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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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einem Moment hob er das Glas an die Lippen und trank es aus. »Okay«, sagte er und stellte das Glas vor sich auf den Schreibtisch. »Du kannst jetzt gehen.« Ich blieb ungläubig stehen und wagte es nicht, mich zu bewegen, während ich blitzschnell überlegte, was er jetzt gegen mich im Schild führe. Denn das war zu glatt abgegangen, so einfach würde er mich nicht davonkommen lassen.
    »Hast du nicht gehört!« brüllte er plötzlich in aufflammender Wut. »Verdufte und komm mir nicht wieder unter die Augen! Das nächste Mal hättest du nicht soviel Glück! Es wäre möglich, daß ich nicht so guter Laune bin!«
    Ich stand noch immer regungslos, weil ich Angst hatte, mich umzudrehen.
    Auf dem Schreibtisch begann das Telefon zu klingeln. Er hob den Hörer ab. »Ja«, schrie er hinein. Man hörte das Knattern einer Stimme, und plötzlich nahm sein Gesicht einen durchtriebenen Ausdruck an. »Hallo, Sam«, sagte er herzlich. Die Stimme im Hörer begann neuerlich loszuknattern. Fields bedeckte die Muschel mit der Hand. »Schmeiß ihn 'raus, Spit, wenn er nicht von selbst geht«, sagte er beinahe freundlich.
    Es bedurfte aber keiner weiteren Aufforderung. Ich war im Nu draußen. Erst als ich mich wieder in den wohlbekannten schmutzigen Straßen befand, begann ich mir darüber klarzuwerden, was sich in Wirklichkeit ereignet hatte. Ich wußte noch immer nicht, weshalb er mich hatte laufen lassen, außer. es gab nur einen einzigen Grund. Sarah hatte mit ihm ein Übereinkommen getroffen. Deshalb hatte sie mich weder angesehen, noch mit mir gesprochen. So mußte es sein. Es war das einzige, was ich mir denken konnte. Ich sah auf meine Armbanduhr. Es war erst halb drei; ich hatte noch immer Zeit die Agenturen abzugrasen. Es hatte keinen Sinn, früher zu Nellie zurückzukehren, sie würde sich bloß wundern, weshalb ich nicht hingefahren war. Von dieser Sache wollte ich ihr nichts erzählen, sie würde sich ja doch nur Sorgen machen. Ich besuchte etwa vier Agenturen, doch es gab keine freien Stellen. Alle rieten mir, morgen wiederzukommen. Etwas nach vier hörte ich mit der Suche auf und machte mich wieder auf den Weg nach Hause, nachdem ich beschlossen hatte, morgen frühzeitig aufzustehen, um einen Job zu ergattern. Es gab zur Zeit nicht viele freie Stellen.
    Nellie hatte Hühner-Cacciatore mit Spaghetti gemacht. Dazu tranken wir eine Flasche Chianti, die ihre Mutter mitgebracht hatte. Das Essen war vorzüglich, aber ich mußte mich dazu zwingen, weil mir der Magen noch immer weh tat. Ich verzehrte aber genug, um keinen Verdacht zu erregen. »Soll ich dir beim Spülen helfen?« fragte ich. Sie schüttelte den Kopf. »Geh nur ins Wohnzimmer und stell das Radio an«, sagte sie, »ich bin in einer Minute fertig.« Ich ging hinüber, ließ mich in einen Sessel neben dem Radio fallen und drehte es an. Die Stimme von Kingfish ertönte und ich lauschte Andys Bemühungen, seinem Freund einen Job zu verschaffen. Das schien momentan jedermanns Sorge zu sein: einen Job zu finden. Wäre gut, wenn ich rasch einen finden könnte, um uns ein paar Dollar zu ersparen. Vielleicht könnten wir uns, wenn es ein bißchen aufwärtsginge und ich gut verdiente, sogar ein kleines Häuschen kaufen. Draußen in Brooklyn, in meiner altgewohnten Gegend. Ich hatte gern dort gelebt. Die Straßen waren sauber und die Luft frisch und rein. Es war nicht so wie hier in der East Fourth und der First Avenue. Hier war's allerdings noch weit besser als in den meisten andern Straßen. Das Haus war sauber, hatte vier Stockwerke mit zwölf Familien und sah nicht so heruntergekommen aus wie die andern. Es war kein ganz schlechter Anfang.
    Ich hörte, daß Nellie ins Zimmer trat, und sah auf. »Schon fertig?« Sie nickte. »Ich hab dir doch gesagt, daß es nicht lang dauern wird«, sagte sie stolz.
    Ich zog sie zu mir herunter. Sie legte ihren Kopf auf meine Schulter und sah zu mir auf. Wir saßen ganz still beieinander. Es war sehr friedlich, und ich war wunschlos glücklich. »Danny, woran denkst du?«
    Ich lächelte. »Daran, wie glücklich ich bin«, sagte ich, »denn ich habe alles bekommen, was ich mir gewünscht habe.«
    »Alles, Danny?«
    »Ja, so ziemlich alles«, antwortete ich und blickte ihr in die Augen. »Was sollte ich mir sonst noch wünschen? Ich hab mein Mädel bekommen und mein eigenes Heim. Jetzt brauche ich nur noch einen Job, und dann ist alles okay.«
    Ihre Augen waren sehr ernst. »Danny, ich wollte dich schon danach fragen, wie sind die

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