Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
wollte, daß ich ihr erzähle, was Marge und ich im Feuerungsraum getrieben haben, und ich hab ihr geantwortet, sie soll doch ihre Freundin fragen, wenn sie's so gern wissen will.
    »Marge und ich gehen auch mit«, sagte sie und machte sich schrecklich wichtig. »Papa hat gesagt, wir dürfen mitkommen.« Damit schritt sie die Stufen hochmütig hinunter.
    Jetzt traten auch die Conlons auf ihre Veranda hinaus. Marge war nicht dabei.
    Mimi fragte: »Kommt Marge denn nicht mit, Mrs. Conlon?«
    »Nein, Mimi«, antwortete Mrs. Conlon, »sie war so müde, daß sie zeitig zu Bett gegangen ist.«
    »Vielleicht ist's besser, wenn du auch zu Hause bleibst, Mimi«, sagte Mama zögernd.
    »Aber du hast doch gesagt, daß ich mitkommen darf«, sagte Mimi flehentlich.
    »Laß sie doch mitkommen, Mary«, sagte Papa. »Wir haben's ihr versprochen. Um elf sind wir doch wieder zurück.« Ich sah zu, wie alle in Papas Paige einstiegen. Der Wagen fuhr ab. Ich blickte auf die Wohnzimmeruhr auf dem Kaminsims. Es war ein Viertel vor acht. Ich sehnte mich nach einer Zigarette, stand auf und schlenderte zu dem Hallenschrank, wo ich in einer von Papas Jackentaschen eine zerdrückte Packung Luckies fand. Damit kehrte ich auf die Veranda zurück, setzte mich wieder und zündete mir eine Zigarette an.
    Die Straße war jetzt ganz still. Ich hörte, wie der Wind durch die Blätter der jungen Bäume strich. Ich lehnte den Kopf an die kühlen Ziegelsteine und schloß die Augen. Es war ein gutes Gefühl, sie an meiner Wange zu spüren. Ich liebte alles an meinem Haus. »Bist du's Danny?« Es war Marges Stimme. Ich öffnete die Augen. Sie stand auf ihrer Veranda. »Ja«, antwortete ich.
    »Du rauchst?!« sagte sie in ungläubigem Ton. »Na und?« Ich zog herausfordernd an meiner Zigarette. »Ich hab geglaubt, deine Mutter hat gesagt, du bist zu Bett gegangen.« Sie kam zu meiner Veranda herüber, blieb aber vor den Stufen stehen. Ihr Gesicht schimmerte weiß im Licht der Straßenbeleuchtung. »Ich hatte keine Lust mitzugehen«, sagte sie. Ich machte den letzten Zug an meiner Zigarette, warf sie weg, stand auf und streckte mich. »Ich glaub, ich geh jetzt schlafen«, sagte ich. »Mußt du denn schon schlafen gehn?« fragte sie. Ich sah zu ihr hinunter. Ihr Gesicht hatte einen gespannten Ausdruck. »Nein«, sagte ich kurz, »aber ich kann ebensogut auch schlafen gehn. Hier ist ja doch nichts los.«
    »Wir können uns doch hier draußen hinsetzen und plaudern«, sagte sie rasch.
    Die Art, wie sie es sagte, machte mich neugierig. »Worüber?« fragte ich.
    »Ach, über alles mögliche«, sagte sie vage. »Es gibt doch eine Menge Dinge, über die wir sprechen können.«
    Eine eigenartige Erregung überfiel mich. Ich setzte mich wieder auf die Stufen. »Okay«, sagte ich mit berechneter Gleichgültigkeit, »plaudern wir also.«
    Sie setzte sich neben mich auf die Stufen. Sie hatte einen Arbeitskittel an, der seitlich zu binden war. Als sie sich drehte, um mich anzusehen, öffnete er sich ein wenig, und ich konnte den Schatten zwischen ihren Brüsten sehen. Sie lächelte. »Weshalb grinst du?« fragte ich in herausforderndem Ton. Sie warf den Kopf zurück. »Weißt du, weshalb ich zu Hause geblieben bin?« entgegnete sie. »Nein.«
    »Weil ich gewußt hab, daß Mimi mitgeht.«
    »Ich hab geglaubt, daß du Mimi gern hast«, sagte ich überrascht. »Gewiß«, sagte sie eifrig, »aber ich hab doch gewußt, daß du zu Hause bleibst, wenn Mimi mitgeht, folglich bin ich nicht mitgegangen.« Sie sah mich geheimnisvoll an. Wieder überfiel mich diese sonderbare Erregung. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte, daher schwieg ich. Da berührte sie mein Knie mit der Hand, und ich zuckte zusammen. »Laß das gefälligst sein!« schrie ich sie an und schob das Knie zur Seite.
    Sie sah mich mit runden Unschuldsaugen an. »Magst du's denn nicht?« fragte sie.
    »Nein«, antwortete ich. »Mir läuft's kalt über'n Rücken.«
    Sie lachte leise. »Dann magst du's ja doch. Das is' ja der Zweck der Übung.« Ihre nächste Frage überraschte mich. »Weshalb würdest du mich denn sonst durchs Fenster beobachten?«
    Ich fühlte, wie ich trotz der Dunkelheit glühend rot wurde. »Ich hab's dir doch schon gesagt, daß es nicht wahr ist.«
    Sie lachte wieder erregt. »Ich schau dir immer zu«, sagte sie beinahe flüsternd. »Fast jeden Morgen, wenn du deine Turnübungen machst. Wenn du nichts anhast. Deshalb laß ich doch auch meine Jalousien oben - damit du mich auch sehen

Weitere Kostenlose Bücher