Denk daran, Danny, niemand kommt von Maxie Fields los.«
»Ich werde daran denken«, sagte ich.
Er starrte mich schwer atmend an. Nach
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