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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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preßte meine Zehen tief in den Boden und fühlte, wie die Kraft der Erde in mich überströmte. Ich hob meine Hände zum Nachthimmel empor und versuchte die strahlenden Sterne zu berühren. Ich sprang hoch in die Luft, fiel nieder, rollte, mich überschlagend, auf dem Rasen und ein befreiendes Gelächter drang aus meiner Kehle. Es war die Freude an meiner Entdeckung. Das war es also, wofür ich erschaffen worden war, das war es, weshalb ich auf der Welt war.
    Ich kratzte eine Handvoll Erde zusammen und zerrieb sie zwischen den Handflächen. Sie rann zwischen meinen Fingern zu Boden. Das ist meine Erde, das ist meine Welt. Ich bin ein Teil von ihr, und sie ist ein Teil von mir.
    Dann drehte ich mich um, kehrte in den Bungalow zurück und streckte mich neben ihrem nackten Körper aus.
    Gleich darauf war ich fest eingeschlafen.
    13
    Eine Hand packte mich und schüttelte mich heftig. Ich setzte mich im Bett auf und rieb mir schläfrig die Augen. Sam brüllte mir in die Ohren. »Wo ist sie?«
    Da riß ich die Augen auf. Das Bett neben mir war leer. Fahles Morgengrauen sickerte in den Bungalow. Sam starrte mich mit blutunterlaufenen Augen wütend an. »Wo ist sie?« brüllte er nochmals. Ich sah ihn verwirrt an. Ich wußte nicht, was ich sagen sollte. Mein Herz begann heftig zu klopfen. Ich hatte Angst. Außer uns beiden befand sich niemand in dem Bungalow. Aber ich war zu erschrocken, um mir eine Lüge auszudenken.
    Er packte mich mit beiden Händen an den Schultern und zerrte mich aus dem Bett. »Versuch nicht, mich anzulügen, Danny!« brüllte er wütend und fuchtelte mir mit seiner geballten Faust vor dem Gesicht herum. »Ich weiß, daß sie hier war. Der Portier hat mir gesagt, daß sie kein Zimmer genommen hat und hier unten geblieben ist. Du Schuft! Du hast mit meinem Mädchen geschlafen!« Ich öffnete den Mund, um zu antworten, aber so weit kam es nicht, denn Ceils Stimme ertönte von der Türe her. »Wer ist dein Mädel, Sam?«
    Wir drehten uns beide um und sahen sie überrascht an. Als Sam bei ihrem Anblick seinen Griff lockerte, nahm ich hastig das Bettlaken und wickelte es um meinen Leib. Sie war im Badeanzug und kam tropfnaß aus dem Schwimmbassin. Ihre Füße hinterließen feuchte Spuren auf dem Boden, während sie nähertrat. Sie blieb vor Sam stehen und sah ihm ins Gesicht. »Wer ist dein Mädel, Sam?« wiederholte sie ruhig. Jetzt war's an ihm, verwirrt zu sein. »Du bist doch hergekommen, um mich zu besuchen«, sagte er bestürzt. Sie riß die Augen weit auf. »Das hab ich geglaubt, Sam«, sagte sie noch immer ruhig und leise, »ich wurde aber eines Besseren belehrt.« Sie trat einen Schritt von ihm zurück. »Den wirklichen Grund, weshalb ich hier heraufkam, kennst du wohl nicht, Sam, was?«
    Er schüttelte den Kopf und sah mich an. Ich war eben dabei, in meine Hosen zu schlüpfen. Er wandte sich wieder zu ihr zurück. Ihre Stimme war zwar leise, klang aber schneidend und sie sah keinen von uns beiden an. »Ich kam her, um dir zu sagen, daß ich deinen Schwüren glaube und daß ich mich von Jeff scheiden lassen will, um zu dir zu kommen.«
    Sam machte einen Schritt auf sie zu. Sie hob ihre Hand und stieß ihn zurück. Dann sah sie ihm in die Augen. »Nein, Sam«, sagte sie rasch. »Das war gestern. Heut sieht's ganz anders aus. Ich bin dicht neben dem Telefon gestanden, als du gestern abend mit Danny sprachst, und habe jedes Wort gehört.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem schmerzlichen Lächeln. »Und da begann ich zum erstenmal wirklich zu verstehen - dich und mich. Ich war zum erstenmal wirklich aufrichtig mit mir selbst. Es ist ja gar nicht wahr, daß du mich brauchst, oder ich dich! Es war nichts andres, als daß wir in einer gewissen Beziehung gleich veranlagt sind. Wir brauchen es. Punkt. Wer der Partner ist -spielt keine Rolle!« Sie nahm eine Zigarette vom Tisch und zündete sie an. »Und jetzt, schert euch beide zum Teufel! Ich will mich anziehen.« Ich drehte mich auf der Türschwelle nochmals um. Ich hatte nicht die Hälfte von dem verstanden, was sie gesagt hatte, aber irgendwie war ich ihr dankbar. Sie sah mich nicht an, sondern zog bloß an ihrer Zigarette.
    Sam und ich gingen in verlegenem Schweigen auf das Hotel zu, unsere Schuhe knarrten in dem taufrischen Gras. Sam hatte den Kopf tief zu Boden gesenkt und schien in Gedanken versunken. »Es tut mir leid, Sam«, sagte ich. Er sah mich nicht an.
    »Ich kann wirklich nichts dafür. Sie war ganz außer sich«, fuhr ich fort.
    »Halts

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