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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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leid. Ich ging auf die Türe zu. »Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe, Ceil.« Ich fühlte, wie sie mich am Arm festhielt und drehte mich überrascht um. Da sah ich, wie sie mit der andern Hand weit ausholte. Ich bückte mich rasch, war aber nicht schnell genug. Mein Gesicht brannte von ihrem Schlag, und jetzt holte sie wild
    mit beiden Händen aus.
    Im Finstern packte ich ihre Handgelenke und hielt sie fest. »Was zum Teufel, soll das heißen?« sagte ich atemlos. Sie versuchte ihre Hände freizubekommen, aber ich war zu stark für sie. Ihre Stimme klang heiser und erbittert, während sie die einzelnen Worte hervorstieß. »Du glaubst wohl, das ist komisch, was?« schrie sie. Ihre Stimme klang schrill durch die Nachtstille. Ich versuchte, sie mit einer Hand zu bändigen und ihr mit der andern den Mund zuzuhalten. Da grub sie ihre Zähne tief in meine Finger und ich zog sie mit einem Schmerzensschrei zurück. Sie lachte wild und hemmungslos. »Das tut weh, was? Jetzt weißt du wenigstens, wie mir zumute ist! Jetzt wird's dir vielleicht nicht mehr so komisch vorkommen!«
    »Ceil!« flüsterte ich eindringlich und mit klopfendem Herzen. »Bitte seien Sie still. Sonst wirft man mich hier noch 'raus!« Der Nachtwächter kümmerte sich keinen Pfifferling darum, was hier geschah, solange man keinen Lärm machte.
    Aber ich brauchte mir weiter keine Sorgen zu machen, denn jetzt lehnte sie sich, schwach geworden, an mich und begann herzzerreißend zu weinen. Ich stand regungslos, denn ich wagte nicht mich zu bewegen, aus Angst, sie könnte von neuem beginnen. Von Schluchzen geschüttelt, lehnte sie an meiner Brust und sagte mit erstickter Stimme: »Wertlos, ganz und gar wertlos. Einer wie der andre! Ganz und gar wertlos!«
    Ich strich ihr übers Haar. Es fühlte sich sehr weich an. »Arme Ceil«, sagte ich leise. Sie tat mir aufrichtig leid.
    Sie sah zu mir auf. Ihre Augen fanden in der Dunkelheit keinen richtigen Blickpunkt. Sie schwankte leicht hin und her, während ich sie festhielt. »Ja«, stimmte sie mir zu. Ihre Wut, vereint mit dem Whisky, bewirkte, daß sie jetzt viel stärker zu schwanken begann. »Arme Ceil. Nur Danny weiß, was sie fühlt.« Ihre Augen verengten sich nachdenklich. »Weiß Danny, weshalb Ceil hergekommen ist?«
    Ich antwortete nicht. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Da umschlang sie mich mit den Armen und hob mir ihr Gesicht entgegen. »Danny bedauert die arme Ceil, nicht wahr«, flüsterte sie, »küß die arme Ceil.«
    Ich stand hölzern da und wagte nicht, mich zu bewegen. Ich wollte nicht noch mehr Scherereien.
    Sie umschlang meinen Hals noch enger und zog mein Gesicht zu sich hinunter. Ich fühlte, wie sie mit ihren Zähnen in meine Unterlippe biß und fuhr vor Schmerz zurück. Sie flüsterte: »Danny weiß, warum Ceil hergekommen ist. Er wird sie doch nicht ohne das weggehen lassen, nicht wahr?«
    Ich starrte durch die Dunkelheit in ihr Gesicht. Ihre Augen waren geschlossen, und ihre Lippen lagen weich auf meinem Mund. Plötzlich begann ich zu lachen. Es galt also wirklich mir! Meine Arme umfaßten sie fester, und ich küßte sie. Wieder und immer wieder. Sie versenkte ihre Zähne in meine Lippen. Plötzlich wurde sie in meinen Armen ganz schlaff und willenlos. Ich hob sie auf und trug sie zum Bett hinüber. Während ich sie aufs Bett legte, grub sie ihre Zähne in meinen Hals.
    Ich stand vor ihr und sah auf sie hinab, meine Hände zerrten ungeduldig an meinen Kleidern. Dann beugte ich mich über sie und umschlang mit festem Griff ihre Mitte. Ihre Arme schlossen sich um meinen Hals. Ich hörte, wie ihr Kleid zerriß, als ich mich über sie warf.
    Ihre Stimme war ein einziger wilder Aufschrei. Und meine, zuerst bloß stummes Echo, erhob sich langsam, um sich mit der ihren zu vereinen. »Dann!«
    »O Gott! Miß Schindler! Ceil!«
    Die Nacht war ganz still und ich horchte auf ihre leisen Atemzüge. Ich berührte zart ihre Augen, sie waren geschlossen. Aber ihre Wangen waren feucht, sie hatte geweint; ihre Lippen waren wund und leicht geschwollen und bewegten sich unter meinen Fingern. Ich beugte mich über sie, um sie zu küssen, doch sie wandte das Gesicht ab und flüsterte: »Nicht mehr, Danny, bitte nicht mehr.« Ich lachte und setzte mich im Bett auf. Ich streckte mich und fühlte ein warmes Prickeln, das mir durch den Körper lief. Ich stand auf, trat an die Türe und öffnete sie. Die Nachtluft war kühl und beruhigend.
    Ich stieg die Stufen hinunter und trat ins Gras,

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