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Bestie Belinda

Bestie Belinda

Titel: Bestie Belinda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was ich sagen soll.«
    »Stören Sie mich nicht!«
    »Bitte, ich weiß ja... aber ich meine es nur gut mit Ihnen. Setzen Sie sich wieder. Außerdem haben Sie Besuch.«
    »Gehen Sie! Das ist mein Zimmer. Das ist meine Veranda. Machen Sie sich aus dem Staub.«
    »Aber Sie haben Besuch.«
    »Na und?«
    »Zwei Herren.«
    Auf mich machte dieser Mensch keinen so geistig abnormen Eindruck. Es konnte sein, dass er auf Grund seiner Krankheit verbittert wer, aber das Gehirn spielte noch mit. Er hatte sich eben nur andere Denkmodelle einfallen lassen.
    »Bitte...«
    Der Mann löste seine Hände von der Brüstung. Dann drehte er sich mit einer langsamen Bewegung nach rechts. Ruth Wagoner trat zur Seite, weil sie ihm nicht im Weg stehen wollte.
    Ken Russell sah aus wie ein alter Indianer. Bestimmt floss in seinen Adern das Blut der Ureinwohner, die von den weißen Eroberern so schändlich behandelt worden waren. Ein flaches Profil, ein etwas breites Gesicht und ein schmaler Mund. Er stützte sich nach der Drehung am Rollstuhl ab, und wir konnten in seine noch sehr klaren und auch jung wirkenden Augen schauen. Ansonsten sah der große Körper gebrechlich aus.
    Mit Worten kam er uns zuvor. »Ihr seid vom Fach, nicht? Das sehe ich euch an.«
    »Ja!«, bestätigte Abe. »Sie haben Ihren scharfen Blick bewahrt, Mr. Russell.«
    »Ich weiß.« Er hatte es sehr selbstbewusst gesagt, musste sich dann aber von Ruth Wagoner helfen lassen, um sich regelrecht in den Rollstuhl hineinzudrehen.
    »Ich fahre Sie zurück ins Zimmer, Mr. Russell. Hier draußen ist es wirklich zu kalt.«
    »Ja, ja...«
    Wir gaben die Tür frei. Russell wollte an den Tisch gefahren werden.
    Als er uns passierte, zwinkerte er uns verschwörerisch zu, während Ruth die Augen gegen die Decke verdrehte.
    »Alles richtig so, Mr. Russell?«
    »Ja, bis auf eines.«
    »Bitte?«
    »Gehen Sie jetzt. Ich will mit den Gentlemen allein bleiben. Es ist mein Besuch.«
    »Keine Sorge«, sagte Ruth Wagoner. »Ich werde schon nicht stören. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Das ist gut.« Mit einem Achselzucken verließ sie das Zimmer. So waren wir mit Russel allein.
    Ich schloss noch die Balkontür, bevor ich mich zu Abe und Ken an den Tisch setzte.
    »Wollt ihr Whisky?«
    »Nein, danke.«
    »Andere Kollegen trinken.«
    »Wir nicht.«
    Russell saß an der Stirnseite. Abe und ich an den breiteren. Auf dem Tisch stand noch immer der leere Teller. Ich schob ihn weiter weg und auch das leere Wasserglas.
    Russell starrte ins Leere. »Ich soll euch helfen, wie?«
    »Das wäre von Vorteil«, sagte Abe. Danach stellte er sich vor und nannte auch meinen Namen.
    »Ihr seid mir fremd. Ist auch egal. Ich bin immer froh, wenn ich Besuch bekomme. Er schaute auf seine noch immer mächtigen Hände, die er leider nicht mehr so bewegen konnte wie ein gesunder Mensch. Sie waren gekrümmt und sahen aus, als wollte er jeden Augenblick nach etwas greifen.
    »Man wollte Ihren Rat, nicht wahr?«, fragte ich.
    Ken blickte mich zwingend an. »Nicht nur den. Man wollte auch meine Hilfe.«
    »Vier Tote sind viel.«
    »Zu viel«, sagte er.
    »Und Sie kannten die Männer?«
    »Natürlich. Alle. Ich habe sie in in Quantico unter meinen Fittichen gehabt. Ich habe sie ausgebildet und ihnen alles beigebracht. Sie waren gut, dank meiner Ausbildung.«
    »Aber jetzt sind sie tot«, sagte Abe.
    »Ja, das weiß ich. Man hat es mir gesagt. Ihre Kollegen waren hier. Sie mussten herausfinden, ob es irgendwelche Gründe gab, die zu ihrem Ableben geführt haben.«
    »Konnten Sie ihnen helfen?«
    »Nein.« Russell senkte den Kopf.
    »Sie kennen die Gründe nicht?«, fragte Douglas.
    »Wie das? Ich sitze hier und bin ein gebrochener Mann. Was sollte ich davon kennen?«
    »Niemand wird ohne Motiv einfach nur so umgebracht«, hielt ich dagegen. »Da muss es Gründe geben. Vier FBI-Agenten. Ein Zufall ist das nicht.«
    »Stimmt. Soweit waren die anderen Frager auch schon. Wer immer die vier Männer getötet hat, er muss sie irrsinnig gehasst haben.«
    Wir haben Fotos gesehen«, sagte ich mit leiser Stimme. »Hat man Ihnen auch einige Aufnahmen von den Tatorten gezeigt?«
    »Das hat man«, gab er zu.
    »Wie lautet Ihr Kommentar?«
    »Dass es kein normaler Mörder war«, flüsterte er.
    »Ich weiß das. Man kann mir nichts erzählen. Das war eine Bestie, aber eine im wahrsten Sinne des Wortes. Wer sie fangen will, muss sich darauf gefasst machen, keinem Menschen zu begegnen.«
    »Sondern?«
    Er sah mich an. »Suchen Sie es sich

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