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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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kannst.«
    Ich zündete mir eine frische Zigarette an. Meine Finger zitterten.
    Im Lichtschein des Streichholzes sah    ich,    daß    sie    mich
    auslachte. Ich schleuderte es wütend weg.    »Na,    und    wenn ich
    geschaut hab?« sagte ich herausfordernd, »was willst du dagegen tun?«
    »Nichts«, sagte sie, noch immer lachend. »Ich hab's doch gern, wenn du schaust.«
    Mir gefiel die Art, in der sie mich anstarrte, ganz und gar nicht. »Ich geh jetzt«, sagte ich und stand auf.
    Sie erhob sich gleichfalls und lachte. »Du hast wohl Angst, hier mit mir zu bleiben, was?« fragte sie herausfordernd.
    »Nein«, erwiderte ich zornig. »Aber    ich hab dem    Papa
    versprochen, zeitig zu Bett zu gehn.«
    Sie griff mit einer blitzschnellen Bewegung nach meiner Hand. Ich versuchte mich loszureißen. »Laß das!« schnauzte ich sie grob an.
    »Jetzt weiß ich, daß du Angst hast«, stichelte sie. »Sonst würdest du nämlich hierbleiben, 's ist ja noch sehr früh.«
    Jetzt konnte ich einfach nicht gehen, und so setzte ich mich wieder hin. »Okay«, sagte ich, »dann bleib ich also bis neun Uhr hier.«
    »Du bist aber komisch, Danny«, sagte sie verwundert. »Du bist gar nicht wie die andern Jungen.«
    Ich zog an meiner Zigarette. »Wie denn?« fragte ich.
    »Du hast noch nie versucht, mich anzufassen oder sonst was.«
    Ich sah auf die Zigarette in meiner Hand. »Warum sollte ich das tun?«
    »Die andern Jungen tun's alle«, stellte sie nüchtern fest. »Sogar mein Bruder Fred.« Sie begann zu lachen. »Weißt du was?« fragte sie.
    Ich schüttelte stumm den Kopf Ich traute meiner Stimme nicht mehr.
    »Er hat sogar noch mehr versucht, aber ich hab's nicht erlaubt. Ich hab ihm gesagt, ich werd's dem Papa erzählen. Wenn Pa es wüßte, würde er ihn umbringen.«
    Ich schwieg und zog an der Zigarette. Der Rauch brannte in meiner Lunge. Ich hustete und warf sie weg. Das war Gift für meine Kondition. Dann sah ich wieder zu ihr auf. Sie starrte mich an. »Was schaust du so?« fragte ich. Sie antwortete nicht.
    »Ich hol mir einen Schluck Wasser«, sagte ich rasch. Damit stürzte ich ins Haus und durch das finstere Zimmer in die Küche. Dort drehte ich den Wasserhahn auf, füllte ein Glas und trank es gierig aus.
    »Gibst du mir nicht auch was?« sagte sie über meine Schulter gebeugt.
    Ich drehte mich um. Sie stand dicht hinter mir. Ich hatte nicht gehört, daß sie mir nachgegangen war. »Aber gewiß«, sagte ich und füllte das Glas nochmals.
    Sie hielt es einen Moment in den Händen, dann stellte sie es unberührt auf den Rand des Spültisches. Plötzlich umschloß sie mein Gesicht mit beiden Händen. Sie waren durch die Berührung mit dem Glas kalt geworden.
    Ich stand starr, hölzern und unbeweglich da. Sie preßte ihre Lippen auf meinen Mund und bog mich weit zurück, bis über den Rand des Spültisches. Ich versuchte sie wegzustoßen, verlor aber das Gleichgewicht.
    Da packte ich sie roh an den Schultern und hörte, wie sie vor Schmerz stöhnte. Ich griff noch fester zu, und sie stöhnte wieder. Und nun konnte ich mich wieder aufrichten. Sie stand vor mir, der Schmerz hatte ihr die Tränen in die Augen getrieben. Ich lachte, denn ich war stärker als sie. Und dann packte ich sie nochmals bei den Schultern.
    Sie schnitt eine Grimasse und griff wild nach meinen Händen. Ihre Lippen berührten mein Ohr. »Wehr dich nicht gegen mich, Danny! Ich mag dich doch. Und ich weiß, daß du mich auch magst.« Ich stieß sie heftig von mir. Sie stolperte ein paar Schritte zurück, blieb dann stehen und sah mich an. Ihre Augen glühten in der Dunkelheit, sie leuchteten beinahe wie Katzenaugen, und ihre Brust hob sich heftig nach unserm Ringkampf. Während ich sie noch ansah, wußte ich: sie hat recht.
    Plötzlich hörten wir das Geräusch eines Wagens, der sich unserm Block näherte. Meine Stimme klang furchtsam. »Sie kommen zurück! Geh rasch hinüber!«
    Sie lachte bloß und machte wieder einen Schritt auf mich zu. In panischem Schrecken, wie vor einer drohenden Gefahr, die ich nicht verstand, stürzte ich zur Treppe; ich blieb nervös auf den Stufen stehen und hörte ihre Stimme, die aus der Dunkelheit zu mir heraufklang.
    Sie war so selbstsicher, so erfahren. Sie verstand soviel mehr, als ich bisher begriffen hatte, und nun wußte ich auch, daß es zwecklos war, ihr zu antworten. Nichts vermochte das zu verhindern, was jetzt mit mir geschehen sollte.
    Dann war sie gegangen, das Haus lag ganz still,

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