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Bestimmung

Bestimmung

Titel: Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mycha Chick
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Ställen gerannt kam und hat nachgeschaut. Da hat er dich gesehen und nach Hause getragen. Was ist nur passiert mein Kind?“
    Aber ich konnte nicht darauf antworten. Etwas anderes war soviel wichtiger!
    „Vater, hat er... also dieser Mann...hat er mich...?“
    „Nein, zum Glück nicht, du kannst beruhigt sein. Der Arzt war da, weil du so furchtbar ausgeschaut hast, dass wir schon Angst hatten, dich zu verlieren. Aber der Arzt sagte, dass du schon wieder wirst, dass er nur sagen kann, dass du ganz brutal verprügelt worden bist, aber keine Vergewaltigung stattgefunden hat. Was auch immer passiert ist, irgend etwas hat diesen Schweinehund davon abgehalten, dich zu schänden, dem Himmel sei Dank! Herr McKinley ist seit gestern da draußen und sucht diesen Schweinehund, dann werden wir herausfinden, was das alles sollte! Und jetzt ruhe dich aus, wir kümmern uns um dich!“
    Mehr wollte und mehr brauchte ich im Moment nicht zu wissen. Alles war gut! Ich war noch unberührt und Er würde den Kerl für mich erwischen!
    Ich fiel wieder in tiefen Schlaf und wachte erst zwei Tage später wieder auf.
     

Kapitel 10
     
     
    Eine Woche später ging es mit körperlich wieder soweit gut, dass ich aufstehen konnte, aber in meinem Kopf ging das Chaos erst los.
    Warum hatte ich mich so verhalten, wie kam ich auf so eine Idee? Klar wollte ich mich vor einer Vergewaltigung schützen, aber wie kam ich überhaupt auf solche Gedanken? Und warum fiel es mir auch noch so leicht, so zu tun als hätte mir diese Behandlung gefallen? Konnte es sein, dass ich wirklich auf Schläge, Schmerz und Demütigung stand?
    Und dann fiel mir wieder ein, mit wie viel Ekel mich dieser Kerl angeschaut hatte, als er mich lächeln sah. Als er merkte, wie geil mich seine Schläge machten. Wie er mich verprügelt hatte, weil er mich so abartig fand. Als Hexe hatte er mich bezeichnet! Das saß tief! Und er hatte recht. Ich war abartig, ich war nicht normal und wenn ich auch bisher gut mit dieser Erkenntnis gelebt hatte, wusste ich doch spätestens jetzt, dass ich dieses Wissen über mich und meine Leidenschaft sehr sehr tief begraben musste, wenn ich nicht als einsame „Hexe“ allein und ohne Mann und Familie enden wollte. Kein Mann wollte so eine Hure wie mich, eine Frau, die geil wurde, wenn man sie schlug. Ja, es war paradox. Männer prügelten ihre Frauen, demütigten sie, wo sie nur konnten... aber wenn ich so eine Behandlung gut fand, war ich Abschaum. Weil Männer Angst vor mir hatten und mein Verhalten ihnen fremd war, würde ich niemals niemals niemals wieder damit anfangen. Dies sollte mein Geheimnis bleiben, für immer!
    Und dann erschrak ich, weil mir einfiel, dass Er diesem Kerl ja gefolgt war und soweit ich es von Vater wusste, hatte Er ihn auch geschnappt. Was hatte der gemeine Kerl Ihm erzählt? Hatte er Ihm gesagt, wie ich mich aufgeführt hatte? Höchst wahrscheinlich schon, warum auch nicht, damit konnte er sich ja mit einem anderen Mann gut verbrüdern. So nach dem Motto: „Die Frau ist nicht ganz richtig im Kopf, die steht auf Schläge, so eine hat das doch dann echt verdient, oder?“
    Damit konnte ich mich vor Richard McKinley nie mehr blicken lassen. Ich war mir sicher, Er wusste Bescheid. Meinem Vater hatte Er allerdings nichts gesagt, denn der war die letzten Tage so lieb zu mir gewesen. Hätte er die Wahrheit über die Geschichte über mich und den Kerl im Stall gewusst, hätte er mich garantiert verstoßen! Somit blieb nur Er.
    Und damit die Erkenntnis, dass ich Ihm jetzt nie wieder unter die Augen treten konnte.
     
    Später, lange nach meiner Hochzeit mit Richard McKinley, erzählte Er mir, wie Er damals den Kerl gefunden, ihn zu Rede gestellt und ihm gedroht hatte, bloß die Wahrheit zu sagen. Wie dieser dann über mich geschimpft hatte, mich als Schlampe und Hexe bezeichnet und genau das versucht hatte, was ich mir gedacht hatte, nämlich, sich mit Ihm gegen mich zu verbrüdern. Und Er erzählte mir da auch, wie heftig Er den Kerl verprügelt hatte; dass genau dieses Gerede über mich, wie schlecht ich sei, Ihn eigentlich erst dazu gebracht hatte, den Mann so zuzurichten, weil genau diese Art von mir der Grund war, warum Er mich und nur mich, wollte und wohl auch liebte.
     
    In der nächsten Zeit verbrachte ich die Tage wie in einem grauen Schleier, nichts erreichte mich. Ich versuchte, die quälenden Gedanken über mich und meine Abart zu verdrängen und stürzte mich in Arbeit. Das half und ich konnte mir eine Zeitlang

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